Überarbeitete Niederschrift und Kommentare © Eric M. Jones
Redaktion und Edition Ken Glover
Übersetzung © Thomas Schwagmeier u. a.
Alle Rechte vorbehalten
Bildnachweise im Bilderverzeichnis
Filmnachweise im Filmverzeichnis
MP3‑Audiodateien: David Shaffer
Letzte Änderung: 04. Juni 2024
Irwin: Fährst du los?
Scott: Okay. (Pause) Mann, wie ich diese geringe Schwerkraft (1/6 g) vermissen werde. Das ist wirklich angenehm. (lange Pause)
Audiodatei (, MP3-Format, 1,1 MB) Beginnt bei .
Scott: Okay. Ich bin angeschnallt. Du bist angeschnallt. Jetzt die Schalter. (Pause) Okay, Joe, du musst mir noch mal sagen, wo wir hinfahren sollen, denn …
Irwin: Nach Norden, Dave, entlang der Rille.
Irwin: Ja.
Allen: Richtig, Dave. …
Irwin: Okay. Pass auf, wir sind …
Allen: … Höchstens drei- oder vierhundert Meter …
Irwin: …
Allen: … auf der einfachsten Route nach Norden. Und wir brauchen dort lediglich die Fotos.
Scott: Okay.
Irwin: Ich passe auf und sage Bescheid, wenn wir bei 2,8 (km) sind, Dave. Fahrstrecke.
Scott: Okay.
Irwin: (Räuspern)
Bis Station 9A sind sie 2,5 Kilometer gefahren. Jim will nun für die nächsten 300 Meter den Kilometerzähler (Anzeige DISTANCE) im Auge behalten, damit Dave sich auf das Fahren konzentrieren kann.
Allen: Übrigens, Leute, …
Scott: Okay. Wir fahren, Joe.
Allen: … an der Stelle geht es nur um den zweiten Blickwinkel für die Stereofotos.
Scott: Richtig.
Irwin: Fährt sich gut hier, nicht?
Scott: Ja. Viel besser als zu den anderen Stationen.
Irwin: Ja. (Pause)
Scott: Griffiger Boden.
Irwin: Wir fahren 8 Klicks (8 km/h). (LRV-Paneel)
Scott: Dort liegt ein großer (Felsbrocken).
Irwin: Die Richtungsanzeige steht zwischen 3︱10 und 3︱2︱0.
Bei Station 9A wurde das LRVLRVLunar Roving Vehicle so geparkt, dass die Front nach Nordwesten zeigte. Dave und Jim sind also mehr oder weniger geradeaus weitergefahren. Mit einer Geschwindigkeit von 8 km/h werden 300 Meter in und zurückgelegt. Wahrscheinlich erreichen sie gerade eine Gruppe Felsbrocken etwa auf halbem Weg zwischen Station 9A und Krater Rim. Dave könnte den großen, weiter östlich liegenden Brocken gemeint haben, der im Ausschnitt der LROC-Aufnahme M111571816R markiert ist.
Scott: Du willst sicher nicht, dass ich über den großen (Gesteinsbrocken) da holpere, stimmts?
Irwin: Nein. Bitte nicht.
Scott: (Lachen)
Irwin: Sei vorsichtig mit unserem Wagen. So etwas mindert den Wiederverkaufswert.
Scott: Genau. Wie weit ist es noch? Ich muss mir überlegen, wo wir anhalten.
Irwin: Ungefähr 200 Meter. Auf der Anzeige stehen …
Scott: Okay.
Irwin: … 2︱7 … Ah, nur noch einen Klick, Dave (meint 0,1 km, LRV-Paneel). Vielleicht bis zu dem großen Brocken auf 12:00 Uhr.
Scott: Ja.
Irwin: Falls du hinkommst.
Scott: Mensch, hat der riesige Vesikel.
Irwin: Ah, siehst du den jungen (Krater) da auf dieser Seite? Mit dem hellen, beinah gelben Radialstreifen nach Westen?
Markierungen im Ausschnitt der LROC-Aufnahme M111571816R zeigen, welchen Felsbrocken und welchen Krater Jim hier gemeint haben könnte.
Scott: Upps. Nein, ich kann gerade nicht, weil ich fahre.
Irwin: Klar.
Scott: (Lachen)
Irwin:Entlang der Rille sind die Fragmente gleichmäßig verteilt.
Gleichmäßig
heißt in dem Fall ungefähr 20 Prozent (Bedeckungsgrad).
Scott:Ja. In etwa. Was die Größen betrifft, die Spanne reicht von 1 bis 2 Zentimeter kleinen Steinchen bis zu 50 Zentimeter großen Brocken.
Irwin:Eine ganz ähnliche Fragmentverteilung haben wir im Bereich unmittelbar südlich von Krater Dune gesehen (bei Station 4).
Irwin: Ah, und ein …
Scott: Aber sprich weiter.
Irwin: … sehr junger Krater direkt am Rand von …
Scott: Uuhh, sie dir den an. Das ist einer der Zwillinge!
Irwin: Ja. Du hast recht.
Dave und Jim irren sich. Vor ihnen liegt Krater Rim. Krater South Twin befindet sich rund 900 Meter nördlich ihrer Position.
Scott: Mann, auf Anhieb gefunden. Und es ist eine richtig tiefe Kuhle. (Pause) Ich nehme etwas Schwung mit.
Irwin: Ja. (Pause)
Auf den nach Osten und Süden fotografierten Bildern (5 MB) der Panoramaserie bei Station 10 sieht man, dass Dave und Jim östlich an Krater Rim vorbeifuhren.
Irwin: Dort links ist eine ebene Stelle.
Scott: Ja. Sagenhaft, die großen Vesikel in dem Brocken. Sieht genau so aus wie … Oh, oh. Rate mal, was gerade wieder ausgefallen ist: die Vorderradlenkung. Ach, ich sehe schon. So. Wenn der Schalter richtig steht, funktioniert sie auch. (LRV-Paneel)
Irwin: Wir sind bei 2,8 (km Fahrstrecke), Dave. Also (Nicht zu verstehen, weil Dave spricht.)
Scott: Angekommen, oder?
Irwin: Ja.
Scott: Ich fahre dort rüber zu dieser ebenen Stelle. (Pause) Okay. Oben auf dem Rand von (Krater) Twin (eigentlich Rim) wäre ein ausgezeichneter Platz für die Panoramabildserie.
Irwin: Entweder da oder bei den Felsbrocken auf 11:00 Uhr.
Scott: Ja, ebenfalls möglich. (Pause) Stell dich auf den Rand von Twin. Okay, Joe. Wir haben angehalten.
Allen: Okay, Davy. Danke.
Scott: Würdest du die Anzeigen ablesen, Partner?
Irwin: Ja. Okay. Fahrzeugausrichtung: 3︱1︱0 · 0︱9︱3 · 0︱2︱8 · 0︱2︱0 · 9︱0 · 9︱2 … (Pause) Ah, 1︱0︱2 und 1︱1︱0.
Die Zahlen stehen für folgende LRV-Anzeigen:
Peilung 093 und Entfernung 2 Kilometer (zum Startpunkt bei BS,6/73,0) entsprechen auf Jims Karte den Koordinaten BT,0/65,0. Berücksichtigt man die 8°-Abweichung (), müssten Dave und Jim sich bei BR,9/65,1 befinden. Diese Position liegt rund 90 Meter südwestlich von Krater Rim, also am Osthang innerhalb der Hadley‑Rille.
Sobald Jim ausgestiegen ist, fotografiert er am nördlichen Rand von Krater Rim eine Panoramabildserie. Der Vergleich einiger dieser Bilder mit der LROC-Aufnahme M111571816R (6 MB) ermöglicht die Triangulation seines Standorts. Auf AS15-82-11184 sieht man im Vordergrund mehrere große Felsbrocken, die sich ebenso wie einige markante Brocken am gegenüberliegenden Hang auch auf der LROCLROCLunar Reconnaissance Orbiter Camera-Aufnahme identifizieren lassen. Damit können bereits zwei Triangulationsachsen festgelegt werden. Als dritte Achse eignet sich die Sichtlinie zu einem mit Schutt gefüllten Krater weiter südlich am Westhang der Rille, zu sehen auf AS15-82-11180. Zwar birgt die Sichtlinie zum Schutt-Krater einen gewissen Unsicherheitsfaktor, kombiniert man jedoch die drei Achsen, wird Jims Position am Nordrand von Krater Rim bestätigt.
Abbildung 5-125 im Vorläufigen wissenschaftlichen Bericht zu Apollo 15 (Apollo 15 Preliminary Science Report) ist eine planimetrische Karte von Station 10. Krater Rim hat in Wirklichkeit einen Durchmesser von 45 Metern. Beim Einfügen in den Ausschnitt der LROC-Aufnahme wurde die Karte so angepasst, dass 45 Meter auf der 50-m-Skala dem Durchmesser des Kraters auf der LROCLROCLunar Reconnaissance Orbiter Camera-Aufnahme entsprechen.
Allen: Okay, Jimmy. Danke. Noch eine kurze Bemerkung zum weiteren Verlauf: An diesem Haltepunkt sind uns nur die Fotos wichtig. Wir wollen in etwa wieder beim LMLMLunar Module sein.
Irwin: Okay. Schade! Keine Zeit mehr für die Nord-Gruppe, was?
Scott: Wollt ihr Fernsehbilder, Joe?
Allen: Ja, bitte. (Pause)
Fernsehübertragung läuft.
Unten rechts im Bild sieht man die Erdsichel am schwarzen Himmel sowie ganz in der Ecke einen kleinen Teil des Antennenschirms der HGAHGAHigh-Gain Antenna. Ed Fendell dreht die Fernsehkamera, kann sie aber nicht nach unten kippen. Es dauert einige Minuten, bis Jim die Panoramabildserie fotografiert hat, zum Fahrzeug kommt und die Kamera waagerecht stellt ().
Scott: Ihr habt sie. (Pause) Hey, Jim, oben auf dem Rand. Direkt hier auf dem Rand.
Irwin: Okay. Dem Rand von …
Scott: Ja. Genau da …
Videodatei (, MPG-Format, 26,2 MB/RM-Format, 0,8 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Scott: … auf dem Rand. Von dort aus hast du den Krater und alles andere gut im Bild. Danach kann ich an der Stelle die Teleaufnahmen machen. (lange Pause)
Scott: Okay, Joe. Der Krater ist ziemlich homogen. Es liegen fast überall Trümmer in der Größenordnung von, ah, sagen wir einem Fuß (30 cm). Es gibt keine Ansammlung von Schutt am Kraterboden und alles ist mit Feinmaterial bedeckt, nichts liegt wirklich frei. Die meisten Fragmente sind kantengerundet und anscheinend nicht blasig, unten am Boden sehe ich allerdings ein ausgesprochen blasiges Stück. Den Durchmesser schätze ich auf 60 Meter, die Tiefe auf, ah, vielleicht 10 Meter. Er hat flache Seiten und einen sehr schwach ausgeprägten Randwall.
Krater Rim hat, wie erwähnt, einen Durchmesser von 45 Metern.
Irwin: Dave, ich dreh…
Scott: Upps. Entschuldige.
Irwin: Bin gleich fertig.
Scott: Verglichen mit allen anderen hier ist dieser Krater wirklich tief. (lange Pause)
Allen: Jim, fotografierst du gerade die Panoramabildserie?
Gegenwärtig ist es am . Die Sonne steht bei Azimut 113,3 und Elevation 39,2.
Irwin: Ja. Die Serie ist komplett.
Allen: Sehr schön. Vielleicht …
Irwin: Ich laufe jetzt …
Allen: … kannst du uns …
Irwin: … zu einer Stelle weiter nördlich.
Allen: … mit der Fernsehkamera helfen.
Irwin: Ah, okay. (Dave und Jim lachen.) Ihr schaut hoch zur Erde.
Allen: Ja, Sir. Und wir bekommen langsam …
Irwin: Seht ihr euch?
Allen: … eine Genickstarre. (lange Pause)
Das Panorama bei Station 10, aufgenommen von Jim (AS15-82-11165 bis AS15-82-11184, zusammengesetztes Bild: Dave Byrne).
Jim beginnt wie gewöhnlich mit der Sonne im Rücken. AS15-82-11165 zeigt im Vordergrund den besagten Felsbrocken mit großen Vesikeln, dahinter die Hadley‑Rille und am Horizont Höhe 305.
Auf AS15-82-11167 und AS15-82-11168 sieht man Dave mit der Telekamera in der Hand auf Krater Rim zulaufen. David Harland verwendete die zwei Aufnahmen für ein zusammengesetztes Bild von Dave unterwegs zum Kraterrand.
Bei AS15-82-11169 steht das Fahrzeug am linken Bildrand.
Auf AS15-82-11170 sind die kurz vor den Stopp hinterlassenen Reifenspuren zu erkennen.
Die auf AS15-82-11173 erkennbaren Reifenspuren entstanden von rechts nach links, als Dave und Jim die Nordostseite des Kraters passierten.
AS15-82-11174 zeigt den nördlichen Teil der Swann-Berge.
AS15-82-11178 fotografierte Jim in Richtung Silver Spur und Mons Hadley Delta. Rechts oben sieht man den kleinen hellen Krater am Ostrand von Krater St. George und darunter die Rille.
Die Aufnahmen AS15-82-11177 bis AS15-82-11182 wurden für ein partielles Panorama als stereoskopische und monoskopische Version (8 MB) verwendet.
Irwin: Ein paar Meter nördlich des Kraters liegt ein großer Brocken, Dave, in dem ich eine Gesteinsgrenze erkenne. Zwischen dunklem, sehr blasigem Basalt und einem hellen bräunlichen Material.
Jim kippt die Fernsehkamera nach unten und einige Sekunden später ist Höhe 305 im Bild. Ed Fendell schwenkt weiter nach links zu Jim, der neben einem etwa 1 Meter großen Felsbrocken steht.
Videodatei (, MPG-Format, 25,2 MB/RM-Format, 0,7 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Allen: Vielen Dank, Sir. (Pause) Dave, du bist dabei, die Telefotos zu schießen?
Scott: Jupp.
Irwin: Ich stehe neben einem kantigen Fragment, kantengerundet, ungefähr 4 mal 5 Fuß (1,2×1,5 m), mit extrem großen Vesikeln an der Südwestseite. Sie haben Durchmesser von 3 Zoll … 2 bis 3 Zoll (5 bis 7,6 cm).
Allen: Phänomenal. Phänomenal.
Irwin: Dann gibt es einen allmählichen …
Allen: Aber du musst es leider liegen lassen, …
Irwin: … Übergang …
Allen: … Jim. Das Fahrzeug ist nicht dafür ausgelegt.
Irwin: … allmählichen Übergang … (lacht über Joes Scherz) Oh, zu gern würde ich den Brocken mitbringen. Ich mache wenigstens ein paar Nahaufnahmen davon.
Allen: Ja, Sir. Bitte.
Ed Fendell zoomt auf den Felsbrocken.
Scott: Ein spektakuläres Stück, nicht wahr?
Jones: Auf jeden Fall!
Scott: Meine Güte.
Während der Nachbesprechung (Technical Crew Debriefing) hat Jim eine kurze Diskussion über den Felsbrocken ausgelöst.
Irwin:Eine ganz ähnliche Fragmentverteilung (wie zwischen Station 9A und Station 10) haben wir unmittelbar südlich von Krater Dune gesehen (bei Station 4).
Scott:Stimmt.
Irwin:Die zwei Bereiche könnten in enger Beziehung stehen.
Damit meint Jim, dass die Gesteinsbrocken bei Station 4 möglicherweise denselben Schichten entstammen, die am Rand der Rille zum Vorschein kommen.
Scott:Du hast recht. Diese großen zerklüfteten Felsbrocken weisen allerdings keine derartigen Vesikel auf wie der Brocken am Südrand von Krater Dune. Ich kann mich nicht erinnern, solche 3 Zoll großen, scharf umrissenen Vesikel gesehen zu haben. Du etwa?
Irwin:Ja.
Scott:In diesen großen Brocken (bei Station 10)?
Irwin:Ja.
Scott:Im Ernst?
Irwin:Ich habe einen fotografiert.
Scott:Tatsächlich?
Irwin:Die Vesikel sind genau so groß (wie im Brocken bei Station 4).
Vergleicht man zwei Nahaufnahmen der erwähnten Felsbrocken, AS15-82-11185 (Station 10) und AS15-87-11773 (Station 4), wirken die Vesikel mehr oder weniger gleich groß.
Der folgende Dialog lässt vermuten, dass Dave und Jim von verschiedenen Gesteinsbrocken sprechen.
Irwin:Du meinst die weiter entfernten Felsen?
Scott:Ja, die Brocken in größerer Entfernung.
Irwin:Es schien mir dort auch welche mit großen Vesikeln zu geben, doch wir sind nicht nah genug herangekommen.
Scott:Vesikel in der Größenordnung wie im Brocken bei Krater Dune konnte ich nirgendwo erkennen. Aber sie haben die gleiche Farbe.
Irwin:Vermutlich sieht man den Bereich auf einigen deiner Teleobjektivaufnahmen.
Scott:Höchstwahrscheinlich.
Bis jetzt kann ich nicht mit abschließender Sicherheit sagen, wovon genau Dave und Jim hier sprechen. Einer der Gründe für die Unklarheiten ist natürlich die Kürze des Aufenthalts bei Station 10. Die zwei hatten gerade mal Zeit zum Fotografieren, in der Hoffnung, dass die Bilder ausreichend Informationen liefern.
Scott: Hast Du die Greifzange? Ach ja, du nimmst dein eigenes Werkzeug (um den richtigen Abstand zu messen).
Irwin: Meine Schaufel liegt im Fahrzeug. Ich werde schätzen.
Scott: So funktioniert es nicht.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Die Nahaufnahmen vom Felsbrocken mit großen Vesikeln sind AS15-82-11185 und AS15-82-11186. Wenige Sekunden vor seinem nächsten Funkspruch fotografiert Jim AS15-82-11187, eine Aufnahme der Ostseite des Brockens.
Eric Nelson verwendete die zwei Nahaufnahmen für ein Rot-Blau-Anaglyphenbild der großen Vesikel.
Irwin: Direkt nördlich des eben beschriebenen großen Brockens liegen zwei weitere große Fragmente dicht nebeneinander. Der Zwischenraum wirkt wie ein Bruch. Und sie zeigen dieselbe großblasige Struktur.
Allen: Verstanden, Jim.
Irwin: Ich weiß nicht, ob wir das (diese Gesteinsart) bereits eingesammelt haben. (Pause) Außer den großen Vesikeln sehe ich in dem Material auch lange Kristallleisten, vermutlich Plagioklas.
Videodatei (, MPG-Format, 23,4 MB/RM-Format, 0,7 MB) Aufnahmen der Fernsehübertragung. Beginn bei .
Scott: Wie lang, Jim? Was verstehtst du unter langen Leisten?
Irwin: Ja, ungefähr 1 Zentimeter.
Jim läuft vorsichtig in den Krater, auf dessen Westrand die zwei Fragmente liegen, und fotografiert sie mit der Sonne im Rücken. Es entsteht die Aufnahme AS15-82-11188.
Danach macht er ein Foto von beiden Fragmenten quer zur Sonne aus südlicher Richtung, AS15-82-11189. Unten links im Bild sieht man die östliche Ecke des Felsbrockens mit großen Vesikeln.
Abschließend geht Jim ein, zwei Schritte zurück, sodass auf AS15-82-11190 die zwei Fragmente und der Felsbrocken zu sehen sind.
Allen: Verstanden, Jim. Zu unserem größten Bedauern müssen wir euch nun bitten, einzusteigen und Richtung Osten über die Mare-Ebene zurückzufahren.
Audiodatei (, MP3-Format, 0,3 MB) Beginnt bei .
Scott: Okay. (Pause) Die Telekamera sagt 1︱5︱5.
Der Bildzähler an Magazin WW/AS15-89 steht bei 155.
Allen: Vielen Dank, Davy. (lange Pause)
Ed Fendell beginnt einen Kameraschwenk im Uhrzeigersinn. Bei Station 10 liegen deutlich mehr und vor allem größere Gesteinsbrocken in der Umgebung verteilt als bei Station 9A.
Dave machte bei Station 10 insgesamt 64 Aufnahmen mit dem 500mm-Teleobjektiv.
Die 1. horizontale Reihe* (AS15-89-12097 bis AS15-89-12116).
Die Aufnahmen zeigen von rechts nach links einen 750 Meter langen Abschnitt des Westhangs der Rille. Dave begann bei demselben Aufschluss, der auf AS15-89-12027 zu sehen ist, dem letzten Foto der 1. horizontalen Reihe bei Station 9A. An den unterschiedlichen Positionen relativ zum südlichen Ausläufer von Höhe 305 im Hintergrund ist gut zu erkennen, dass AS15-89-12097 weiter nördlich fotografiert wurde.
Die 2. horizontale Reihe* (AS15-89-12117 bis AS15-89-12121).
Die Aufnahmen zeigen von rechts nach links einen 400 Meter langen Abschnitt des Westhangs.
Die 3. horizontale Reihe* (AS15-89-12122 bis AS15-89-12126).
Die Aufnahmen zeigen von rechts nach links einen 500 Meter langen Abschnitt des Westhangs. Bei dieser und den folgenden drei Reihen widmete sich Dave dem Areal um den Schutt-Krater. Auf AS15-89-12122 kann man zwei interessante Gesteinsbrocken sehen: ein großes tetraedrisches Exemplar in Bildfeld C4 und einen stuhlförmigen Brocken in der Mitte zwischen B2 und C2.
Die 4. horizontale Reihe* (AS15-89-12127 bis AS15-89-12131).
Die Aufnahmen zeigen von rechts nach links einen 600 Meter langen Abschnitt des Westhangs. Dave richtete die Telekamera etwas höher aus und so ist über dem Krater auch ein Teil des Mare-Gebiets westlich der Rille zu sehen.
Die 5. horizontale Reihe* (AS15-89-12132 bis AS15-89-12136).
Die Aufnahmen zeigen von rechts nach links einen 500 Meter langen Abschnitt des Westhangs. Dieses Mal richtete Dave die Kamera etwas tiefer aus als bei der dritten Reihe. Auf AS15-89-12132 befindet sich der schon erwähnte tetraedrische Stein rechts oben in Bildfeld D3. Der Stein ist jeweils auf den ersten Fotos der dritten, vierten und fünften horizontalen Reihe zu sehen und eignet sich daher gut als Orientierungshilfe für Vergleiche mit anderen Aufnahmen.
Die 1. vertikale Reihe* (AS15-89-12137 bis AS15-89-12142).
Die Aufnahmen zeigen den Bereich von oberhalb bis unterhalb des Schutt-Kraters, beginnend an derselben Stelle, die auf AS15-89-12129 (4. horizontale Reihe) zu sehen ist.
Die 6. horizontale Reihe* (AS15-89-12143 und AS15-89-12144).
Die Aufnahmen zeigen von rechts nach links ein 200 Meter breites Segment am Westhang mit einer markanten Gruppe Felsbrocken im oberen Bereich des Talus. Die Brocken liegen knapp 400 Meter nordnordwestlich des Schutt-Kraters.
Die 7. horizontale Reihe* (AS15-89-12145 und AS15-89-12148).
Die Aufnahmen zeigen Trophy Point. Auf AS15-89-12147 sieht man in Bildfeld C2 einen Krater, dessen Rand mit Gesteinsbrocken übersät ist. Der Durchmesser beträgt rund 50 Meter.
Drei nicht zusammenhängende Aufnahmen: AS15-89-12149, AS15-89-12150 und AS15-89-12151.
Zu sehen sind ausgewählte Stellen im oberen Bereich des Talus am Westhang. Dave Byrne bemerkte, dass die rechte obere Ecke von AS15-89-12151 und die linke untere Ecke von AS15-89-12116 sich überlappen.
Die 2. vertikale Reihe* (AS15-89-12152 bis AS15-89-12156).
Die Aufnahmen zeigen von oben nach unten einen Bereich am Westhang, beginnend mit demselben Aufschluss, der auf AS15-89-12116 (1. horizontale Reihe) zu sehen ist.
Die 3. vertikale Reihe* (AS15-89-12157 bis AS15-89-12159).
Die Aufnahmen zeigen von oben nach unten einen Bereich am Westhang, beginnend mit demselben Aufschluss, der auf AS15-89-12104 (1. horizontale Reihe) zu sehen ist.
Drei zusammenhängende Aufnahmen vom Osthang der Rille in Richtung Süden* (AS15-89-12160 bis AS15-89-12162).
AS15-89-12163 zeigt einen kleineren Krater südwestlich von Krater Elbow, 3,5 Kilometer von Station 10 entfernt. Der Durchmesser beträgt rund 40 Meter. Denselben Krater sieht man ebenfalls auf AS15-82-11179 am oberen Rand von Bildfeld C3. Auf gleicher Höhe in der Mitte von B3 und C3 ist Krater Elbow selbst zu erkennen, wenn auch aus dieser Perspektive nicht auf den ersten Blick.
Für die letzte Aufnahme mit dem 500mm-Teleobjektiv bei Station 10, AS15-89-12164, wählte Dave den kleinen hellen Krater am Ostrand von Krater St. George als Motiv.
Dave Byrne verwendete die Aufnahmen 12122 bis 12148 für ein zusammengesetztes Bild des Gebiets vom Schutt-Krater bis Trophy Point, ebenso 12097 bis 12116 sowie 12151 bis 12159 für eine Zusammenstellung der Aufschlüsse am Westhang der Rille.
*zusammengesetztes Bild: Dave Byrne
Irwin: Fahren wir, Dave?
Scott: Jupp. (lange Pause) Der Nächste kann hier weitermachen. (Pause)
Scott: Wer an einem Projekt wie diesem beteiligt ist, sollte die Arbeit auch nach der ersten Etappe fortsetzen. Es hätte einen Plan geben müssen, der meinetwegen sagt: Dave Scott wird nach der Mission für 3 Jahre an der Aufarbeitung der Ergebnisse mitwirken. Andernfalls bringt die Investition keinen Ertrag.
Jones: Oder zumindest nicht den Ertrag, der möglich wäre. Beim Verfassen des Lunar Sourcebook zogen Grant, Dave und Bevan für die einzelnen Kapitel verschiedene Co-Autoren hinzu, jeweils Experten auf ganz bestimmten Gebieten, um die in den vergangenen Jahren geleistete Arbeit ausführlich zu dokumentieren. Zweifellos hat sich unser Wissen über den Mond enorm gesteigert, seit Neil und Buzz gelandet sind.
Scott: Selbstverständlich. Das stelle ich keinesfalls in Frage. Man hätte meiner Meinung nach nur etwas langfristiger planen sollen, um die Ergebnisse gründlich zu analysieren. Aber das weiß man inzwischen.
Scott: Okay, steig ein, damit wir weiterkommen. (Pause) Ich will deinen Sitzgurt einhaken, denn wir fahren den ganzen Weg zurück. (Pause)
Die Fernsehkamera erreicht den rechten Anschlag, als Jim vom Fahrzeugheck zu seinem Sitz läuft. Nach einigen Sekunden beginnt Ed Fendell einen Kameraschwenk entgegen dem Uhrzeigersinn.
Irwin: Ja, ich steige ein.
Scott: Okay. (Pause) Okay, ich beende die Fernsehübertragung.
Allen: Okay, Dave. Danke.
Fernsehübertragung unterbrochen.
Scott: Die Fernsehkamera zeigt nach hinten und unten.
Irwin: Ich habe den Sitzgurt runtergeschubst, Dave. Ich muss noch mal aussteigen und ihn hervorholen.
Scott: Ich mach das.
Irwin: Du kommst nicht ran.
Scott: Oh, wirklich? Okay, steig aus. (Pause) Ich hole den Gurt und halte ihn dann. (Pause) Okay, Partner. Hab ihn. (Pause) Zu weit zurück, Jim. Du lehnst dich zu weit nach hinten. Rutsch etwas nach rechts. Weiter nach rechts. Noch ein wenig. Reicht. Jetzt sitzt du richtig. Du lehnst dich etwas zu weit nach hinten, wenn du auf den Sitz springst. (Pause) Okay, du bist angeschnallt. (Pause)
Nachdem er im Fahrzeug saß, fotografierte Jim AS15-82-11191. Man sieht im Vordergrund den verspiegelten Kühlradiator auf der Oberseite des Fernsehkameragehäuses, oben links einen Teil des Antennenschirms der HGAHGAHigh-Gain Antenna und am Horizont Höhe 305. Einige der auf dem Boden liegenden Gesteinsbrocken sind auch auf AS15-82-11167 zu sehen, einem Foto der Panoramabildserie, wie ein Vergleich der beiden Aufnahmen zeigt.