Überarbeitete Niederschrift und Kommentare © Eric M. Jones
Redaktion und Edition Ken Glover
Übersetzung © Thomas Schwagmeier u. a.
Alle Rechte vorbehalten
Bildnachweise im Bilderverzeichnis
Filmnachweise im Filmverzeichnis
Die MP3‑Audiodateien der Kommunikation mit Apollo 11 hat Ken Glover erstellt.
Die ursprünglichen Dateien dafür wurden von John Stoll, leitender ACR-Techniker im Johnson Raumfahrtzentrum der NASA, zur Verfügung gestellt.
Letzte Änderung: 04. Juni 2024
Audiodatei (, MP3-Format, 29 MB) Die Aufnahme der Kommunikation mit dem Raumschiff beginnt bei . Mit freundlicher Genehmigung von John Stoll, leitender ACRACRAudio Control Room-Techniker im Johnson Raumfahrtzentrum der NASANASANational Aeronautics and Space Administration.
Armstrong: Houston, Basis Tranquility.
McCandless: Bitte kommen, Basis Tranquility.
Armstrong: Okay. Wir sind etwa auf der Mitte von Seite 28, (Checkliste für die) Oberfläche (Seite) 28.
McCandless: Verstanden, Tranquility. Ist notiert.
Sehr lange Unterbrechung des Funkverkehrs. Gelegentlich kurze, durch unabsichtliches Auslösen des Mikrofonschalters zu hörende Wortfetzen.
Sie sind dabei, Buzz das PLSSPLSSPortable Life Support System anzulegen. Der PAOPAOPublic Affairs Officer im MOCRMOCRMission Operations Control Room informiert die Medien, dass die Astronauten im LMLMLunar Module etwa hinter dem Zeitplan zurückliegen.
Armstrong:Zunächst möchte ich (zu den Vorbereitungen auf die EVAEVAExtravehicular Activity) sagen, dass wir mehr Zeit dafür gebraucht haben, als bei den Simulationen. Die Ursache dafür ist, dass man bei einer Simulation ein aufgeräumtes Cockpit hat. Man hat nur dabei, was gebraucht wird und sonst nichts. In Wirklichkeit gibt es nachher aber jede Menge Checklisten, Datenblätter, Essenspackungen, Staufächer angefüllt mit allerlei Kram, Ferngläser, Stoppuhren und was sonst noch. Bei allem macht man sich Gedanken darüber, ob es sich für die EVAEVAExtravehicular Activity am richtigen Platz befindet oder ob man es doch lieber woanders haben will. Ein Beispiel: Unsere Missionsuhr war ausgefallen und wir haben entschieden, dass wir eine der Armbanduhren besser in der Kabine lassen, falls die andere (die wir mit nach draußen nehmen) beschädigt wird. So hätten wir wenigstens eine funktionierende Uhr als Ersatz, falls die Missionsuhr gar nicht mehr funktionieren würde.
Beide Astronauten hatten jeweils eine Omega Speedmaster Professional Armbanduhr. Neils Uhr ist auf Foto S69-32234 an seinem rechten Unterarm zu sehen. Das Foto wurde während des Trainings aufgenommen.
Ulli Lotzmann weist darauf hin, dass es im Gegensatz zu Neils Schilderung an Bord keine Ferngläser gab. Sie hatten ein 10 × 40 Monokular, gebaut von der Ernst Leitz GmbH in Deutschland und von der NASANASANational Aeronautics and Space Administration im Raumfahrtzentrum (MSCMSCManned Spacecraft Center), Houston, modifiziert. Das Monokular wurde aus einer Hälfte der im normalen Handel erhältlichen binokularen Version des Fernglases gefertigt. Abweichend zur Liste der verstauten Gegenstände wurde das Monokular vor dem Abkoppeln vom Kommandomodul in die Landefähre gebracht und dort für die Beobachtungen aus der Kabine vor und nach der EVAEVAExtravehicular Activity benutzt. Spätere Missionen hatten ein im LMLMLunar Module verstautes Monokular. Das bei Apollo 11 verwendete Monokularvon Leitz war somit das erste Teleskop, das auf einem anderen Himmelskörper zum Einsatz kam. Interessant ist auch, dass die Leitz GmbH, anders als Omega und Hasselblad, ihren Beitrag zum Projekt Apollo nicht für Werbezwecke genutzt hat.
Armstrong:Alles dauerte jeweils ein wenig, bzw. musste kurz besprochen werden – was beim Training der EVAEVAExtravehicular Activity-Vorbereitungen auf der Erde nie nötig war – und das verursachte hauptsächlich den zusätzlichen Zeitaufwand. Allerdings haben wir auch keinen allzu großen Wert darauf gelegt, den Zeitplan unbedingt einzuhalten. Wir wollten vielmehr jeden Schritt in der richtigen Reihenfolge und absolut fehlerlos ausführen, ohne uns über die Zeit Gedanken zu machen. Daher die große Verzögerung. Ich denke nicht, dass das falsch war. Ich meine eher, für die zukünftigen Planungen tut man gut daran, etwas mehr Zeit dafür einzukalkulieren.
Aldrin:Egal wie oft man die Vorbereitungen für eine EVAEVAExtravehicular Activity durchgeht oder wie gut es dem Instrukteur gelingt, alles in eine möglichst logische Reihenfolge zu bringen, in der realen Situation weicht man doch immer etwas vom geplanten Ablauf ab. Das Ganze ist ein sehr komplexer Vorgang. Niemand schreibt eine Checkliste, die nach dem Aufwachen festlegt, in welcher Reihenfolge man seine Sachen anzieht, seine Zähne putzt, sich rasiert und so weiter. Wenn es eine (Morgen-Checkliste) gäbe, würde man sie ebenfalls nicht jeden Tag genau einhalten. Man würde je nach Gefühl immer ein wenig abweichen. Es ist nicht einfach, für solche Vorgänge eine Checkliste zu erstellen.
Später waren die EVAEVAExtravehicular Activity-Checklisten weit weniger detailliert. Teils weil die Besatzungen mehr Zeit für das Training hatten und sich so mit den Abläufen besser vertraut machen konnten. Teils um etwas mehr Flexibilität zuzulassen. Die kritischen Schritte waren natürlich immer enthalten, aber einfachere Schritte, wie Nach rechts umdrehen und das PLSS auf den Rücken nehmen
(siehe in der Mitte auf Seite SUR-28), wurden weggelassen.
Armstrong:Damit wollen wir auf keinen Fall sagen, dass die Checkliste für die Vorbereitung der EVAEVAExtravehicular Activity nicht gut oder ungeeignet war. Tatsächlich haben wir uns beinahe buchstabengetreu daran gehalten, genauso wie wir es während des Trainings gemacht hatten. Das heißt, das Anlegen der verschiedenen Ausrüstungselemente, wo wir sie jeweils hintaten und die ganzen Überprüfungen haben wir genau nach unserer Checkliste ausgeführt. Und das funktionierte sehr gut. Ich kann daran wirklich nichts aussetzen. Es waren diese anderen Kleinigkeiten, mit denen man nicht gerechnet oder die man nicht genügend durchdacht hatte, die uns mehr Zeit als geplant kosteten.
Armstrong:Am PLSSPLSSPortable Life Support System gab es einen Knopf, der uns neu war. Ich weiß nicht, ob er an den Trainingsgeräten vorhanden war und ob die PLSSPLSSPortable Life Support System für unseren Flug zu dem Zeitpunkt, als wir sie gesehen haben, einen hatten oder nicht. Aber da gab es einen Knopf, der gedrückt werden sollte, um etwas zu überprüfen. Keiner von uns beiden konnte sagen, welche Funktion er hatte. In dem Moment wussten wir wirklich nicht, wozu er da war.
Aldrin:Dieser Knopf sollte mit dem Daumen gedrückt werden und dann würde irgendwo etwas Druck abgelassen. Ich kann mich nicht erinnern, dass er mir vorher schon einmal aufgefallen war. Der Knopf befand sich auf der Rückseite des PLSSPLSSPortable Life Support System und war etwas erhaben. Ich war besorgt, dass er am Rücken des Anzugs reiben könnte.
Armstrong:Wir dachten eigentlich beide, dass wir die EMUEMUExtravehicular Mobility Unit sehr gut kannten, über die Funktionen und die Bedienung genau Bescheid wussten. Aber das wahr wohl ein Irrtum. Über diesen Knopf wussten wir nichts und wenn er vorher schon dort war, haben wir ihn übersehen. Wir sprachen kurz darüber, was auch etwas Zeit gekostet hat, und haben dann weitergemacht.
McCandless: Basis Tranquility, hier ist Houston. Ende.
Armstrong: Verstanden. Bitte kommen, Houston.
McCandless: Verstanden, Tranquility. Wir sind in ungefähr bei . Falls ihr euren Kurzzeitmesser (DETDETDigital Event Timer) starten wollt, können wir euch bei ein Zeichen geben. Ende.
Armstrong: WilcoWilcoI will comply..
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs. Entweder während dieser oder der vorigen Unterbrechung haben Neil und Buzz die elektrische Verbindung zwischen PLSSPLSSPortable Life Support System und RCURCURemote Control Unit installiert.
Aldrin:Mit dieser speziellen Kupplung, der Verbindung von RCURCURemote Control Unit und PLSSPLSSPortable Life Support System, gab es von Anfang an Probleme.
Armstrong:Dabei geht es um eine 50-polige Bendix-Kupplung.
Aldrin:Die drei kleinen Stifte an der Außenseite richtig in ihre Führungen zu bekommen, sodass beim Drehen alles ordentlich einrastet, ist ziemlich knifflig. Wir haben mindestens gebraucht. Das Problem hatten wir nicht bei meiner, sondern beim Zusammenstecken von Neils Kupplung. Ich weiß nicht, was wir bei den vielen erfolglosen Versuchen anders gemacht haben als bei dem einen, der letztendlich geklappt hat. Es sah jedes Mal alles richtig aus.
Armstrong:Nicht, dass wir das Problem nicht kannten. Seit mindestens zwei Jahren, wenn nicht länger, hatten wir Ärger mit dieser Kupplung und es immer wieder reklamiert, aber nie wurde etwas verändert. Man hat dieses Problem jedes Mal auf alte und abgenutzte Trainingsausrüstung geschoben. Als wir dann beim CCFFCCFFCrew Compartment Fit and Function die Geräte für unseren Flug sahen, waren sie immer noch genauso kompliziert. Wir nahmen die Erklärung hin, dass es bei vorsichtigem Umgang mit dieser Kupplung möglich sein sollte, beide Teile ordentlich zu verbinden und zu trennen. Im Labor am Kap haben wir es ausprobiert und wir hatten Schwierigkeiten.
Der CCFFCCFFCrew Compartment Fit and Function für die EMUEMUExtravehicular Mobility Unit fand am (Trainingsübersicht) in einem großen Raum am Kap statt. Es war kein Reinraum, niemand musste eine Haube oder Handschuhe tragen, aber es war dort sehr sauber, wie Foto S69-38488 zeigt. Auf Foto S69-38497 sieht man, wie an Neils Oberschenkel eine Tasche befestigt wird. Der Anzug und das PLSSPLSSPortable Life Support System sind keine Trainingsgeräte, sondern gehören zur Ausrüstung für den Flug. Das PLSSPLSSPortable Life Support System wird von einer Aufhängung mit Gegengewicht gehalten, obwohl hier offensichtlich ein Kabel aus seiner Führung gerutscht ist. Eine Trainingsversion des Steckers ist auf Bildern, die Ulli Lotzmann in der Garber-Einrichtung der Smithsonian Institution fotografiert hat, von der Seite und als Frontansicht zu sehen.
Armstrong:Dieselben Probleme hatten wir auch auf dem Mond. Wir brauchten wenigstens , um den Stecker anzuschließen. Ich meine das dicke Kabel von der RCURCURemote Control Unit zur Kupplung am PLSSPLSSPortable Life Support System. Aus unserer Sicht stellt dies ein ernsthaftes Problem dar und wir sollten nicht zulassen, dass die erfolgreiche Durchführung einer EVAEVAExtravehicular Activity durch diese Kupplung gefährdet wird. Denn genau das steht auf dem Spiel. Auf dem Mond sah es fast so aus, als ob wir es nicht schaffen würden, die Stecker zu verbinden. Hier muss unbedingt nachgebessert werden.
Aufgrund dieser Erfahrungen bei Apollo 11 wurden bei der Kupplung Verbesserungen vorgenommen. Im Missionsbericht zu Apollo 11 (Apollo 11 Mission Report) steht dazu: Bei den Vorbereitungen auf die EVAEVAExtravehicular Activity hatte die Besatzung erhebliche Schwierigkeiten, den Stecker für die elektrische Verbindung der Bedienungseinheit mit dem mobilen Lebenserhaltungssystem anzuschließen. Da der Verschlussring an der Steckerhülse frei beweglich war (siehe Abbildung 16-22), musste das Kabel an der Isolierung gegriffen werden, um die Pole von Stecker und Anschluss richtig aufeinander auszurichten. Für die folgenden Missionen wurde der Stecker ersetzt. Er hat jetzt einen Verschlussring, der nur noch in die positive Richtung beweglich ist, damit nun der Stecker direkt gegriffen und auf die Pole im Anschluss ausgerichtet werden kann. Danach wird der Ring um 90 Grad gedreht, um beide Teile zu verbinden und die Verbindung zu sichern. Des Weiteren konnte durch die jetzt konischen Spitzen der Pole, im Gegensatz zu den vorher halbrunden, erreicht werden, dass beide Hälften leichter ineinandergleiten.
Audiodatei (, MP3-Format, 23 MB) Die Aufnahme der Kommunikation mit dem Raumschiff beginnt bei . Mit freundlicher Genehmigung von John Stoll, leitender ACRACRAudio Control Room-Techniker im Johnson Raumfahrtzentrum der NASANASANational Aeronautics and Space Administration.
Aldrin: Houston, Tranquility. Wir sind bereit, mit der Überprüfung der Elektrik zu beginnen. Wir stellen S-Band auf FMFMFrequency Modulation. Ende.
Phil Karn schreibt: Die normale Einstellung für das S-Band war PMPMPhase Modulation. Damit wurden der Sprechfunk und die Telemetrie übertragen, sowie Entfernungsmessungen durchgeführt. Es war aber nicht möglich, ein TVTVTelevision-Signal zu übertragen. Dafür musste in den FMFMFrequency Modulation-Modus geschaltet werden. In dem Moment waren zwar keine Entfernungsmessungen mehr möglich, auf der Oberfläche konnte man darauf jedoch verzichten. Das Umschalten auf FMFMFrequency Modulation bedeutete außerdem, dass nun auch für die Sprechfunksignale von Eagle die großen 210-Fuß (64 m) Parabolantennen der Bodenstationen in Goldstone und Parkes nötig waren. Bei PMPMPhase Modulation haben die kleineren 85-Fuß (26 m) Antennen dafür ausgereicht. Unnötig zu erwähnen, dass Apollo 11 bei allen Bodenstationen absolute Priorität hatte.
McCandless: Verstanden. Tranquility, hier ist Houston. Stellt um auf FMFMFrequency Modulation. Und wir haben das Zeichen bei verpasst. Sollen wir euch dafür bei eins geben? Ende.
Aldrin: Ich glaube, die Uhr läuft. Gleich haben wir – Jetzt.
McCandless: Verstanden. Ist notiert, und ihr seid synchron mit uns.
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs. Gelegentlich wird der Schalter für das Mikrofon gedrückt.
Armstrong: Jemand hat mal gefragt, ob ich meine Armbanduhr als Ersatz für die Missionsuhr während der EVAEVAExtravehicular Activity im Landemodul gelassen habe, und ich wusste es nicht mehr. Es wäre aber eine gute Idee gewesen.
Aldrin: So erinnere ich mich daran: Du hast entschieden, sie deswegen (wegen der Missionsuhr) nicht mit raus zu nehmen.
Ulli Lotzmann sagt, dass laut Veröffentlichung in einem Prospekt von Omega Neil gegenüber Alan A. Nelson, Historiker bei der NASANASANational Aeronautics and Space Administration, erwähnt hat, seine Uhr im LMLMLunar Module gelassen zu haben.
Sie sind in der Checkliste jetzt oben auf Seite SUR-30. Beide haben jeweils ihr PLSSPLSSPortable Life Support System und die RCURCURemote Control Unit angelegt. Als Nächstes werden sie die Kommunikationsverbindung über die PLSSPLSSPortable Life Support System-Funkgeräte einrichten sowie die Funktion der verschiedenen Sensoren, Warnanzeigen und Warntöne überprüfen.
Aldrin: Das hat es. (lange Pause)
Armstrong: Das schnellste VOXVOXVoice Activated Transmission im Westen. (Pause)
VOXVOXVoice Activated Transmission ist das sprachgestuerte Kommunikationssystem. Sie haben es gerade überprüft und Neils Bemerkung ist ein etwas selbstironischer Bezug auf die Revolverhelden im Wilden Westen, wohl wegen seiner schnellen
Antwort an Buzz.
Aldrin: (nicht zu verstehen)
Armstrong: Also, wir haben die Antennen noch unten und (nicht zu verstehen) nicht besonders gut (nicht zu verstehen)
Aldrin: (nicht zu verstehen) Wir richten jetzt meine (PLSSPLSSPortable Life Support System-)Antenne auf. (Pause)
Armstrong: Okay.
Aldrin: Okay, kannst du mich jetzt verstehen?
Armstrong: Okay.
Aldrin: Okay. Ich glaube, so ist es besser. (Pause) Kannst du mich jetzt gut verstehen?
Armstrong: Ja.
Aldrin: Okay. Hört sich ganz gut an. Ich glaube, es hängt mit Lautstärke und Antennenstellung zusammen. Vielleicht war nur die Lautstärke zu hoch eingestellt. Warum klappst du sie nicht wieder ein und wir sehen, wie es dann ist. (Pause)
Armstrong:
Aldrin: In Ordnung. 1, 2, 3, 4, 5, 5, 4, 3, 2, 1. Hört sich gut an.
Armstrong: Das ist okay.
Sie sind jetzt in der Mitte auf Seite SUR-31. Beide haben oben auf ihrem Tornister eine etwa 30 cm lange Flachstabantenne. Wenn sie nicht gebraucht wird, hält eine kleine Schlaufe auf dem OPSOPSOxygen Purge System sie unten. Solange sich die Astronauten im Inneren der Kabine bewegen müssen und während sie durch die Luke nach draußen kriechen, bleibt die Antenne normalerweise auch unten, damit sie nicht abbrechen kann. Sie sollte erst aufgerichtet werden, nachdem beide im Freien sind. Wenn allerdings, wie es hier der Fall ist, die Kommunikation schlecht funktioniert, kann laut Checkliste die Antenne auch schon in der Kabine aufgerichtet werden.
Aldrin: Behalt es (das Mikrofon) trotzdem möglichst nah am Mund. Okay. (Liest weiter die Checkliste.) Öffnen des Sicherungsschalters für Audio und Lösen des Kommunikationskabels zum LMLMLunar Module. (lange Pause)
Houston hat das Signal von Columbia wieder erfasst, nachdem das Raumschiff am östlichen Rand des Mondes aus dem Funkschatten hervorgekommen ist.
McCandless: Columbia, Columbia, hier ist Houston. Ende.
Collins: Houston, Columbia über die Richtantenne. Wie ist die Verständigung?
McCandless: Verstanden, Columbia. Wir hören dich laut und deutlich über die Richtantenne. Die gewünschte MSFNMSFNManned Space Flight Network‑Relaisverbindung in deine Richtung haben wir eingerichtet. Basis Tranquility ist gerade dabei, die PLSSPLSSPortable Life Support System anzulegen. Der LMPLMPLunar Module Pilot hat sein PLSSPLSSPortable Life Support System schon an und die Kommunikationsverbindung geprüft, der CDRCDRCommander überprüft gerade noch seine Kommunikationsverbindung. Ende.
Collins: Schön zu hören. Herzlichen Dank. (lange Pause)
Collins: Houston, Columbia. Auf der Rückseite (des Mondes) habe ich die (Trägheits-)Plattform etwas nachjustiert. Ich habe ein P-52 Option 3, wenn ihr die Daten notieren wollt.
McCandless: Dann los, Columbia.
Collins: Verstanden. Sterne 43 und 44: Winkeldifferenz zwischen beiden ist vier Nullen und eins, Noun 93 plus 000 …
Aldrin: Sicherungsschalter für Audio, Geschlossen.
Collins: … 57, plus …
Aldrin: In Ordnung, auf deiner Konsole, VHF-AVHFVery High Frequency Aus, VHF-BVHFVery High Frequency Aus.
Collins: … 00166, minus 00022, und der …
Aldrin: In Ordnung, RCURCURemote Control Unit-PTTPTTPush-to-Talk auf Hauptstellung.
Collins: … Zeitpunkt (war) . Ende.
McCandless: Columbia, hier ist Houston. Wir notieren: Winkeldifferenz zwischen beiden Sternen ist vier Nullen und eins, Noun 93 plus 00057 …
Aldrin:
PLSSPLSSPortable Life Support System Schalter für Modus auf B.
McCandless: … plus 00166, minus 00022 …
Aldrin: Hast du einen Warnton?
McCandless: … Zeitpunkt war . Ende.
Collins: Ihr habt es.
McCandless: Verstanden. …
Aldrin: (Nicht zu verstehen, weil Bruce McCandless gerade spricht.)
McCandless: … Kannst du Basis Tranquility jetzt hören?
Aldrin: Okay. Du hast ein O und ein P. (Warnanzeigen)
Diese Warnanzeigen befinden sich auf der Oberseite der Bedienungseinheit (RCURCURemote Control Unit) und bedeuten, dass kein Sauerstoff fließt und der Anzug nicht unter Druck steht. In dieser Phase der Vorbereitungen überprüfen Neil und Buzz damit nur die Funktion des Warnsystems.
Armstrong: Übrigens, wie ist dein O2-Vorrat?
Aldrin: O2-Vorrat ist bei 91 (Prozent).
Armstrong: Bei mir sind es 92.
Aldrin: Okay. Ich gehe jetzt auf Modus B. (lange Pause) Warnton. (Pause) Willst du dahin?
Armstrong: Ich bin in B.
Aldrin: (nicht zu verstehen) A.
Armstrong: Gehe auf A. Ich bin in A.
Aldrin: Okay. Wie ist die Verständigung?
Armstrong: Ich höre dich.
Aldrin: Du bist laut und deutlich.
Armstrong: Ich habe einen weiteren Warnton. (Pause) (nicht zu verstehen)
Aldrin: Jetzt aus? Okay?
Sie sind gerade mit Seite SUR-31 fertig geworden.
Aldrin: Beide. PLSSPLSSPortable Life Support System-Modus ARARDual Mode (System A) Relay.
Armstrong:
ARARDual Mode (System A) Relay. Kannst du mich hören?
Aldrin: Ich hatte keinen Warnton.
Armstrong: Ich hatte einen.
Aldrin: Du hattest einen? (Pause) Okay, Warnton ist aus. Prüfen: Druck in PLSSPLSSPortable Life Support System-O2-Flasche über 85 (%).
Armstrong: Ist der Fall.
Aldrin: Hast du die Verbindung zu
allen Anderen
?
Armstrong: Jup.
Aldrin: Houston, Tranquility. Wie ist die Verständigung? Ende.
McCandless: Neil, Neil, hier ist Houston über Tranquility. Funktest. Ende.
Die Verbindung über das PLSS-Kommunikationssystem ist hergestellt. Die Funksstrecke läuft von Houston über das LMLMLunar Module zur PLSSPLSSPortable Life Support System-Antenne und wieder zurück über die EVA-Antenne am LMLMLunar Module (die sie bereits aufgerichtet haben) nach Houston.
Armstrong: Verstanden. Houston, hier ist Neil. Wie ist die Verständigung?
McCandless: Neil, hier ist Houston. Wir hören dich laut und deutlich. Ende. Buzz, hier ist Houston über Tranquility. Ende.
Aldrin: Verstanden, Houston. Hier ist Buzz über Tranquility. Wie ist die Verständigung? Ende.
McCandless: Wir hören dich laut und deutlich, Buzz. Ende. (Pause)
Aldrin: Und bekommt ihr ein
TVTVTelevision-Signal? Ende.
McCandless: (irrt sich bei der Identifikation) Bestätigt, Neil. Die Daten, die wir empfangen, sehen gut aus. Wir empfangen auch Synchronisationsimpulse und ein schwarzes
TVTVTelevision-Signal.
Oben auf Seite SUR-30 hatten sie den Sicherungsschalter für das System zur Übertragung der Fernsehbilder geschlossen. So kann Houston feststellen, ob ein ausreichend starkes Signal empfangen wird. Die kleine Fernsehkamera ist auf dem MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly montiert, das sich links neben der Leiter an der Seite der Landefähre befindet und noch eingeklappt ist. Dort sind auch die Probenbehälter (SRCSRCSample Return Container) und verschiedene Werkzeuge untergebracht. Nachdem er rückwärts aus der Luke gekrochen ist, wird Neil an einem Griff links neben ihm ziehen und so über einen Kabelzug den Riegel lösen. Dadurch klappt das MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly auf. Die Fernsehkamera hat dann das untere Ende der Leiter genau im Bild.
Armstrong: Okay. Ihr werdet feststellen, dass es im Bereich um die Leiter absolut dunkel ist. Mit den Fernsehbildern wird es also etwas problematisch. Ich bin aber sicher, dass ihr den hellen Horizont sehen (nicht zu verstehen).
McCandless: Hier ist Houston. Wir haben verstanden, aber gegen Ende, als du vom
hellen Horizont
gesprochen hast, sind die Nebengeräusche immer lauter geworden, Neil, und du warst nicht mehr zu verstehen. Ende.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
McCandless: Columbia, hier ist Houston. Kannst du Tranquility über die Relaisverbindung gut verstehen? Ende.
Collins: Ich glaube schon. Bis vor etwa waren sie laut und deutlich zu hören, aber dann ist die Verbindung abgebrochen und seitdem nichts mehr.
McCandless: Verstanden. Scheint, dass du alles mitbekommen hast.
Collins: Danke.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
McCandless: Basis Tranquility, hier ist Houston. Im Moment möchten wir, dass ihr den TVTVTelevision-Sicherungsschalter wieder öffnet. Er war jetzt bei geschlossenem MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly für eingeschaltet. Ende.
Armstrong: Verstanden. (nicht zu verstehen) (lange Pause)
Jetzt, wo Houston ein gutes Fernsehsignal empfangen hat, möchten sie das System ausschalten, damit es im gut isolierten MESAMESAModular(ized) Equipment Stowage Assembly-Gehäuse nicht überhitzt. Sobald Neil aussteigt, wird es wieder eingeschaltet. Offensichtlich haben Neil und Buzz diesen Schritt auf SUR-32 übersehen und Bruce erinnert sie daran, höflicherweise ohne auf diesen Fehler aufmerksam zu machen.
Armstrong: Houston, hört ihr (nicht zu verstehen)
McCandless: Bitte wiederholen, Neil.
Armstrong: (nicht zu verstehen) (Pause)
McCandless: Neil, Neil, hier ist Houston. Ich höre, dass du versuchst zu senden, aber die Übertragung ist unterbrochen. Ende.
Armstrong: (nicht zu verstehen)
McCandless: Buzz, Buzz, hier ist Houston. Hörst du uns? Ende.
Aldrin: Verstanden, Houston. Hier ist Buzz. Wie ist die Verständigung? Ende.
McCandless: Verstanden. Du kommst laut und deutlich durch, Buzz. Ein ausgezeichnetes Signal.
Aldrin: Neils Antenne ist jetzt aufgerichtet. Mal sehen, ob er so etwas besser durchkommt.
Armstrong: Okay. Houston, hier ist Neil. Wie ist die Verständigung?
McCandless: Neil, hier ist Houston. Wir verstehen dich ausgezeichnet. (lange Pause)
Armstrong: (Störgeräusche) Meine Antenne kratzt an der Decke.
McCandless: Deine Antenne kratzt an der Decke. Verstanden.
Aldrin:Die Überprüfung der Kommunikationsverbindung an der Audio-Konsole und die verschiedenen Tests im FMFMFrequency Modulation-Modus schienen ganz gut zu laufen, bis wir anfingen, die Einstellungen am PLSSPLSSPLSSPortable Life Support System umzuschalten. Für einen Moment dachten wir, dass die Probleme zumindest teilweise mit der Antenne zu tun haben, die noch untengehalten wurde. Also haben wir sie bei Neil aufgerichtet, was aber nicht unmittelbar half. Zuerst sah es so aus, als ob es was gebracht hat, doch dann tauchte dasselbe Problem wieder auf und ich habe seine Antenne zurückgesteckt. Woran es lag, dass die Verbindung mal gut funktionierte und mal nicht, war mir nicht klar. Ich konnte mir keinen Reim darauf machen.
Armstrong:Wir haben einfach nicht herausgefunden, wie wir innerhalb des Cockpits eine gute Kommunikationsverbindung über das PLSSPLSSPortable Life Support System etablieren konnten. Ein paar Momente war sie gut und dann wieder nicht. Wir haben verschiedene Möglichkeiten ausprobiert und nichts hat geholfen. Die Verbindung war jedoch gut genug, um weiterzumachen. Ich glaube, draußen gab es dann keine nennenswerte Probleme mehr. Es hat gut funktioniert.
Auch bei den folgenden Missionen war innerhalb der Kabine die Kommunikationsverbindung über das PLSSPLSSPortable Life Support System nicht stabil. Die Antennen aufzurichten, hat im Allgemeinen nicht geholfen. Was die Verbindung während der EVAEVAExtravehicular Activity betrifft, Neils war ausgezeichnet, aber bei Buzz gab es immer wieder kurze Aussetzer. Höchstwahrscheinlich weil die Empfindlichkeit beim VOXVOXVoice Activated Transmission nicht auf Maximum stand. Der Regler wurde vor der EVAEVAExtravehicular Activity nicht richtig eingestellt. Ken Glover macht darauf aufmerksam, dass Buzz bei die Lautstärke wahrscheinlich reduziert hat. Der Regler könnte auch versehentlich von einem PLSSPLSSPortable Life Support System gestreift und dadurch verstellt worden sein. Keine der späteren Besatzungen hatten dieses Problem.
Armstrong: Haben wir die Freigabe zu Ablassen des Kabinendrucks? (Pause, keine Antwort)
Zur Sicherheit nimmt der Flugleiter erst noch einmal eine Überprüfung aller Systeme vor, ehe er die Freigabe erteilt. Neil und Buzz beginnen mit dem Absatz Final Systems Prep for Egress (Abschließende Vorbereitung der Systeme für den Ausstieg) auf SUR-32. Sie haben jeweils ihren Sauerstoffschlauch von der OPSOPSOxygen Purge System an das PLSSPLSSPortable Life Support System und das Auslösekabel der OPSOPSOxygen Purge System an die RCURCURemote Control Unit angeschlossen. Foto S69-32234 vom Training zeigt den Auslösemechanismus des OPSOPSOxygen Purge System an der, aus Sicht des Betrachters, linken Seite der RCURCURemote Control Unit-Attrappe von Buzz.
Aldrin: Wer weiß, was sie gehört haben. Das jedenfalls nicht. Houston, hier ist Tranquility. Wir warten auf die Freigabe zur Dekompression der Kabine. Ende.
McCandless: Basis Tranquility, hier ist Houston. Ihr habt die Freigabe zur Kabinendekompression. Freigabe zur Kabinendekompression.
Armstrong: Verstanden. Danke.
Ich erinnere mich noch sehr gut, wie bei mir an dieser Stelle die Spannung stieg. Jetzt öffnen sie jeden Moment die Luke, dachte ich. In Wirklichkeit war aber noch einiges zu tun. Sie mussten das ECSECSEnvironmental Control System für die Dekompression konfigurieren, ihre Helme aufsetzten, die Versorgungsverbindung für Sauerstoff und Kühlwasser vom LMLMLunar Module trennen, ebenso die Kommunikationsverbindung über das LMLMLunar Module, sich jeweils an das PLSSPLSSPortable Life Support System anschließen und ihre Handschuhe anziehen. Es wird eine weitere halbe Stunde dauern, bis sie tatsächlich mit der Dekompression beginnen.
Aldrin: Okay, Kühlwasserventil der Landestufe ist Geschlossen.
Armstrong: Okay.
Aldrin: Bestätige, Sicherungsschalter für Kabinenventilator Nummer 1, Offen.
Armstrong: (nicht zu verstehen)
Neil schaltet den Ventilator für die Sauerstoffzirkulation durch das ECSECSEnvironmental Control System ab.
Aldrin: Sicherungsschalter für Anzugventilator Nummer 1. Den müssen wir rausziehen. (nicht zu verstehen) (Pause) Warte mal eine Minute.
McCandless: Columbia, hier ist Houston. Der direkte Empfang des LMLMLunar Module-Funksignals und die Kommunikation mit Basis Tranquility ist für dich ab möglich. LOSLOSLoss of Signal ist dann bei . Ende.
Aldrin: Überdruckventil im Anzugkreislauf (für Sauerstoff aus dem ECSECSEnvironmental Control System) auf AUTOAUTOAutomatic.
Armstrong: Ist auf AUTOAUTOAutomatic.
Das ECSECSEnvironmental Control System des LMLMLunar Module wird durch eine Anzahl von Sicherungsschaltern, die sich auf einer Konsole über der rechten Schulter von Buzz befinden, und verschiedene Ventile an der Verkleidung hinter Buzz kontrolliert. Einige der Ventile sind vorn, andere etwas weiter hinten angebracht. Da beide Astronauten ihr PLSSPLSSPortable Life Support System angelegt haben, was die Bewegungsfreiheit deutlich einschränkt, betätigt Neil die meisten der ECSECSEnvironmental Control System-Ventile, da er sie mit seinem rechten Arm quer durch die Kabine besser erreichen kann.
Armstrong: Ich konnte die Schalter besser sehen und sie auch leichter erreichen.
Aldrin: Anzuggas- …
Collins: Ich gehe auf (nicht zu verstehen) Ich werde euch dann über …
Aldrin: … -Verteilerventil auf Aussteigen. Ziehen.
Mit der Stellung auf Aussteigen beim Verteilerventil für die Anzugversorgung wird die Sauerstoffzufuhr vom ECSECSEnvironmental Control System in die Kabine abgeschaltet. Das Ventil hat einen Druck/Zug-Griff.
Collins: … Omni C oder D wieder hören.
McCandless: (zu Mike) Einen Moment bitte.
Aldrin: Bestätige Hauptalarm. Leuchttaste Zurücksetzen. (Pause) Warnleuchte ECSECSEnvironmental Control System und (COMPCOMPComponent-)Warnleuchte für den Wasserabscheider An (werden auf Paneel 2 aufleuchten).
Armstrong: Beim Wasserabscheider dauert es eventuell einen Moment.
Aldrin: Hab ich nicht verstanden. Sicherungsschalter für Anzugventilator Nummer 1, Offen. (lange Pause)
Sie warten auf die Reaktion des Warnsystems. Es muss anzeigen, dass sowohl der Ventilator im ECSECSEnvironmental Control System als auch der vom Luftstrom angetriebene Wasserabscheider nicht mehr arbeiten. Gewöhnlich dauert es bis dahin.
McCandless: Buzz, hier ist Houston. Wir hätten gern, dass du auf Paneel 16 den Sicherungsschalter für Anzugventilator ΔPΔP (Delta-P)Pressure Difference ziehst. Ende.
Aldrin: Verstanden. Ist erledigt.
Houston erinnert Buzz daran, einen Differenzdrucksensor auszuschalten, der den jeweiligen Druck vor und hinter dem Ventilator misst. So wird festgestellt, ob der Lüfter richtig arbeitet. Diesen Schritt hatten sie übersprungen.
Armstrong: Der die Differenz … Ja. (Pause)
Aldrin: Kabinenluft(-Rückführungsventil, Aussteigen)
Armstrong: Jup. (Pause) Ist auf Aussteigen (lange Pause)
Sie stellen sicher, dass aus der Kabine nichts wieder zurück in das ECSECSEnvironmental Control System strömen kann.
Audiodatei (, MP3-Format, 27 MB) Die Aufnahme der Kommunikation mit dem Raumschiff beginnt bei . Mit freundlicher Genehmigung von John Stoll, leitender ACRACRAudio Control Room-Techniker im Johnson Raumfahrtzentrum der NASANASANational Aeronautics and Space Administration.
Aldrin: Okay. Da ist es. ECSECSEnvironmental Control System (Warnleuchte), Hauptalarm (Warnleuchte und -ton), Wasserabscheider (Warnleuchte).
Armstrong: Okay.
Aldrin: In Ordnung. Beide Anzug-Sperrventile auf Anzug Getrennt.
Armstrong: Ich habe sie. Beide. Hab es.
Sie schalten die Sauerstoffzufuhr vom ECSECSEnvironmental Control System in die Anzüge ab. Die Ventile befinden sich direkt hinter Buzz und sind ziemlich niedrig angebracht. Deshalb kann Neil sie mit der rechten Hand leichter erreichen.
Aldrin: Okay. Trennen der (Sauerstoff-)Leitungen vom LMLMLunar Module (zu den Anzügen). (lange Pause)
Armstrong: Okay.
Aldrin: Anschließen der O2-Leitung vom OPSOPSOxygen Purge System am rechten blauen Anschluss des PGAPGAPressure Garment Assembly und sichern.
Armstrong: Lass mich das für dich machen. (Pause) Okay. Angeschlossen und gesichert.
Jede dieser Schlauchleitungen hat einen Anschlussring mit eingebauter Sicherung, damit verhindert wird, dass der Schlauch sich durch versehentliches Drehen am Ring löst.
Auf Foto S69-38499 sieht man, wie Neil während des Trainings mit den Anschlüssen von Buzz beschäftigt ist.
Als nächstes wird Buzz bei Neil die OPSOPSOxygen Purge System-Leitung anschließen.
Aldrin: (schließt Neils OPSOPSOxygen Purge System-Leitung an) Heb mal deinen Arm. (lange Pause) Angeschlossen und gesichert. Okay.
Auslassventile aus der (ISAISAInterim Stowage Assembly-)Tasche nehmen.
(Pause)
Armstrong: Okay.
Das Auslassventil befindet sich rechts an der Vorderseite des Anzugs. Es wird geöffnet, falls das PLSSPLSSPortable Life Support System versagt und die Notfall-Sauerstoffversorgung durch das OPSOPSOxygen Purge System aktiviert werden muss. In diesem Fall zieht der Astronaut am sogenannten Roten Apfel, wodurch ein Sicherungsstift aus dem Ventil entfernt wird. Dann betätigt er den Auslöser an der Seite seiner RCURCURemote Control Unit und wird nun mit Sauerstoff aus dem OPSOPSOxygen Purge System versorgt. Der Sauerstoff fließt durch einen Regelventil in den Anzug und über das Auslassventil weiter nach draußen. Das Ventil hat zwei Stellungen für die Durchflussrate: eine niedrige mit 4 Pfund (1,8 kg) und eine hohe mit 8 Pfund (3,6 kg) pro Stunde. Die Wahl ist abhängig von der zur Verfügung stehenden Kühlung. Die Sauerstoffmenge im OPSOPSOxygen Purge System beträgt circa 4 Pfund, was die Versorgung je nach Einstellung für bzw. sichert.
Auf dem Flug zum Mond lagen die Auslassventile in den Überschuhen für den Mondspaziergang. Laut SUR-27 wurden sie während der Vorbereitungen auf die EVAEVAExtravehicular Activity vorübergehend in die mittlere der ISAISAInterim Stowage Assembly-Taschen gelegt. Hier ein Bild der ISAISAInterim Stowage Assembly von Apollo 11, das Allan Needell, Kurator am National Air and Space Museum, fotografiert hat.
Aldrin: Bestätige (Auslassventil ist) geschlossen. Sicherungsstift eingesetzt.
Armstrong: Okay.
Aldrin: Einsetzen in Rot (roten Anschluss), PGAPGAPressure Garment Assembly roter (nicht zu verstehen – zweifellos
Anschluss
). (lange Pause)
Armstrong: Okay. Ist eingesetzt und gesichert.
Aldrin: Hast du es …
Armstrong: Oh, warte mal eine Minute. Es muss … (Pause) Einen Moment.
Neil kümmert sich hier wahrscheinlich darum, dass das Ventil richtig sitzt, damit Buzz den Roten Apfel im Notfall leicht erreichen und ziehen kann. Foto AS11-40-5903, aufgenommen während der EVAEVAExtravehicular Activity, zeigt Buzz und an seinem Anzug, etwa in Bauchhöhe, den Roten Apfel.
Aldrin: Ich nehme das andere.
Armstrong: Es ist auf deiner … (über) der Mitte (der Anzugvorderseite).
Aldrin: In Ordnung. Überprüfe, ob mein Verteilerventil auf Vertikal steht. Beide Vertikal?
Armstrong: Beide Vertikal.
Wie Abbildung 1-23 im Handbuch zur EMUEMUExtravehicular Mobility Unit bei Apollo 14, Band 1 (Apollo Operations Handbook: Extravehicular Mobility Unit ○ Volume 1 ○ Apollo 14) zeigt, ist das Verteilerventil Teil der Anschlüsse für den Sauerstoffeinlass am PGAPGAPressure Garment Assembly. Es gibt zwei mögliche Einstellungen: Horizontal und Vertikal. In der horizontalen Stellung wird der Sauerstoff auf zwei Kanäle verteilt in Helm und Rumpf geleitet. Auf dieser Position steht das Ventil eigentlich nur in der Kabine, um den Anzug innen etwas zu trocknen. Außerhalb des LMLMLunar Module steht das Ventil vertikal und der gesamte Sauerstoff wird in den Helm geleitet. Abbildung 1-10 zeigt, wo die Lüftungskanäle im Anzug verlaufen.
Aldrin: Okay. Halt mal (meint vielleicht Neils Roten Apfel mit dem Sicherungsstift). Ich setze dein Auslassventil ein. (lange Pause) Eingesetzt und gesichert.
Armstrong: Okay.
Aldrin: Beug dich vor. Gesichert (Roter Apfel und Sicherungsstift?). (Pause) Mikrofone ausrichten. (lange Pause) Hätte ich mich gestern abend nur noch mal rasiert. (Pause) Okay, jetzt die Helme. Hast du deine Mikros da, wo sie sein sollen? (lange Pause)
Beide haben jeweils zwei Mikrofone an ihrer Snoopy-Kappe, oder etwas förmlicher Kappe mit Kommunikationseinheit. Snoopy ist der Hund von Charlie Brown und beide sind Comicfiguren der Peanuts, gezeichnet von Charles Schulz. Ulli Lotzmann hat Mitte der 2000er Jahre mit Ernie Reyes über die Rolle von Snoopy im Apollo‑Programm gesprochen. Reyes war Chef der Abteilung für Flugvorbereitung im Raumfahrtzentrum in Houston (MSCMSCManned Spacecraft Center). Lotzmann sagt, dass Reyes, Wayne Stallard und andere gelegentlich kleine Karikaturen auf die Tagespläne gezeichnet haben, um sie etwas amüsanter zu gestalten. So wurde der Reyes-Snoopy, der sich geringfügig vom Schultz-Snoopy unterscheidet, im Astronautenkorps bekannt. In den Manschetten-Checklisten von Apollo 12 sind ein paar schöne Beispiele zu bewundern. Weil er nie vorhatte, diese Cartoons zu veröffentlichen und damit Geld zu verdienen, hat Reyes auch nie bei Schultz eine Erlaubnis für die Verwendung dieser Figur eingeholt. Nach dem Feuer von Apollo 1 ist Snoopy zum Symbol für das neu konzipierte Sicherheitsprogramm der NASANASANational Aeronautics and Space Administration geworden.
Zurück zur Snoopy-Kappe und warum sie so genannt wird. Im Comic von Charles Schulz träumt Snoopy oft, er wäre ein Flieger-Ass aus dem Ersten Weltkrieg und in diesem Traum trägt er dann eine lederne Fliegerkappe. Dies und der Umstand, dass die Snoopy-Kappen dunkelbraun und weiß waren, mag erklären, warum sie so genannt wurden. Foto AS11-37-5528, aufgenommen nach der EVAEVAExtravehicular Activity, zeigt sehr schön einen äußerst zufriedenen Neil Armstrong im vollen Snoopy-Ornat.
Markus Mehring macht darauf aufmerksam, dass bei Apollo 10 das Kommandomodul nach Charlie Brown und die Landefähre nach Snoopy benannt wurden. Die Mannschaft von Apollo 17 hat sogar einen großen Krater nach Snoopy benannt.
Gleich setzt Buzz als Erster seinen Helm auf, wie es die Checkliste vorschreibt.
Armstrong: (nicht zu verstehen) (lange Pause)
Aldrin: Bestätige PLSSPLSSPortable Life Support System-Modus (für Kommunikationsverbindung) auf ARARDual Mode (System A) Relay.
Armstrong: Bestätigt. (Pause)
Collins: Jungs, ich weiß nicht, ob ihr mich über VHFVHFVery High Frequency hören könnt, aber bei euch da unten scheint ja alles gut zu laufen. (lange Pause)
Aldrin: Und gesichert.
Armstrong: Okay. (Pause)
Aldrin: In Ordnung. Die Anzeige für Belüftung ist leer.
Sie haben den Ventilator im PLSSPLSSPortable Life Support System von Buzz eingeschaltet, damit Sauerstoff durch den Anzug fließt. Eine leere Anzeige bedeutet, dass mit der Sauerstoffversorgung alles in Ordnung ist. Für den Fall, dass bei der Sauerstoffversorgung Probleme auftreten, erscheint in dem kleinen Fensterchen ein P und Buzz müsste sein OPSOPSOxygen Purge System aktivieren und das Auslassventil öffnen.
Aldrin: Und LEVALEVALunar Extravehicular Visor Assembly von der Triebwerksabdeckung nehmen. Prüfen, ob das EVEVExtravehicular-Visier oben ist, dann über den Helm setzen. (lange Pause)
Die LEVALEVALunar Extravehicular Visor Assembly ist eine Kombination aus mehreren Visieren und verschiedenen Lagen textiler Materialien. Die Visiere können je nach Bedarf geöffnet bzw. geschlossen werden, um das sehr helle Sonnenlicht abzudunkeln oder ganz abzublenden, das Gewebematerial schützt den durchsichtigen Helm gegen mechanische Beschädigung und Temperatureinflüsse. Die LEVALEVALunar Extravehicular Visor Assembly wird über dem Helm getragen. Im Handbuch zur EMUEMUExtravehicular Mobility Unit bei Apollo 14, Band 1 (Apollo Operations Handbook: Extravehicular Mobility Unit ○ Volume 1 ○ Apollo 14) ist auf Seite 2-54 zu lesen:
Der Astronaut kann seine LEVALEVALunar Extravehicular Visor Assembly ohne zusätzliche Hilfsmittel aufsetzen oder abnehmen. Der untere Rand der Visiereinheit wird im Halsbereich um den druckdichten Helm gelegt, danach die Lücke durch ein Spannverschluss zusammengezogen und gesichert. Die LEVALEVALunar Extravehicular Visor Assembly sitzt nun fest über dem Helm.
Fotos der LEVALEVALunar Extravehicular Visor Assembly, aufgenommen von Ken Glover und Amanda Young, zeigen die Unterseite mit dem Verschluss oben links, den Verschluss halb gespannt und vollständig geschlossen. Die blaue Kordel erleichtert es, den Verschluss mit Handschuhen zu öffnen.
Aldrin: Wie ist die Verständigung jetzt, Houston? Ende.
McCandless: Buzz, hier ist Houston. Die Verständigung ist sehr gut. Du kommst laut und deutlich an. Mike lässt ausrichten, dass er euch hören kann und alles aufmerksam verfolgt.
Aldrin: Sehr schön, danke. (lange Pause) Ist hinten alles am Platz? (lange Pause)
Neil überprüft, ob die hintere Abdeckung der LEVALEVALunar Extravehicular Visor Assembly ordentlich über Buzz’ Helmverschlussring liegt.
Armstrong: Fertig.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Jetzt wird Neil seinen Helm und die LEVALEVALunar Extravehicular Visor Assembly aufsetzen.
Aldrin (zu Neil): Wir hätten anstatt der LEVAsLEVALunar Extravehicular Visor Assembly besser die Schuhe wieder mitgebracht. Das hätte beim Publikum mehr Anklang gefunden. Wir hatten eben keine Zeit, lange nachzudenken.
Ulli Lotzmann merkt an, dass Neil und Buzz ihre EVAEVAExtravehicular Activity-Handschuhe wieder mit zurückgebracht haben.
Harald Kucharek macht auf die Pressemappe für Apollo 11 (Apollo 11 Press Kit) aufmerksam. Im Abschnitt Maßnahmen zur Begrenzung der Kontamination (beginnend auf S. 181) steht auf Seite 183 (dritter Absatz): Die in Tabelle I unter Zurückgelassene Ausrüstung aufgelisteten Gegenstände, werden verpackt und anschließend auf der Mondoberfläche zurückgelassen. Die höchstwahrscheinlich am stärksten verschmutzten Überschuhe kommen (nach der EVAEVAExtravehicular Activity) so schnell wie möglich in einen Beutel, um die Verbreitung von Mondstaub (in der Kabine) zu minimieren.
Armstrong: (nicht zu verstehen) gesichert?
Aldrin: Ja, gesichert und ausgerichtet.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Sie sind jetzt mit Neils LEVALEVALunar Extravehicular Visor Assembly fertig. Buzz hat bestätigt, dass sowohl Helm als auch Helmverschlussring bei Neil gut sitzen, richtig aufeinander ausgerichtet wurden und die Verschlüsse gesichert sind. Als nächstes packen sie die Stichwortkarten aus, auf denen die letzten Schritte der EVAEVAExtravehicular Activity-Vorbereitungen stehen und die endgültige Konfiguration der Sicherungsschalter dargestellt ist.
Während unseres Gesprächs haben wir über die EVAEVAExtravehicular Activity-Checklisten gesprochen, die sie draußen dabeihatten.
Aldrin: Als wir draußen waren, hatten wir nur das, was auf deiner (Neils) Manschette war. Für den Aufenthalt außerhalb der Kabine gab es nichts weiter, keine Checkliste oder sonst irgendetwas.
Armstrong: Ich hatte eine verhältnismäßig knappe Checkliste mit den Hauptpunkten und der geplanten Reihenfolge. Aufstellen der verschiedenen Experimente und Sammeln der Proben …
Jones: Nur eine einzige Seite?
Aldrin: Im Nachhinein denke ich, so eine Checkliste nach dem Abfrageprinzip wie in der Kabine hätten wir draußen auch gut gebrauchen können.
Jones: Später gab es eine Art kleines Notizbuch mit Spiraldrahtbindung, die Seiten über der Manschette am Handschuh leicht gewölbt, damit sie offen blieben. Ihre Liste war viel einfacher als das?
Aldrin: Oh, sehr viel einfacher.
Armstrong: Nicht mehrere Seiten.
Aldrin: Sie wahr aufgenäht oder so. Ich weiß nicht mehr, ob ich so etwas hatte, obwohl ich eine gehabt haben müsste. Jeder von uns hätte draußen eine Liste mit Stichpunkten haben müssen.
Tatsächlich hatten beide ihre eigene Checkliste, die jeweils auf die Manschette des linken Handschuhs genäht war. Neils Manschettencheckliste ist auf Foto S69-38889 und genauer in einem Ausschnitt von S69-38898 zu sehen. Ulli Lotzmann weist darauf hin, dass Neil und Buzz im Training Checklisten verwendeten, die nur mit Bändern an den Manschetten befestigt waren. Zu sehen auf Foto 69-H-666.
Aldrin: Jetzt die RCURCURemote Control Unit runterziehen. (lange Pause)
Die RCURCURemote Control Unit ist die kleine Box vor der Brust mit den Schaltern für PLSSPLSSPortable Life Support System und Kommunikation, der Skala für die Sauerstoffmenge sowie verschiedenen Warnanzeigen.
Armstrong: Frage mich, ob wir (die sprachgesteuerte Funkverbindung) ständig auslösen.
Aldrin: Glaube nicht.
Armstrong: Houston, Neil. Wie ist die Verständigung?
McCandless: Neil, hier ist Houston. Ich höre dich laut und deutlich und habe die beiden Bemerkungen
Frage mich, ob wir ständig auslösen.
und Glaube nicht.
verstanden. Davor war es relativ still. Ende.
Armstrong: Okay. Wir haben etwas Hintergrundgeräusch und ich wollte nur sichergehen, dass wir nicht ununterbrochen senden.
McCandless: Hört sich nicht danach an. (lange Pause)
Aldrin: Diese ganzen Probleme mit der Kommunikation, und obwohl das so wichtig ist, haben wir (leider) nicht daran gedacht, so etwas in die Durchläufe einzubauen.
Armstrong: Man müsste Gene (Cernan) fragen, ob sie etwas in der Richtung (Tests der Kommunikationsverbindung im Anzug bei Apollo 10) gemacht haben. Vermutlich haben sie sich aber voll auf das konzentriert, was ihre Aufgaben …
Aldrin: Klar. Allerdings hätte das nicht bedeutet, dass sie das LMLMLunar Module dekomprimieren mussten, als es vom CSMCSMCommand and Service Module(s) abgekoppelt war. Es war aber die gleiche Ausrüstung und sie hätten es unter sicheren Bedingungen tun können, als sie wieder zusammen waren.
Jones: Hatte Rusty bei 9 das PLSSPLSSPortable Life Support System nicht angelegt?
Aldrin: Doch, hatte er. Ich glaube aber nicht, dass er so lange auf VOXVOXVoice Activated Transmission-Kommunikation bleiben musste.
Jones: Vermutlich blieb er am LMLMLunar Module angeschlossen. Dem werde ich nachgehen.
Laut Niederschrift des Funkverkehrs von Apollo 9 hat Rusty Schweikart bei den Anschluss an das Kommunikaktionssystem des LMLMLunar Module getrennt und die Kommunikationsverbindung über die Nabelschnur an das PLSSPLSSPortable Life Support System angeschlossen. Es folgen Funktests mit Jim McDivitt, der bei ihm im LMLMLunar Module ist, und Dave Scott im CMCMCommand Module. Dabei wird auch das VOXVOXVoice Activated Transmission getestet.
In der Pressemappe für Apollo 9 (Apollo 9 Press Kit) steht, Rusty sollte während der EVAEVAExtravehicular Activity auch das Umsteigen vom LMLMLunar Module in das Kommandomodul über den Weltraum demonstrieren. Im Abschnitt Außenbordeinsatz auf Seite 20 ist zu lesen: Kommandant und Landemodulpilot werden bei durch den Verbindungstunnel in das LMLMLunar Module umsteigen, die Systeme des Raumschiffs ein Betrieb nehmen und sich auf die EVAEVAExtravehicular Activity vorbereiten. Nachdem der LMLMLunar Module-Pilot den Raumanzug mit vollständiger Ausrüstung (EMUEMUExtravehicular Mobility Unit) angelegt und die Funktionen überprüft hat, steigt er bei durch die vordere Luke des LMLMLunar Module aus, um das Kommandomodul zu erreichen. Dabei ist er an einem Nylonseil gesichert und kann sich an Griffstangen vorwärtsziehen. Am Kommandomodul angkommen steigt er durch die Seitenluke bis in Brusthöhe in das CMCMCommand Module ein, womit er gezeigt hat, dass die Besatzung des LMLMLunar Module im Notfall auch über den Weltraum in das Kommandomodul umsteigen kann. Auf dem Rückweg zur werden die Hitzeschutzproben an den Außenseiten der Raumschiffe abgenommen. Gehalten von den
Goldenen Schuhen
auf der Veranda fotografiert der LMLMLunar Module-Pilot verschiedene Raumschiffkomponenten. Bei , während sie die Vereinigten Staaten überfliegen, schaltet er für etwa die Fernsehkamera aus dem LMLMLunar Module ein, die ihm vom Kommandanten kurz vorher nach draußen gereicht wurde. Der LMLMLunar Module-Pilot wird bei durch die vordere Luke wieder in das LMLMLunar Module einsteigen. Nachdem die Kabine unter Druck gesetzt wurde und die Systeme im LMLMLunar Module abgeschaltet sind, begeben sich beide Astronauten zurück in das Kommandomodul.
In Abschnitt 4 des Missionsberichts zu Apollo 9 (Apollo 9 Mission Report) ist die EVAEVAExtravehicular Activity und das Training dazu ausführlich beschrieben.
Armstrong: Willst du die Lampe wieder zurückhängen?
Hier ist wahrscheinlich von einer oder beiden beweglichen Lampen mit den langen goldfarbenen Kordeln die Rede, die nach Bedarf an verschiedenen Stellen festgeklemmt werden konnten. Oben auf SUR-26 steht, dass beide Lampen am Schutzrahmen des AOTAOTAlignment Optical Telescope befestigt werden sollten, aber möglicherweise haben sie eine oder beide inzwischen doch woanders gebraucht.
Auf Foto KSC-69PC-319 vom Training sieht man Neil im LMLMLunar Module-Simulator. Eine dieser Lampen hängt über seinem Kopf an dem kurzen gelben Steg, wo auch die Umlenkrolle der LECLECLunar Equipment Conveyor eingehenkt wird. Die andere ist rechts über seiner Hand auf Buzz’ Seite des Raumschiffs am Fenster zu sehen.
McCandless: Neil, hier ist Houston. Kannst du bestätigen, dass die Warnanzeige für Belüftung auf deiner RCURCURemote Control Unit leer ist? Ende.
Armstrong: Ist bestätigt.
McCandless: Verstanden. Ende. (lange Pause)
Houston bekommt über die Telemetrie vom PLSSPLSSPortable Life Support System nur eine relativ begrenzte Auswahl an Daten. Unter anderem das Elektrokardiogramm, den Druck im Anzug, Spannung und Stromstärke der Batterie, den Druck in der Sauerstoffflasche, die Temperaturen am Einlass der Kühlunterwäsche (LCGLCGLiquid Cooled Garment) und am Auslass des Sublimationskühler sowie die Temperaturdifferenz zwischen Ein- und Auslass am LCGLCGLiquid Cooled Garment. Den Status der Anzeige für die Belüftung des Anzugs kann man in Houston nicht sehen und Bruce erinnert Neil deshalb daran, diesen zu melden. In dem kleinen Fenster der Anzeige erschein als Warnung ein P, wenn die Sauerstoffversorgung geringer als 5 Kubikfuß (142 Liter) pro Minute ist. Gemäß Checkliste (SUR-33) hat Buzz bei gemeldet, dass seine Anzeige leer ist. Siehe auch den Kommentar nach zum Thema LCGLCGLiquid Cooled Garment und PLSSPLSSPortable Life Support System-Sublimationskühler.
Aldrin: Das ist gut.
Armstrong: Okay.
Aldrin: (nicht zu verstehen) (lange Pause) Okay. Wir können das weglegen. (Vermutlich die Checkliste für den Aufenthalt auf der Mondoberfläche, entsprechend dem letzten Schritt auf SUR-33.) (lange Pause)
Nachdem die Checkliste für den Aufenthalt auf der Mondoberfläche verstaut ist, geht es nun weiter mit den Schritten auf EVA-Karte Nr. 1.
Aldrin: Okay. Ist in der Tasche. In Ordnung, Vorbereitung auf EVAEVAExtravehicular Activity. (Pause) Beide, Wasser(-Schlauch vom LMLMLunar Module) trennen.
Armstrong: Okay. Ich mach das bei dir. (lange Pause)
Aldrin: Okay. Wir müssten die (Wasser-)Schläuche jetzt wegpacken können.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Der PAOPAOPublic Affairs Officer im MOCRMOCRMission Operations Control Room teilt mit, dass die Temperatur in der Kabine des LMLMLunar Module 61 °F (16,1 °C) beträgt.
Aldrin: Beide Schläuche kamen von derselben Stelle (hinter Buzz), aber deiner war länger und ging durch die ganze Kabine. Meiner kam irgendwie von rechts.
Armstrong: Ich glaube, (wir haben die Schläuche irgendwo) beim ECS (untergebracht, damit sie aus dem Weg sind).
McCandless: Columbia, hier ist Houston. Hattest du dieses Mal mehr Glück mit dem LMLMLunar Module? Ende.
Bruce erkundigt sich, ob Mike das LMLMLunar Module entdeckt hat.
Aldrin: Okay. Sind alle verstaut.
Anschließen von PLSSPLSSPortable Life Support System-Wasserschlauch an PGAPGAPressure Garment Assembly
. (Pause) Mal sehen, (nicht zu verstehen). (lange Pause) Okay. Ist drin und gesichert.
Armstrong: Okay. (lange Pause)
Aldrin: Houston, Buzz hier. Ende.
McCandless: Bitte kommen, Buzz. Hier ist Houston.
Aldrin: Verstanden. Unsere Verbindung scheint jetzt klarer zu sein. Ist das CSMCSMCommand and Service Module(s) gerade über den Hügel? (D. h. es ist hinter dem Horizont verschwunden und der Sichtlinienkontakt für direkten Funkverkehr über VHFVHFVery High Frequency besteht nicht mehr.)
McCandless: Negativ. Er hat euren Horizont schon vor etwa einer Minute überflogen. (Pause) Korrektur …
Aldrin: Okay.
McCandless: … er müsste den Kontakt zu euch in ungefähr einer Minute verlieren.
Aldrin: Okay.
Einige Besatzungen haben Störungen im Funkverkehr gemeldet, wenn das Kommandomodul die Landestelle überflog. Da der Mond einen relativ kleinen Radius hat und das CSMCSMCommand and Service Module(s) in einem so niedrigen Orbit fliegt, befand es sich jedes Mal nur für über dem Horizont der Landestelle. Dagegen dauerte ein kompletter Umlauf etwa .
Als er diesmal das Landegebiet überflog, hat Mike an folgenden Stellen nach dem LMLMLunar Module gesucht: M,8/8,2 , P,2/6,3 und M,7/8,0 . In Klammern stehen die Zeiten, zu denen Mike die Angaben von Bruce bekommen hat. Die erste und die letzte der drei Positionen liegen nah bei der Stelle, die er von Charlie bei bekommen hat. Die Angaben zu Längen- und Breitengrad dort entsprechen auf der Karte LAM 2 den Koordinaten M,5/8,0. Das Sichtfeld des Sextanten entspricht aber einem Kreis von 3,2 Kilometern im Durchmesser, weshalb die Unterschiede zwischen M,5/8,0, M,8/8,2 und M,7/8,0 eigentlich kaum der Rede wert sind. Dicht bei diesen Stellen hat Mike mit dem Bleistift einen kleinen Kreis und einen darauf zeigenden Pfeil eingezeichnet. In der Mitte dieses Kreises ist ein sehr kleiner Krater zu sehen und das könnte der kleine Krater
sein, den Mike bei erwähnt.
Armstrong: Die Verschlusssicherungen sind (nicht zu verstehen) überprüft. Anschlüsse sind überprüft, blaue Anschlüsse überprüft, Sicherungen, rote Anschlüsse, Auslass(ventil) Sicherungen. Und auf dieser Seite, die PLSSPLSSPortable Life Support System-Anschlüsse und Sicherungen, beide Seiten, Wasser(leitungs)anschlüsse (Pause) und Kommunikation. Okay.
Aldrin: Okay. (nicht zu verstehen) die Handschuhe. (Verschlüsse) gesichert.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Sie ziehen ihre Handschuhe an, überprüfen die Verschlüsse an den Handgelenken und passen die Zugbänder für die Handflächen etwas an.
McCandless: Columbia, hier ist Houston. Kannst du uns hören? Ende.
Collins: Columbia hört euch laut und deutlich über Omni C – Charlie.
McCandless: Verstanden. Columbia, ich kann dir die Zeiten von LOSLOSLoss of Signal und AOSAOSAcquisition of Signal zum MSFNMSFNManned Space Flight Network für diesen Umlauf geben. LOSLOSLoss of Signal Wenn du wieder um die Ecke kommst, ist AOSAOSAcquisition of Signal bei Ende.
Collins: Danke. Sehr schön.
McCandless: Verstanden. Ende. (lange Pause)
Aldrin: Okay.
Armstrong: Okay.
Aldrin: Bei dir ist alles gesichert. Bestätige, dass dein Verteilerventil (für die Kühlung vom PLSSPLSSPortable Life Support System) offen ist. Stellen auf Oben. (Pause) Verteilerventil ist Oben (minimale Kühlung).
Armstrong: Verteilerventil ist Oben.
Aldrin: Auf Minimum. PLSSPLSSPortable Life Support System-Pumpe an.
Die Astronauten tragen eine Art Unterwäsche (LCGLCGLiquid Cooled Garment), in die viele dünne Leitungen eingewoben sind und jetzt lässt die Pumpe im PLSSPLSSPortable Life Support System das Wasser durch die Leitungen zirkulieren. Dieser geschlossene Kreislauf transportiert die überschüssige Körperwärme zum Wärmetauscher im Sublimationskühler, wo sie abgegeben wird. Auf diese Weise ist für Kühlung im Anzug gesorgt. Da der Kühler jedoch nur im Vakuum richtig funktionieren kann, wird er erst mit Wasser versorgt, wenn die Luke geöffnet ist. Bei Apollo 12 passierte es (), nachdem die Luke geöffnet und Pete Conrad schon unten auf der Oberfläche war, dass Al Bean versehentlich an die Luke gestoßen ist und sie dabei geschlossen hat. Der danach durch die Wassersublimation erzeugte Kabinendruck war zwar gering, reichte aber, um eine Warnanzeige auszulösen.
Armstrong: Der Sublimationskühler arbeitete noch nicht, aber die Wassertemperatur war niedriger als unsere Körpertemperatur. Es war daher sofort zu spüren, als das Wasser durch die Leitungen lief.
Armstrong:
PLSSPLSSPortable Life Support System(-Pumpe) an. Läuft
Aldrin: Und meine läuft ebenfalls, und kühlt auch schon.
Armstrong: Bei mir auch.
Aldrin: Es ist zu hören.
Armstrong: Bestätigt.
Aldrin: Das muss es sein. Ja. (nicht zu verstehen) Warum beugst du dich nicht runter und lässt mich das (die Antenne) festmachen. Mal sehen, ob wir (nicht zu verstehen). (Pause) Okay. (nicht zu verstehen) Überprüfen der EMUEMUExtravehicular Mobility Unit. Ist schon recht gründlich gemacht worden.
Armstrong: Sehr gründlich und vollständig. Okay. (lange Pause)
McCandless: Columbia, hier ist Houston. Ende. (Pause)
Collins: Houston, Columbia. Bitte kommen.
McCandless: Verstanden. Warst du bei diesem Überflug erfolgreich, was das LMLMLunar Module betrifft? Ende.
Collins: Negativ. Ich habe beide Stellen abgesucht und nichts gesehen.
Siehe Kommentar nach . Beide Stellen
bezieht sich vermutlich einmal auf P,2/6,3, vorgeschlagen bei , und weiter auf die beiden sehr dicht zusammenliegenden Punkte M,8/8,2 und M,7/8,0, vorgeschlagen bei bzw. .
McCandless: Okay. Wenn du beim nächsten Mal wieder suchen willst, haben wir noch ein paar Koordinaten für dich. Die neuen Daten basieren auf der P-57-Lösung des LMLMLunar Module-Computers und lauten Echo Komma 3 und 4 Komma 8. Ich wiederhole, Echo,3 und 4,8, dieselbe Karte. Ende.
Die Landestelle liegt bei Juliet,65/7,52. Die Gitternetzlinien stellen einen Abstand von 1 Kilometer dar und daraus ergibt sich, dass die Stelle bei Echo,3/4,8 ungefähr 4,4 Kilometer südlich und 2,6 Kilometer westlich vom tatsächlichen Landepunkt entfernt liegt. Wie man auf Abbildung 5-14 im Missionsreport von Apollo 11 sieht, ist das Houstons ungenauester Tipp. Bruce wird die Einstellungen für die AUTOAUTOAutomatic-Optik bei an Mike durchgeben. Mike untersucht die Stelle, wenn er bei die Landestelle überfliegt und berichtet das negative Ergebnis bei .
Armstrong: Das war ziemlich weit weg von der Stelle, wo sie bisher gesucht haben. Vorher haben sie in der Mike-Gegend gesucht und die ist ein gutes Stück entfernt.
Collins: Verstanden. Ich werde dort nachsehen. Und wie wär’s, wenn ihr das durch eure Maschinen jagt und mir ein paar Koordinaten bringt – Breite und Länge-durch-Zwei, und Höhe – für P-22. Das kann mir dann helfen, so gut es geht.
McCandless: Verstanden.
Collins: Das P-22 zeigt immer noch auf die falsche Stelle.
McCandless: Columbia, hier ist Houston. Breitengrad plus 0 Komma 523, Längengrad dividiert durch zwei 11 Komma 710. Ende.
Collins: Verstanden. Das war plus 00523 und plus 11710. Danke.
Aldrin: Wenn er es so gegengelesen hat, wollte er damit andeuten
Hey, Freundchen, das ist die richtige Art und Weise, wie die Angaben gemacht werden.
McCandless: Houston. Verstanden. Ende. (Pause) Columbia, hier ist Houston. Für die Richtantenne möchten wir Neigung 0, Gierwinkel 200. Noch mal, Neigung 0, Gierwinkel 200. Ende.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Als wir 1991 für ein Gespräch über die Mission zusammen waren, habe ich Neil und Buzz eine Frage gestellt und war so beeindruckt von Buzz’ ausführlicher Antwort, dass ich diesen Dialog hier wiedergeben möchte. Die Frage lautete: Gestern Abend nach dem Essen, haben meine Frau und ich auf dem Weg nach Hause über die unterschiedliche Wahrnehmung der Geschehnisse gesprochen. Für die Öffentlichkeit war das, was jetzt passieren würde, das Aussteigen von Ihnen beiden, das Betreten der Mondoberfläche, die ersten Fußabdrücke und so weiter, der spannende Teil des Unternehmens. Im Gegensatz dazu war das eigentliche Ziel der Mission die Landung, die sichere Rückkehr und die Möglichkeiten des Raumschiffs zu demonstrieren. Möchten Sie dazu etwas sagen?
Armstrong: Was ich schon immer gesagt habe, für mich persönlich war der Höhepunkt der Landeanflug und letztendlich die Landung. Nach allem anderen war das die Hauptzielsetzung und auch der schwierigste, riskanteste und komplexeste Teil des Fluges. Und da ich ja auch kein Geologe bin, habe ich keine besondere Herausforderung in der Arbeit auf der Mondoberfläche gesehen. Es war naheliegend und angebracht das zu tun, aber für mich hatte es nie die Bedeutung wie die Landung an sich. (Schmunzelnd) Aus der Perspektive des Piloten.
Aldrin: In erster Linie bin ich jemand, der etwas transportiert. Ein Fahrzeugführer, der sich in einer Situation wiederfindet, in der er Raumspaziergänge unternehmen soll – oder EVAsEVAExtravehicular Activity – wie bei Gemini 12 und Apollo 11. Und ich fand, dass ich absolut ausreichend darauf vorbereitet war. Zweifellos war der allerwichtigste Erfolg bei unserem Flug das Landen auf einem anderen Himmelskörper, das Wiederaufsteigen in den Orbit für ein Rendezvous, das Ankoppeln und nach Hause zu kommen.
Einsätze außerhalb des Raumschiffs (EVAsEVAExtravehicular Activity) sind, wie ich finde, in einer Umgebung mit Schwerkraft einfacher als beim Herumschweben in Schwerelosigkeit. Dafür spricht auch die Erkenntnis, mit seinen Kräften haushalten zu müssen, die wir im Lernprozess bei den EVAsEVAExtravehicular Activity (bei Gemini und bis jetzt bei Apollo) gewonnen haben.
Meine Befürchtungen, wie die Öffentlichkeit von den Medien beeinflusst wird, sind natürlich gewachsen. Man muss nicht unbedingt gut finden, wohin das führt, aber man muss lernen, damit zu leben. Meine Ansicht, was Apollo (EVAsEVAExtravehicular Activity) betrifft, wurde auch von jemand anderem, der ebenfalls auf dem Mond war, geteilt. (Ein Astronaut, dessen Name hier nicht genannt wurde, aber ganz sicher nicht Alan Shepard.) Wir waren beide der Meinung, dass ein Golf-Abschlag auf dem Mond eine Verschwendung von Steuergeldern bedeutet und nichts ist, was man bei einer Mission dieser Art tun sollte. Aber wir haben beide gesehen, dass wir uns irren. Genau so etwas will das Publikum sehen. Sie wollen Leute (d. h. Astronauten), die genau das machen und so wird die Unterstützung der Öffentlichkeit für das, was wir damals erreichen wollten, gefördert. Offenbar müssen wir unsere Sichtweise ändern und uns darauf einstellen.
Ganz sicher war die Öffentlichkeit gefesselt und fasziniert von dem Moment, als jemand zum ersten Mal den Fuß auf einen anderen Planeten gesetzt hat, auch wenn wir schon seit Stunden dort waren und die langweiligen Vorbereitungen für den Ausstieg abarbeiten mussten. Damit schien das gar nichts zu tun zu haben. Mehr aus Spaß habe ich eine zukünftige Landefähre mit zwei Ausstiegen und zwei Leitern konstruiert, sodass beide Astronauten gleichzeitig nach unten können. Es gibt wirklich etliche gute Gründe dafür, warum zwei Luken vorteilhaft sind. Wenn ich aber gegenüber Ingenieuren anfange, über ein Mondlandefahrzeug mit zwei Leitern zu reden, wird immer etwas eigenartig darauf reagiert und die technischen Gründe wie z. B. Sicherheit oder Zuverlässigkeit treten in den Hintergrund, weil jemand meint, etwas hineininterpretieren zu müssen, in das was ich damit sagen will.
Ich glaube, den Medien Einblick in alles was wir tun, zu gewähren und sie mit einzubeziehen, ist gut. Man muss aber angemessen damit umgehen. Zum Beispiel: Wenn ich derjenige hätte sein sollen, der als erster etwas sagen muss, hätte ich mich ganz sicher von den damals kompetentesten Leuten beraten lassen. Ich hätte alle Empfehlungen und Ratschläge durchdacht und dann darauf basierend meine eigenen Worte gefunden. Genau das machen die Präsidenten, bevor sie ihre Rede halten und das ist es, was auch alle anderen tun. Aber noch heute, so scheint es, können wir das nicht machen, ohne dass es als Einmischung von außen betrachtet wird. Okay? Das finde ich sehr schade. Ich habe viel darüber nachgedacht und meine von den Leuten, die unbedingt wissen wollen, wo und wie Neil zu diesen so absolut passenden (Worten in so einer Situation) gekommen ist … es geht sie nichts an. Es zeigt aber, dass irgendwo eine Grenze gezogen werden muss.
Auch eigenartig, aber die Reihenfolge in der wir ausgestiegen sind, wurde wohl festgelegt … oder es wurde einfach eine Entscheidung getroffen … indem man sich daran orientierte, wo unsere Positionen bei einem Notfall waren und diese wiederum darauf bezogen hat, zu welcher Seite hin die Luke sich öffnete. Nun, in Zukunft wird man so etwas voraussehen, da bin ich sicher, und daraus gelernt haben. Allerdings taucht dann bestimmt irgendein anderes Problem auf.
Von der Wahrnehmung in der Öffentlichkeit hängt unsere Unterstützung ab. Damit müssen wir umgehen und entsprechende Balance halten. Aber jemanden zu neuen beruflichen Aufgaben zu inspirieren und ihm dann keine Karriere bieten, oder ihm ein Experiment geben und das Experiment dann immer und immer wieder zu verschieben, bis es am Ende gar nicht fliegt, gibt demjenigen das Gefühl, von diesem System im Stich gelassen zu werden. Das kann viel kaputt machen und ich glaube, dass es in vielen Fällen so geschehen ist. Wie beschweren uns immer wieder, dass es nicht genügend Ingenieure gibt, und wenn die Leute dann daraufhin studieren, werden sie auf einmal nicht mehr gebraucht. Würden wir mehr Ingenieure brauchen, würden wir auch mehr bezahlen, um gute Leute zu bekommen, denke ich. (amüsiert) Da ich beim Thema bin, möchte ich kurz etwas zum Begriff NASANASANational Aeronautics and Space Administration-Wissenschaftler sagen. Unter dem Ausdruck NASANASANational Aeronautics and Space Administration-Wissenschaftler versteht die Öffentlichkeit in der Regel denjenigen, der die Raketen baut. Das sind aber die Ingenieure, nicht die Wissenschaftler. Aufgrund dieser öffentlichen Meinung haben wir jetzt auch eine wissenschaftliche Raumstation (Eric Jones: Gemeint ist die damals geplante US Raumstation Freedom.), obwohl es eigentlich technische Gründe sind, die sie notwendig machen. So wird auch nicht von der Academy of Engineering (Akademie für Ingenieurwesen) untersucht, ob sie den Anforderungen entspricht, sondern die Academy of Sciences (Akademie der Wissenschaften) beurteilt sie nach wissenschaftlichen Inhalten und deren Nutzen. Was bedeutet, dass dort die Experimente durchgeführt werden, die diese Leute sehen wollen, egal ob Forschungen in Richtung technische Sicherheit und dauerhafte Zuverlässigkeit mit einbezogen werden. Alle diese Dinge haben mit der Wahrnehmung der Öffentlichkeit zu tun, und das war, glaube ich, Ihre Frage.
Wen es interessiert, wie es zu der Entscheidung darüber gekommen ist, wer als Erster aussteigt, sollte A Man on the Moon von Andy Chaikin und von Buzz Aldrin selbst das Buch Return to Earth lesen. Ganz einfach ausgedrückt, die Entscheidung hing mit der Aufhängung (wenn dieses Wortspiel erlaubt ist) der Luke zusammen. Die Scharniere waren rechts, sodass sich die Luke nach rechts in die Kabine hinein öffnete und damit den Ausgang für Buzz blockierte, bis Neil draußen war. Ungeachtet dieser technischen Gegebenheit hat Buzz vor dem Flug einiges versucht, um Deke Slayton, ehemaliger Mercury-Astronaut und damals Chef des Astronautenkorps, sowie andere zu überreden, ihn anstatt Neil zuerst aussteigen zu lassen. Diese Bemühungen waren vergeblich.
Aldrin: (nicht zu verstehen) (lange Pause)
Armstrong: (nicht zu verstehen) Kreislauf der Kühleinheit (nicht zu verstehen). (Pause)
Seit dem letzten Funkspruch zwischen LMLMLunar Module und Houston sind ungefähr vergangen. Neil und Buzz haben jetzt die Kühlwasserpumpen in ihren PLSSPLSSPortable Life Support System eingeschaltet. Bei späteren Missionen haben die Astronauten, nach dem Einstellen der A & B Druckregelventile auf Aussteigen und der Überprüfung der CBCBCircuit Breaker-Konsole, die Anzüge unter Druck gesetzt und auf Dichtheit geprüft. Im folgenden Dialog hat es den Anschein, dass Neil und Buzz ein paar Probleme mit der Kommunikationsverbindung haben. Wie auch immer, bei sind sie so weit, um das Ventil für die Wiederherstellung des Kabinendrucks zu schließen und das Dekompressionsventil an der vorderen Luke zu öffnen. Ihre Anzüge sind natürlich unter Druck. Auf den Stichwortkarten für die Endgültige EVAEVAExtravehicular Activity-Konfiguration steht, ob sie eine Dichtheitsprüfung vornehmen werden.
Armstrong: Houston, hier ist Neil. Wie ist die Verständigung?
McCandless: Neil, hier ist Houston. Laut und deutlich.
Aldrin: (zu Neil) Okay. Ich höre dich jetzt etwas besser. (hört Bruce) Na dann.
Armstrong: Verstanden. (Verständigung ist) laut und deutlich.
Aldrin: (zu Neil) Ich höre dich nicht gerade laut und deutlich, aber ich glaube, es ist dasselbe Problem. (an Houston) Houston, wie ist Buzz zu hören?
McCandless: Buzz, hier ist Houston. Laut und deutlich. Du bist wirklich gut zu verstehen. Ende.
Aldrin: Sehr gut.
Armstrong: Okay. (Pause) Kabinendruck(ventil) geschlossen. (lange Pause)
Mit dem Schließen dieses Ventils und dem Öffnen des entsprechenden Sicherungsschalters verhindern sie, dass das ECSECSEnvironmental Control System versucht, die Kabinenatmosphäre weiter aufrechtzuerhalten, nachdem das Kabinendekompressionsventil an der vorderen Luke geöffnet wurde.
Audiodatei (, MP3-Format, 21 MB) Die Aufnahme der Kommunikation mit dem Raumschiff beginnt bei . Mit freundlicher Genehmigung von John Stoll, leitender ACRACRAudio Control Room-Techniker im Johnson Raumfahrtzentrum der NASANASANational Aeronautics and Space Administration.
Armstrong: Okay. (Pause) Jetzt kommt die Gymnastik.
Aldrin: Was?
Armstrong: Jetzt kommt die Gymnastik.
Aldrin: Oh, ich glaube, es wird viel leichter gehen (als beim Training). (Pause)
Mit zwei Personen in Anzügen und Tornistern auf dem Rücken war es gar nicht so einfach, sich nach vorn zu beugen, um das Dekompressionsventil an der vorderen Luke zu erreichen. Das Foto zeigt dieses Ventil ohne den Bakterienfilter an der Luke von LTA-1LTALunar Test Article, ausgestellt im Cradle of Aviation Museum.
Aldrin: Das hat Neil wahrscheinlich gemeint, und ich war wohl etwas zu optimistisch.
Manchmal öffnete der Kommandant das Ventil und manchmal der LMPLMPLunar Module Pilot. Bei den Missionen von Apollo 16 und Apollo 17 waren es Duke bzw. Cernan, die hinter sich nach oben reichen mussten, um das andere Dekompressionsventil an der Umstiegsluke zu öffnen. Wir haben auch über die Schwierigkeiten gesprochen, die Gene dabei hatte, an das obere Ventil heranzukommen. Neil sagte: Das kann ich mir vorstellen. Und das gilt gewiss für beides, sowohl in einem geschlossenen Anzug unter Druck als auch im Anzug ohne Druck. Allerdings ist es im Anzug unter Druck wohl noch schwieriger.
Buzz fügte hinzu: Wahrscheinlich ist es gerade noch möglich.
Einer der beiden musste entweder in die Knie gehen oder sich vorbeugen, um das Ventil an der vorderen Luke zu öffnen. Nach einigen Überlegungen zum Dialog von eben sind wir übereingekommen, es war Buzz, der es geöffnet hat. Die Unsicherheit kam zum Teil auch daher, dass die nächste Zeile in der ursprünglichen Niederschrift mit Okay. Ich möchte jetzt auf Ablassen stellen …
wiedergegeben wurde und ich jetzt aber denke, dass Okay. Wir wollen jetzt auf Ablassen stellen …
richtig ist.
Von Ken Glover kommt folgender Hinweis. Neil sagt bei , während der zweiten Dekompression vor dem Herauswerfen der nicht mehr gebrauchten Ausrüstung, dass sie den Druck über das Ventil an der vorderen Luke bis auf 2 psi (0,14 bar) abgelassen haben und dann zusätzlich das obere Kabinendekompressionsventil an der Umstiegsluke öffneten. Ganz sicher um den Vorgang zu beschleunigen. Da beide Rechtshänder sind, hat es Neil höchstwahrscheinlich geöffnet, weil er auf der linken Seite der Kabine stand. Siehe auch die Kommentare nach .
Armstrong: Okay. Wir wollen auf (kurze Pause um die entsprechende Zeile der Checkliste zu finden) Ablassen stellen, bis runter auf 3,5 psi (0,24 bar) und dann zurück auf AUTOAUTOAutomatic.
Nachdem Buzz das Ventil geöffnet hat, bleibt es so lange offen, bis der Kabinendruck auf 3,5 psi (0,24 bar) abgesunken ist. Dann wird er es wieder schließen, damit die Anzüge überprüft werden können. Der abgesenkte Kabinendruck erhöht den relativen Druck im Anzug auf über 4,5 psi (0,31 bar) und man kann ein eventuelles Leck bemerken.
Aldrin: Okay. Stelle auf Ablassen. (Pause) Und Druck ist runter auf 4,2 – 4,1. (Pause)
Nach dem Anhören dieser Zeile sind wir alle drei der Meinung, dass Buzz das Ventil geöffnet hat.
Armstrong: Das denke ich.
Aldrin: Wie hätte ich sonst die Werte lesen können? Wieder hochkommen und sie ablesen.
Armstrong: Das musst du wohl gemacht haben.
Armstrong: Es sind 3,5 (psi bzw. 0,24 bar). (Pause) Bist du auf AUTOAUTOAutomatic?
Bestätige Kabinendruck bei 3,5 (psi bzw. 0,24 bar) und Druck im LMLMLunar Module-Anzugkreislauf zwischen 3,6 und 4,3 (psi bzw. 0,25 u. 0,3 bar).
Letzteres ist der Druck im ECSECSEnvironmental Control System, das momentan sowohl von der Kabine als auch von den Anzügen getrennt ist.
Aldrin: Ist der Fall. Anzugkreislauf bei etwa 4,3 (psi bzw. 0,3 bar).
Armstrong: Okay.
Bestätige Druck im PGAPGAPressure Garment Assembly über 4,5 (psi bzw. 0,31 bar).
Meiner ist 4,6 (psi bzw. 0,32 bar).
Aldrin: Meiner ist 4,7 (psi bzw. 0,32 bar).
McCandless: Neil, hier ist Houston. Gib uns bitte ein Zeichen, wenn du die Armbanduhr startest. Ende.
Armstrong: Verstanden.
Aldrin: Ich gebe es nachher durch.
Armstrong: Okay. Okay, lass uns weiter (Druck) ablassen.
Aldrin: Ablassen.
Armstrong: Geh auf Ablassen. (lange Pause)
Aldrin: Houston, ich starte meine Uhr bei . Ende.
McCandless: Verstanden.
Buzz trägt seine Uhr am Anzugärmel und startet die Stoppuhr-Funktion nach der vollen Stunde, entsprechend .
Aldrin: 3, 2, 1.
Aldrin: Jetzt.
Aldrin: Neil hatte seine Armbanduhr nicht mit draußen. Ich bin sicher, dass er sie mit dem Velcro-Armband am AOTAOTAlignment Optical Telescope befestigt hatte.
Armstrong: Jemand anderes hat mich auch mal danach gefragt, vielleicht in einem Brief. Ich konnte mich aber nicht mehr erinnern, obwohl es logisch gewesen wäre, wegen des Problems mit der Missionsuhr eine Uhr drin zu lassen.
Aldrin: Ich war mir nicht sicher, was der Grund dafür war, aber ich dachte es wäre okay. Es war deine Uhr, also auch deine Entscheidung, wenn du sie in der Kabine lassen wolltest. Als ich meine Uhr dem Smithsonian geschickt habe und sie dabei verloren ging, ist mir wieder eingefallen, dass du deine Uhr drin gelassen hast und meine als Einzige mit draußen auf der Oberfläche war. Das war eins von diesen Dingen … Ich hatte zwar eine Uhr um, aber ich glaube, ich habe gar nicht draufgeschaut. Was wahrscheinlich bedeutet, dass sie nicht die normale Zeit anzeigte, sondern bei irgendeinem bestimmten Startpunkt … Für den Mond war das eine ziemlich lausige Uhr. Als Stoppuhr war sie nicht besonders geeignet. All dieser Aufwand und dann hat man auf dem Mond nur eine einfache Armbanduhr, im Nachhinein muss man sich darüber schon wundern.
Jones: Später hatten sie die Manschetten-Checklisten mit Zeitenangaben relativ zum Ablassen des Kabinendrucks. Sie haben die Stoppuhr-Funktion zu Beginn der Dekompression gestartet.
Armstrong: Scheint logisch.
Aldrin: Da in unseren Checklisten keine Zeiten (seit dem Beginn der EVAEVAExtravehicular Activity) standen, haben wir das nicht besonders festgelegt. Aber diese Vorgehensweise war gut und sinnvoll.
Collins: Houston, Columbia meldet sich wieder über die Richtantenne.
McCandless: Verstanden, Columbia. Laut und deutlich. Und, Buzz, dein Zeichen haben wir registriert.
Armstrong: Okay. Ich habe die Warnanzeige für Wasserdruck.
Aldrin: Okay.
Armstrong: Wasserdruckwarnung. Bei dir auch?
Aldrin: Bei mir auch.
Armstrong: Okay. (Pause)
Sensoren im PLSSPLSSPortable Life Support System melden, dass die Sublimationskühler noch nicht arbeiten, obwohl der Kabinendruck sehr niedrig ist. Der Sublimationskühler des PLSSPLSSPortable Life Support System besteht aus einem Verbund von systematisch gestapelten flachen Wärmetauschern und Kühlkörpern. In die zum Weltraum offenen Kühlkörper wird Wasser geleitet, das durch poröse Deckplatten aus gesintertem Nickel nach außen sickert und im Vakuum eine Eisschicht bildet, deren Oberfläche allmählich zu Wasserdampf sublimiert. Es dauert einen Moment, bis ausreichend Eis entstanden ist, sodass die Kühlkörper kalt genug sind. Erst dann können die Wärmetauscher das von der LCGLCGLiquid Cooled Garment kommende Wasser im Wärmetransportkreislauf und den Sauerstoff effektiv kühlen. Neil und Buzz müssen jedoch zunächst die Luke öffnen, bevor sie das Ventil für die Wasserversorgung der Kühlkörper öffnen können, damit sich im Vakuum die Eisschicht bildet. Die Warnung für zu niedrigen Wasserversorgungsdruck (Warnton und Warnanzeige) war an dieser Stelle eine willkommene Bestätigung, dass die entsprechenden Sensoren und das Warnsystem korrekt funktionieren.
Armstrong: Kabinendruck geht gegen null.
Bestätige LMLMLunar Module-Anzugkreislauf 3,6 bis 4,3 (psi bzw. 0,25 bis 0,3 bar)
. Ist bestätigt. Bestätige PGAPGAPressure Garment Assembly-Druck über 4,5 (psi bzw. 0,31 bar)
. Okay. 4,75 (psi bzw. 0,33 bar) (und) fallend. Bereit, die Luke zu öffnen, wenn wir bei null sind. (lange Pause)
Aldrin: Möchtest du eins deiner Visiere runterschieben, oder lässt du sie oben? (Pause) (nicht zu verstehen)
Armstrong: Okay. (Pause) Inneres Visier unten. (lange Pause)
Armstrong: Vier zehntel Pfund (0,4 psi bzw. 0,03 bar) in der Kabine. (lange Pause)
Armstrong: Gefallen auf 0,2 (psi bzw. 0,01 bar).
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Aldrin: Dauert ganz schön lange, bis alles raus ist, nicht?
Armstrong: Ja.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Bei Apollo 11 war in das Ventil für die Kabinendekompression an der vorderen Luke ein Bakterienfilter eingebaut, was sich erheblich auf die Dauer der Dekompression ausgewirkt hat. Bei den folgenden Missionen verzichtete man auf diesen Filter. Mit Filter dauerte es , bis der Kabinendruck von 5,0 psia (0,34 bar) auf 0,08 psia (0,005 bar) abgesunken war, gegenüber ohne den Filter. Ohne Filter und wenn beide Ventile, das an der vorderen Luke und das an der oberen Luke, gleichzeitig geöffnet wurden, dauerte es nur noch . Meistens hat man bei den Apollo-EVAsEVAExtravehicular Activity jeweils nur eines der Ventile geöffnet. Nur für die zweite Dekompression nach der EVAEVAExtravehicular Activity bei haben Neil und Buzz beide Ventile genutzt. Die Luke wurde noch einmal geöffnet, um die nun überflüssig gewordenen Ausrüstungsgegenstände aus der Kabine zu werfen. Wegen ihrer verhältnismäßig großen Oberfläche konnte die vordere Luke bei einem Druck deutlich über 0,1 psia (0,007 bar) nicht geöffnet werden.
Aldrin:Wir wollten die obere Luke (meint das obere Kabinendekompressionsventil) eigentlich gar nicht öffnen. Wir wollten nur eins der beiden öffnen und das andere in Ruhe lassen.
Aldrin: Okay, mal sehen, ob sie schon aufgeht.
Armstrong: Okay. (lange Pause)
Armstrong: Du stößt mit deinem Visier an meine RCURCURemote Control Unit. (lange Pause)
Buzz ist auf der rechten Seite der Kabine und beugt sich nach unten, um die Luke zu öffnen. Beim Öffnen schwingt sie nach innen auf seine Seite und blockiert ihn etwa in Kniehöhe. Es ist so eng, dass Buzz mit seinem Helm gegen die RCURCURemote Control Unit vor Neils Brust stößt.
Armstrong: Drück (nicht zu verstehen) (lange Pause)
Armstrong: Brauchst du Licht?
Aldrin: Entriegelt ist sie schon.
Aldrin: Er fragt, ob ich Licht brauche und ich sage, ich bin sicher, dass sie entriegelt ist. Sie ist einfach nur nicht aufgegangen.
Armstrong: Ich erinnere mich, dass wir davon ausgingen, sie auch bei einem noch geringen Restdruck schon öffnen zu können. Wie sich herausgestellt hat, reichte aber ein sehr niedriger Druck, um das Ding geschlossen zu halten.
Der Verschluss ist ein einfacher Mechanismus mit einem kurzen Riegel an einem Ende und einem längeren Griffhebel am anderen. Auf dem Schild darunter steht:
Im Notfall – Falls Riegel in der Position Geschlossen festsitzt – Zum Öffnen der Luke den Sicherungsstift am Zugkabel herausziehen, Platte vom Riegel wegdrehen und Luke aufmachen.
Aldrin: Ich glaube, er ging ganz durch und außen war auch ein Hebel.
Bei Apollo 12 hat Al Bean die Luke an einer Ecke ein wenig zurückgebogen, um so noch etwas Druck aus der Kabine zu bekommen.
Armstrong: Entriegelt? (Pause) Geht sie auf?
Aldrin: Sie ploppt gleich auf. (lange Pause) Hast du auch diesen Dauerton im Hintergrund?
Armstrong: Ich habe diese Störgeräusche. Ich habe Störungen.
Aldrin: Ich habe so einen Dauerton.
Armstrong: Ich glaube, ich höre was anderes. (lange Pause)
McCandless: Neil, hier ist Houston. Wie weit seid ihr mit dem Öffnen der Luke? Ende.
Armstrong: Hier ist alles in Ordnung. Wir warten nur noch darauf, dass der Kabinendruck … Bis genug Druck entwichen ist, um die Luke öffnen zu können. Unsere Anzeige ist jetzt 0,1 (psi bzw. 0,007 bar). (Pause)
Aldrin: Ich will ganz sicher nicht zu sehr dran ziehen. Eine Alternative wäre, das Obere (Ventil) auch noch zu öffnen.
Um die Dekompression zu beschleunigen, könnten sie zusätzlich das Ventil an der oberen Luke öffnen. Neil und Buzz nutzen diese Möglichkeit, wenn sie nach der EVAEVAExtravehicular Activity bei die überflüssig gewordene Ausrüstung aus der Kabine werfen. Ansonsten wurde das obere Ventil nur bei Apollo 16 bzw. Apollo 17 benutzt. Cernan fand es aufgrund seiner Körpergröße leichter, nach oben zu greifen anstatt nach unten zum Ventil an der vorderen Luke.
Armstrong: Nach meiner Erinnerung – aber ich kann falsch liegen – war nur an dem einen Ventil (meint das Dekompressionsventil an der vorderen Luke) ein Filter.
(Das ist richtig.)
Aldrin: Am oberen Ventil wollte man keinen Filter. Er hätte sich lockern können und wäre dann beim Andocken im Weg gewesen oder hätte sonst irgendwo gestört.
Was die Sorge von Buzz betrifft, er könnte zu kräftig am Griff der Lukenverriegelung ziehen, haben vorangegangene Tests Folgendes ergeben. Bei einer Zugkraft von 180 Pfund (82 kg) bricht eher der Griff, als dass sich die Luke verbiegt, was erst bei 240 Pfund (109 kg) geschieht. Bei einem Kabinendruck von 0,25 psi (0,017 bar) wäre eine Kraft von 78 Pfund (35 kg) nötig, um die Luke zu öffnen. Dem gegenüber stehen 118 Pfund (54 kg) bei einem Innendruck von 0,35 psi (0,024 bar). Die Tests haben auch gezeigt, dass es praktisch unmöglich ist, in einem unter Druck stehenden Anzug beim Öffnen der Luke eine Zugkraft von mehr als 100 Pfund (45 kg) zu entwickeln.
McCandless: Neil, hier ist Houston. Ende.
Armstrong: Bitte kommen, Houston.
McCandless: Verstanden. Wir sehen hier einen relativ gleichbleibenden Kabinendruck. Meint ihr, dass ihr die Luke bei diesem Druck von 0,12 psi (0,008 bar) öffnen könnt?
Armstrong: Wir versuchen es gerade.
McCandless: Verstanden. (lange Pause)
Armstrong: Die Luke geht auf. (Pause)
Aldrin:Um die Luke zu öffnen, war ein Ruck nötig und dabei schien sie sich etwas zu verwinden. Dann kam mir die ganze Luke entgegen. Sobald die Versiegelung gebrochen war, konnte ich sehen, wie kleinere Partikel nach außen strömten.
Mehrere Besatzungen haben beobachtet, wie sich beim Ausströmen der feuchten Kabinenluft in das Vakuum Eiskristalle gebildet haben. Bei Apollo 17 wurde sogar einmal ein kleines Stückchen Brot mitgerissen, als die Luke geöffnet wurde.
Aldrin: Okay. Halt sie offen und ich stelle das Ventil auf (AUTOAUTOAutomatic) …
Armstrong: Okay.
Aldrin: Nein. Besser ich komme erst hoch. (lange Pause)
Armstrong: Okay. (Pause)
Aldrin: (nicht zu verstehen) nach vorn. (lange Pause)
Armstrong: Ist dein Fenster schon leer? Ist deine Wasserwarnanzeige schon verschwunden? (Pause)
Gemeint ist die Warnanzeige für zu niedrigen Wasserversorgungsdruck im PLSSPLSSPortable Life Support System. Offensichtlich haben beide ihr Ventil bereits geöffnet und bekommen die Kühlung gleich vom Sublimationskühler des Lebenserhaltungssystems.
Aldrin: Ja, ist es.
Armstrong: Meins ist noch nicht leer. (Pause)
Aldrin:In dem Moment, als die Warnanzeige im Fenster für das Kühlwasser verschwand, war beinah gleichzeitig auch die Kühlung zu spüren.
McCandless: Columbia, hier ist Houston. Ende.
Collins: Columbia. Bitte kommen.
McCandless: Columbia, hier ist Houston. Bitte schalte im kryo(genischen) Wasserstofftank Nummer 1 den Ventilator ein. Und deine LOSLOSLoss of Signal-Zeit für diesen Orbit ist . (Pause) Korrektur. Nimm das für den nächsten Orbit. Dein AOSAOSAcquisition of Signal/LOSLOSLoss of Signal für diesen Orbit hast du bereits.
Collins: Verstanden, was die Zeit angeht, und ihr wollt, dass ich den Ventilator …
Armstrong: Okay, öffne jetzt (nicht zu verstehen)
Collins: … in Kryo-Tank 1 für Wasserstoff einschalte.
McCandless: Bestätigt. Ende. (lange Pause)
Die Tieftemperaturtanks für flüssigen Wasserstoff im CSMCSMCommand and Service Module(s) haben ein Flügelrad eingebaut. Mike wird in einem der Tanks diesen einschalten, um den Inhalt durchzumischen und so einer radialen Schichtenbildung durch den Temperaturverlust an der Wandung vorbeugen. Ein Kurzschluss beim Ventilator in einem der Sauerstofftanks war die Ursahe für die Explosion bei Apollo 13.
Aldrin: (zu Neil) (hast du) dein Wasserventil geöffnet (nicht zu verstehen)?
Armstrong: Ja.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Offenbar ist Neils Warnanzeige für zu niedrigen Wasserversorgungsdruck noch nicht verschwunden. Bei allen Missionen vergingen einige Minuten, bevor der Sublimationskühler anfing zu arbeiten.
Kurz vor dem Ende dieser Unterbrechung des Funkverkehrs informiert der PAOPAOPublic Affairs Officer im MOCRMOCRMission Operations Control Room darüber, dass Neil und Buzz jetzt seit mit Sauerstoff vom PLSSPLSSPortable Life Support System versorgt werden, was dem Beginn der Dekompression bei entspricht.
McCandless: Columbia, hier ist Houston. Wir sehen, dass du gleich an die Begrenzung der Richtantenne kommst. Falls du den Kontakt verlierst, möchten wir Omni Delta. Omni Delta, falls du den Kontakt verlierst. Ende.
Collins: Verstanden. Omni Delta. (lange Pause)
Armstrong: Okay. Mein Fenster ist leer. Ich werde jetzt … Stelle meine Kühlung etwas höher ein.
Aldrin: Okay. Mein Fenster ist leer. (lange Pause)
Armstrong: Alle RCURCURemote Control Unit-Anzeigefenster sind leer. (Pause) LMLMLunar Module-Anzugkreislauf hat 4,2 … (korrigiert sich) 4,3 (psi bzw. 0,3 bar). Und ich habe die Warnleuchte für Druck Aufstiegsstufe, die Leuchte PRE AMPSPRE AMPSPreamplifier und die Leuchte ECSECSEnvironmental Control System.
Frank O’Brien nennt vier Gründe für das Aufleuchten der ECS-Warnleuchte:
Ist die Kabine dekomprimiert, läuft auch kein Wasserabscheider, weshalb die entsprechende Warnleuchte aufleuchtet.
Frank O’Brien schreibt weiter: Das Warnsystem konnte sehr eigenwillig reagieren. Es war deshalb oft einfacher, die Umstände zu dokumentieren, unter denen eventuell auch unbeabsichtigt Alarme bzw. Warnungen auftauchen konnten, als Zeit und Geld für technische Lösungen aufzuwenden, die sie vermeiden. Die Warnleuchte ASCASCAscent PRESSPRESSPressure (Druck Aufstiegsstufe) leuchtet auf, wenn der Druck in den Heliumtanks oder den Treibstoffleitungen der Aufstiegsstufe einen bestimmten Wert übersteigt. Ebenso geht die PRE AMPSPRE AMPSPreamplifiers-Warnleuchte an, wenn bei der Stromversorgung für das RCSRCSReaction Control System die Toleranzwerte nicht eingehalten werden. Bei den Vorbereitungen für die EVAEVAExtravehicular Activity war das Aufleuchten dieser beiden Warnungen sicher nicht beabsichtig, aber durch das Design des Warnsystems bedingt.
Während des Apollo-Programms entwickelte die NASANASANational Aeronautics and Space Administration eine Methode zur Fehleranalyse (SCASCASneak Circuit Analysis), um mit solchen Situationen umzugehen.
Aldrin: Ja, und wir haben die (COMPCOMPComponent-)Warnleuchte für den Wasserabscheider.
Armstrong: Das ist in Ordnung.
Aldrin: … (nicht zu verstehen). Richtig.
Aldrin: Okay, ich sehe nach deinem Sicherungsschalter für den Kabinenventilator 1. Und du schaust nach dem für die sekundäre Glykol(pumpe). (Pause)
Aldrin: Meine Kühlung funktioniert jetzt gut.
Armstrong: Meine auch. (Pause) Okay. Sicherungsschalter für sekundäre Glykolpumpe offen? Soweit ich das sehe. (Pause) Du musst dorthin.
Aldrin: Weiter geht es nicht. Mein (Sicherungsschalter für) Kabinenventilator 1 ist offen.
Armstrong: Ja. Gut.
Aldrin: Ich soll das überprüfen? (Pause)
Armstrong: Er ist offen. Bestätigt. (Pause) Okay. PGNSPGNSPrimary Guidance and Navigation System Sicherungsschalter für Radar ist offen. (lange Pause)
Aldrin: Also, ich schaue direkt drauf. Hab ihn.
Armstrong: Okay. Ich kümmere mich mal um deine Antenne.
Aldrin: (Nicht zu verstehen, weil Neil gerade spricht.) meine Antenne? (Pause)
Armstrong: Ist draußen. (Pause)
Wir haben auch über die Schwierigkeiten gesprochen, sich in der engen Kabine zu bewegen, wenn beide Astronauten die voll unter Druck stehenden Anzüge angelegt hatten. Das Foto von Stacey O’Brien zeigt ihren Mann, Frank O’Brien, neben einem LMLMLunar Module-Simulator im Cradle of Aviation Museum.
Armstrong: Es war ziemlich eng. Ich glaube, in beiden, dem LMSLMSLunar Module Simulator und dem anderen Gerät (Buzz nannte es den EVAEVAExtravehicular Activity-Trainer), haben wir normalerweise in Alltagskleidung trainiert und deshalb reichlich Platz gehabt. Als wir dann zum ersten Mal mit den Anzügen im Simulator waren, stellten wir fest, wie eng es eigentlich war. Sie nahmen eine Menge Platz weg und alles war viel umständlicher, als in Hemdsärmeln. Standen die Anzüge unter Druck, war es nur noch schwieriger. In der engen LMLMLunar Module-Kabine war dann wirklich kaum Platz.
Aldrin:Wir haben (am Anfang der Vorbereitung auf die EVAEVAExtravehicular Activity) den Helm innen mit dem Antibeschlag-Tuch ausgewischt, sobald es ausgepackt war und nicht erst später. Dafür gab es, glaube ich, zwei Gründe. Einer war, wir waren uns nicht sicher, ob dieser Punkt später in der Checkliste auftaucht und wollten es auf keinen Fall vergessen. Der andere hatte mit dem Training auf der Erde zu tun. Dort wollten wir so viel wie möglich erledigen, bevor wir das PLSSPLSSPortable Life Support System auf dem Rücken hatten, weil es bei einer Schwerkraft von 1 g sehr unbequem war. Dann fanden wir es aber sogar ohne die Schulterpolster mit angelegtem PLSSPLSSPortable Life Support System nicht ganz so beschwerlich. Das Gewicht auf dem Rücken hat nicht gestört. Allerdings musste man sich mit Bedacht bewegen, um nicht irgendwo anzustoßen. Man wusste nie genau, wo man mit der Rückseite des PLSSPLSSPortable Life Support System oder der OPSOPSOxygen Purge System gerade anecken konnte.
Armstrong:Wie berichtet, haben wir mit dem PLSSPLSSPortable Life Support System auf dem Rücken einen Sicherungsschalter abgebrochen und zwei reingedrückt, einen auf jeder Seite. Hier sind immer noch Verbesserungen nötig. Wir müssen uns auch mit angelegtem PLSSPLSSPortable Life Support System sicher bewegen können, ohne am LMLMLunar Module selbst Schaden zu verursachen.
Ulli Lotzmann weist darauf hin, das Buzz den abgebrochenen Sicherungsschalter wieder mit zur Erde zurückgebracht hat.
Ich habe gefragt, ob sie den Ausstieg auch in unter Druck stehenden Anzügen trainiert haben.
Aldrin: Ich glaube schon, zum Schluss, aber nicht sehr oft.
Armstrong:Das (Dekomprimieren der Kabine) ist einer der Vorgänge, die wir bei der Vorbereitung auf unserem Flug niemals vollständig durchgegangen sind. In der (Vakuum-)Kammer haben wir die PLSSPLSSPortable Life Support System immer auf der Triebwerksabdeckung gelassen. Sie wurden nie auf den Rücken genommen, weil sie so schwer waren und wir das LMLMLunar Module nicht beschädigen wollten. So haben wir die Kommunikation getestet und die Verbindungsschläuche angeschlossen, aber die Dekompressionsphase mit dem PLSSPLSSPortable Life Support System auf dem Rücken wurde nie komplett beendet. Wenn wir mit dem PLSSPLSSPortable Life Support System den vollen Einsatz aller Funktionen trainiert haben, waren wir immer in der Kammer, aber dann waren die LMLMLunar Module-Systeme nicht aktiviert.
Deshalb waren zwei Dinge für uns neu. Zum einen, dass die Dekompression des LMLMLunar Module durch den Bakterienfilter sehr lang dauerte und durch die vom PLSSPLSSPortable Life Support System, dem (Sublimationskühler) oder sonst irgendeinem System in die Kabine abgegebenen Gase zusätzlich verzögert wurde. Zum anderen wussten wir nicht, wie lang es unter diesen Bedingungen dauern würde, bis der Sublimationskühler anfängt zu arbeiten. Es kam uns ziemlich lang vor, bis der Druck in der Kabine so niedrig war, dass die Luke sich öffnen lies, wir das Wasserversorgungsventil am PLSSPLSSPortable Life Support System öffnen konnten, sich auf auf den Kühlkörpern eine Eisschicht gebildet hatte und die Wasserdruckwarnung verschwunden war, sodass wir weitermachen konnten. Alles in allem schien die Dekompression der Kabine etwa eine in Anspruch zu nehmen.
Wenn, wie sich aus der Kommunikation zwischen Houston und dem LMLMLunar Module schließen lässt, Neil und Buzz mit Öffnen des Wasserversorgungsventil gewartet haben, bis die Luke offen war, kam das einzige Gas, das von den PLSSPLSSPortable Life Support System in die Kabine abgegeben werden konnte, aus geringfügigen Undichtigkeiten in den Anzügen. Mit diesen Undichtigkeiten hatte man aber gerechnet. In dem Fall wäre Neils Vermutung, der hätte die Dekompression verzögert, nicht zutreffend.
Es sind beinah vergangen, seit Buzz das Ventil für die endgültige Dekompression der Kabine geöffnet hat. Bei der ersten EVAEVAExtravehicular Activity von Apollo 12 dauerte der gleiche Vorgang nur , hauptsächlich weil Pete und Al sich an der Luke zu schaffen machten, sobald der Druck unter 0,2 psi (0,014 bar) gefallen war. Um genau zu sein, sie hatten die Luke nach dem Beginn der vollständigen Kabinendekompression offen, während es bei Neil und Buzz bis dahin etwa dauerte.
Armstrong:(Die Dekompressionsphase) haben wir im Training auf der Erde nie vollständig nachgestellt. Also, rückblickend hat alles ganz gut funktioniert. Wir waren nur nicht gewöhnt, die ganze Zeit rumzustehen und zu warten.