Überarbeitete Niederschrift und Kommentare © Eric M. Jones
Redaktion und Edition Ken Glover
Übersetzung © Thomas Schwagmeier u. a.
Alle Rechte vorbehalten
Bildnachweise im Bilderverzeichnis
Filmnachweise im Filmverzeichnis
Die MP3‑Audiodateien der Kommunikation mit Apollo 11 hat Ken Glover erstellt.
Die ursprünglichen Dateien dafür wurden von John Stoll, leitender ACR-Techniker im Johnson Raumfahrtzentrum der NASA, zur Verfügung gestellt.
Letzte Änderung: 04. Juni 2024
Audiodatei (, MP3-Format, 48 MB) Die Aufnahme der Kommunikation mit dem Raumschiff beginnt bei . Mit freundlicher Genehmigung von John Stoll, leitender ACRACRAudio Control Room-Techniker im Johnson Raumfahrtzentrum der NASANASANational Aeronautics and Space Administration.
Aldrin: (nicht zu verstehen) hier das Noun 60 (korrigiert sich) Noun 43. Ende.
Duke: Verstanden. Wir haben es.
Frank O’Brien: Noun 43 zeigt die vom PGNSPGNSPrimary Guidance and Navigation System berechnete Position der Landestelle – in Breitengrad, Längengrad und Entfernung vom Mondmittelpunkt.
Collins: Houston, wie ist Columbia über die Richtantenne zu verstehen?
Duke: Verstanden …
Aldrin: (nicht zu verstehen)
Duke: … Wir hören dich mit 5/5, Columbia. Sie sind bei Basis Tranquility gelandet. Eagle ist bei Tranquility. Ende.
Collins: Ja. Ich habe alles gehört.
Duke: Reife Leistung
Collins: Fantastisch.
Aldrin: Triebwerk Stopp, Reset. (lange Pause)
Collins: Houston, Columbia hat Up Telemetry – Command Reset ausgeführt, um (das Signal) über die Richtantenne zu erfassen.
Duke: Verstanden. Ende. (lange Pause)
David Woods schreibt: Auf Paneel 3 der Hauptinstrumententafel (MDCMDCMain Display Console) im Kommandomodul gibt es unter der Bezeichnung UP TLM (Up Telemetry) zwei Schalter. Mit dem linken wird eingestellt, ob der Funkkanal für die Verbindung von der Erde zum Raumschiff Daten überträgt (Stellung DATA, die Normalposition), oder zur Absicherung als zweiter Kanal für den Sprechfunkverkehr von Houston zum Kommandomodul genutzt wird (Stellung UP VOICE BU für Up Voice Backup). Der rechte Schalter hat mit der UDLUDLUp-Data Link (equipment)-Anlage zu tun. In der mittleren Stellung NORM wird die Anlage mit Strom versorgt, die untere Stellung OFF schaltet sie aus. Zur oberen Stellung CMD RESET (Command Reset für Steuerung zurücksetzen) steht im Apollo Handbuch – Steuerungs- und Anzeigeinstrumente (Apollo Operations Handbook – Controls and Displays) auf Seite 3-143, dass
sämtliche Steuerrelais, ausgenommen Bank A, zurückgesetzt werden.
In dieser oberen Stellung rastet der Schalter nicht ein, sondern springt nach dem Loslassen wieder zurück in die Mitte. Ich weiß nicht, warum das Zurücksetzen dieser Relais nötig war, damit Columbias Richtantenne das Signal von der Erde wieder erfasst hat.
Duke: Eagle, Houston. Ihr habt R-2R-1, R-2 und R-3Register falsch geladen. Wir möchten 10254.
Aldrin: Verstanden. (lange Pause)
10254
in Charlies Funkspruch bei bedeutet GETGETGround Elapsed Time. Die Betonung auf der 5 heißt wohl, dass diese Stelle falsch eingegeben wurde.
Bei der Technischen Nachbesprechung am 31. Juli 1969 meinte Buzz, er habe die falschen Daten von einem vorgedruckten Datenblatt, das sie an Bord hatten, geladen.
Aldrin:Auf diesem Datenblatt war das PDIPDIPowered Descent Initiation-PADPAD oder PadPreliminary Advisory Data mit Angaben für das Landemanöver. Dort stehen auch PDIPDIPowered Descent Initiation-Abbrüche mit einem No-PDIPDIPowered Descent Initiation plus 12 (min) Abbruch auf der rechten Seite. Ich fände es besser, wenn dieser No-PDIPDIPowered Descent Initiation plus 12 Abbruch auf der Rückseite des Datenblatts mit den Höhenangaben wäre, denn hat man das Triebwerk gezündet, spielt dieser Abbruch keine Rolle mehr. Stattdessen sollte an der Stelle das T-2 Abbruch PADPAD oder PadPreliminary Advisory Data stehen. Als ich anfing P-12 mit Noun 33 zu laden – die TIGTIG oder TigTime of Ignition für den T-2 Abbruch bei PDIPDIPowered Descent Initiation plus 23 (min) – habe ich fälschlicherweise die TIGTIG oder TigTime of Ignition für den den No-PDIPDIPowered Descent Initiation plus 12 Abbruch eingegeben. Die Bodenkontrolle hat es bemerkt und darauf aufmerksam gemacht:
Ihr habt R-2R-1, R-2 und R-3Register falsch geladen.
Beide liegen dicht zusammen (d. h. die beiden Zeiten unterscheiden sich nicht sehr) und bei beiden heißt es TIGTIG oder TigTime of Ignition Noun 33. Es wäre besser an der Stelle den No-PDIPDIPowered Descent Initiation plus 12 Abbruch mit dem anderen zu ersetzen. Damit nicht noch jemand denselben Fehler macht.
PadsPAD oder PadPreliminary Advisory Data – oder PADsPAD oder PadPreliminary Advisory Data – gibt es mehrere während einer Mission. Frank O’Brien schreibt: Offiziell wurden die PadsPAD oder PadPreliminary Advisory Data einfach als mündliche Updates bezeichnet und der Name benannte jeweils das Formular, in das die Daten eingetragen wurden. Hier haben wir eines der bestgehüteten Geheimnisse des Apollo-Programms: PadsPAD oder PadPreliminary Advisory Data waren eigentlich nichts weiter als Spickzettel, die von der Besatzung bei wichtigen Manövern verwendet werden konnten. In Vorbereitung dieser Manöver – wie das Ausrichten der Plattform, das Landemanöver, das Rendezvous, etc. – wurden Informationen, die der Mannschaft nicht unmittelbar vorlagen oder vom Computer nicht so leicht zu berechnen waren, mündlich von der Bodenstation durchgegeben. In den Formularen (PadsPAD oder PadPreliminary Advisory Data) dafür waren die Kommandos für die Eingabe in den Computer bereits vorgedruckt und die Daten wurden nur noch an den entsprechend freigelassenen Stellen eingetragen. Es hieß also einfach:
Bitte füllen Sie die Kästchen aus!
Falls die Besatzung bestimmte Daten oder Durchführungsanweisungen brauchte – vor allem wenn die Funkverbindung unterbrochen war – konnte sie ganz einfach auf das entsprechende PadPAD oder PadPreliminary Advisory Data zurückgreifen. Für einen reibungslosen Ablauf der Manöver sind PadsPAD oder PadPreliminary Advisory Data unverzichtbar!
Aldrin: Und wollt ihr V-horizontal 5515,2?
Duke: Das ist richtig. (lange Pause)
Armstrong: "Ich nehme an 5515,2 ist die Geschwindigkeit auf der Oberfläche, während sich der Mond um seine eigene Achse dreht. Richtig?"
Aldrin: "Bezogen auf bestimmte Koordinaten."
Buzz ist auf Seite SUR-11 der Checkliste. Paul Fjeld und Harald Kuckarek sagen, 5515,2 ist der Eintrag bei P-12 für die gewünschte horizontale Geschwindigkeit nach dem Start, wenn das LMLMLunar Module in einer Höhe von 30 NM (56 km) in den Orbit eintritt.
Aldrin: (an Houston) Ihr wollt (dass wir das) AGSAGSAbort Guidance System am PGNSPGNSPrimary Guidance and Navigation System ausrichten? Ende.
Duke: Könnt ihr das wiederholen?
Aldrin: Wollt ihr, dass wir das AGSAGSAbort Guidance System am PGNSPGNSPrimary Guidance and Navigation System ausrichten? Ende.
Duke: Verstanden. Wir warten darauf. (lange Pause)
Armstrong: Klar, wir wollten das AGSAGSAbort Guidance System initialisieren, damit die Abweichungen so gering wie möglich waren, falls wir es gebraucht hätten.
Aldrin: Treibstoffmenge (nicht zu verstehen)
Duke: Eagle, Houston. Euer Status bei T-2 ist Bleiben. Ende.
Duke: Korrektur, euer …
Armstrong: Verstanden. Bleiben bei T-2. Wir bedanken uns.
Duke: Verstanden, Sir.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Duke: Basis Tranquility, Houston. Wir schlagen vor, ihr beendet P-12. Ende.
Houston macht Neil und Buzz höflich darauf aufmerksam, dass sie vergessen haben, P-12 zu beenden.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Armstrong: Armstrong: Hey, Houston. Die letzte Phase des Landeanflugs muss euch ziemlich lang vorgekommen sein. Die automatische Zielführung hat direkt auf einen Krater von der Größe eines Fußballfelds zugehalten, der im Umkreis von einem oder zwei Kraterdurchmessern mit vielen großen Felsen und Gesteinsbrocken umgeben war. Deshalb mussten wir P-66P-66Program 66 (Landing Phase – ROD) aktivieren und manuell über das Gesteinsfeld fliegen, um eine einigermaßen geeignete Landestelle zu finden.
Duke: Verstanden. Von hier aus war es fabelhaft, Tranquility. Ende.
Hier ein Ausschnitt von einem 300dpi-Scan einer Kopie der LMLMLunar Module Lunar Surface Map LSE 2-48 (Karte der Mondoberfläche für das LMLMLunar Module) im Maßstab 1:5000. Darauf habe ich östlich von West-Krater markiert, was eventuell ein solcher Brocken sein könnte. Die Abstände der Gitternetzlinien entsprechen 50 Metern und die Nord-Süd-Länge des Felsbrockens beträgt etwa 1 bis 2 Meter, was bei dieser Auflösung gerade noch dargestellt werden kann.
Später hatten die Besatzungen während des Simulatortrainings Ansichten der jeweiligen Landestelle in ihren Fenstern. Die Trainingsanlage für Landung und Aufstieg (L&AL&ALanding and Ascent Facility) bestand aus einem Gipsmodell der Landestelle und einer Fernsehkamera, die sich, den Steuersignalen der Mannschaft im Simulator entsprechend, an das Modell annäherte. Das Foto kommt von Frank O’Brien und zeigt links die L&AL&ALanding and Ascent Facility sowie rechts den LMLMLunar Module-Simulator.
Ich habe Neil und Buzz gefragt, ob sie ebenfalls mit einer Nachbildung ihrer Landestelle im Meer der Ruhe trainieren konnten.
Aldrin: Wir hatten kein bestimmtes Gelände. Es war sehr allgemein gehalten.
Armstrong: Ein genaues Oberflächenmodell von unserem Zielgebiet hatten wir nicht. Bei uns liefen die Fotos von (Apollo) 10 durch, wenn wir das komplette Landemanöver trainierten, aber die waren aus großer Höhe aufgenommen worden.
Aldrin: War nicht Cat’s Paw das einzige identifizierbare Detail und die Ellipse (des Landegebiets) orientierte sich daran? Lag sie nicht etwas weiter weg von uns? Was ich sagen will ist, dass wir nur am Anfang des Landmanövers ein paar bestimmte, erkennbare Details hatten. Nachher, beim Aufrichten oder bei Schubdrosselung, also bei etwa 5- oder 6000 Fuß (1524 o. 1829 m) war alles nur noch flach und es gab nichts mehr, woran wir uns orientieren konnten.
Phil Stooke von der Geografischen Fakultät der University of Western Ontario zeigt uns eine Karte, die nach dem Flug angefertigt wurde. Darauf sind die Ellipse des Landegebiets und ihre Umgebung mit einigen näher bezeichneten Details, inklusive Cat’s Paw, zu sehen. Laut Stooke ist es eine MSCMSCManned Spacecraft Center-Karte ohne Titel, nach der Landung angefertigt und fotokopiert in der Bibliothek des LPI in Houston. Cat’s Paw war vor der Landung nur eine vorläufige Bezeichnung, aber wie das Leben so spielt, ich konnte keine Unterlagen finden, die das belegen!
Armstrong: Ich hatte gewiss die Erwartung, oder wenigstens Hoffnung, dass ich auf dem Weg zu unserer Landestelle bestimmte Krater wiedererkennen würde. Doch nach dem Aufrichten, zu dem Zeitpunkt waren wir schon ein paar Meilen weiter, als wir eigentlich sein wollten, konnte ich keine der bekannten Formationen entdecken.
Ich habe dann danach gefragt, welche Art von optischer Darstellung sie in den Simulatoren am Kap und in Houston hatten.
Armstrong: Wir hatten einfach irgendeine Mondoberfläche. Eine ausgedachte Oberfläche.
Aldrin: Ganz allgemein gehalten. Nicht speziell für ein … Also, es (das Oberflächenmodell) war nur für unsere Mission, sonst hat es keiner verwendet. Das Modell war umgekehrt an der Decke aufgehängt und die Kamera
darauf zu.
Aldrin: Auf die Details der Umgebung werden wir (später) noch genauer eingehen, aber soviel läßt sich jetzt schon sagen, es scheint, dass hier alle möglichen Formen und Arten von Gestein herumliegen, die man sich vorstellen kann. Die Farbe ist … Also, es variiert ziemlich, je nachdem in welchem Winkel zum Nullphasenpunkt man schaut. Scheinbar gibt es keinen einheitlichen Farbton. Wie auch immer, es sieht so aus, dass einige der Gesteinsbrocken und Felsen, von denen es hier in der Nähe etliche gibt, … Es sieht aus, als ob ein paar interessante Farben dabei sind. Ende.
In der Nullphasenrichtung schaut man auf den Punkt am Horizont, der direkt gegenüber der Sonne liegt. Einfacher ausgedrückt, man hat die Sonne im Rücken. Im Meer der Ruhe ist es früh am Morgen und die Sonne steht noch tief am östlichen Himmel. Dadurch ist die Reflexion des Lichts aus der Nullphasenrichtung sehr stark und bewirkt, dass die Konturen an Kontrast verlieren. Das Phänomen, welches für diese Helligkeit hauptsächlich verantwortlich ist, wird als Kohärente Rückstreuung bezeichnet. Hinzu kommt außerdem, dass die Gesteinsbrocken und Krater ihre eigenen Schatten verdecken, wodurch die Wahrnehmung von Details noch schwieriger ist.
Armstrong: Wann immer wir Zeit hatten und nicht mit der Checkliste beschäftigt waren, wollten wir natürlich aus dem Fenster schauen und berichten, was wir sahen.
Duke: Verstanden. Hört sich vielversprechend an, Tranquility. Wir lassen euch jetzt mit dem simulierten Countdown weitermachen und sprechen später darüber. Ende.
Armstrong: Verstanden.
Aldrin: Okay. Diese 1/6 g sind genauso wie im Flugzeug.
Duke: Verstanden, Tranquility. Geht mal davon aus, dass es hier im Raum und in der ganzen Welt jede Menge fröhliche Gesichter gibt.
Armstrong: Also, hier oben gibt es auch zwei.
Duke: Verstanden. Das war hervorragende Arbeit, Jungs.
Collins: Und vergesst nicht den (mit einem fröhlichen Gesicht) im Kommandomodul.
Duke: Verstanden. (lange Pause)
In seinem Buch Carrying the Fire schreibt Mike, dass er den Funkverkehr mit Neil und Buzz nur über die Relaisfunkverbindung aus Houston verfolgen konnte und es deshalb dauerte, bis er Neil sagen hörte Also, hier oben gibt es auch zwei (fröhliche Gesichter).
Er schreibt, dass er sich unmittelbar darauf meldete, Ich sagte:
Das sind die Tücken der zeitverzögerten Kommunikation.Und vergesst nicht den im Kommandomodul.
In der Zwischenzeit hatte Houston aber Neil schon gehört und ihm bereits mit Verstanden. Das war großartige Arbeit, Jungs.
geantwortet. Es war mir ziemlich peinlich, als ich diese Antwort hörte während ich meine sendete. Jetzt klang es so, als wollte ich, dass sie nicht vergessen sollten, mich für meine großartige Arbeit im Kommandomodul zu loben. Dabei wollte ich lediglich mein fröhliches Gesicht der Liste hinzufügen.
Duke: Tranquility, Houston. Wir haben euch 4½ Grad nach hinten geneigt.
Armstrong: Das stimmt mit unserem Eindruck hier überein.
Duke: Verstanden. (Pause)
Das LMLMLunar Module ist wegen des unebenen Geländes leicht nach hinten gekippt. Es hat allerdings die geringsten Abweichungen, bezogen auf die drei Achsen, von allen gelandeten Mondfähren. Tabelle 9.6.IV im Missionsbericht zu Apollo 11 (Apollo 11 Mission Report) stellt die Orientierung des LMLMLunar Module auf der Mondoberfläche dar, wie sie PGNSPGNSPrimary Guidance and Navigation System und AGSAGSAbort Guidance System anzeigen: Neigung +4,4° (leicht nach hinten gekippt), Rollwinkel +0,5° (die linke Seite geringfügig höher als die rechte) und Gierwinkel +13,3° (um die vertikale Achse entgegen dem Uhrzeigersinn verdreht, Neil hat den Schatten nicht vollständig im Sichtfeld).
Collins: Und Danke, dass ihr für mich die Relaisverbindung eingerichtet habt, Houston. Den spannenden Teil habe ich ja verpasst.
Duke: Verstanden. Wir werden die MSFNMSFNManned Space Flight Network‑Relaisverbindung einrichten. (Pause)
Collins: Ich hab sie gerade bekommen, glaube ich.
Mike war in einem Orbit von 60 nautischen Meilen (111 km) Höhe mit einer Umlaufzeit von . Unter diesen Bedingungen konnte er die direkte Kommunikation mit dem LMLMLunar Module nur solange aufrechterhalten, bis er hinter dem Horizon von Basis Tranquility verschwand, was etwa nach 20/360 eines Orbits, bzw. etwa nach dem Überfliegen der Landestelle passierte. Er flog bei über die Landestelle, etwa vor der Landung, da Eagle während des Sinkfluges ständig langsamer wurde. Ein oder später brach die direkte Kommunikationsverbindung zum LMLMLunar Module ab und er hat erst wieder etwas gehört, als in Houston die Relaisfunkverbindung über die Bodenstation eingerichtet war. Rund der Kommunikation zwischen LMLMLunar Module und Houston hat Mike also verpasst.
Duke: Verstanden, Columbia. Hier ist Houston. Du kannst sprechen. Sie (die Besatzung des LMLMLunar Module) sollten dich jetzt hören können. Ende.
Collins: Verstanden. Basis Tranquility, es hat sich großartig angehört hier oben. Ihr Jungs habt fantastische Arbeit geleistet.
Armstrong: Danke. Halt du nur die orbitale Basis da oben für uns bereit.
Collins: Mach ich. (lange Pause)
Duke: Columbia, Houston. LOSLOSLoss of Signal , AOSAOSAcquisition of Signal . Ende.
Collins: Danke.
Mike wird in etwa einer halben Stunde in den Funkschatten des Mondes fliegen und ungefähr später wieder auftauchen.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Duke: Basis Tranquility, Houston. Die Stände bei den Reserven sind alle stabil. Wir registrieren das Druckablassen beim DPSDPSDescent Propulsion System. Alles ist in Ordnung. Ende.
Armstrong: Danke, Houston.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Sie entlüften die Treibstofftanks der Landestufe, damit sich durch Aufheizen des LMsLMLunar Module kein Überdruck bildet und sie eventuell bersten. Der Druck wird verringert, indem sie das Helium aus den Tanks entweichen lassen.
Armstrong: Houston, die Jungs, die behauptet haben, dass wir nicht genau sagen können, wo wir sind, haben gewonnen heute. In der Phase, in der wir normalerweise die Landestelle bestimmt hätten, waren wir zu sehr mit den Programmalarmen usw. beschäftigt. Die Krater, die wir unmittelbar vor der Landung überflogen, konnten wir zwar gut erkennen, waren aber nicht in der Lage, genauso auf bestimmte Merkmale am Horizont als Referenz zu achten.
Duke: Verstanden, Tranquility. Macht euch keine Sorgen. Wir werden herausfinden … Wir finden es heraus. (lange Pause)
Als wir uns in Santa Fe zum Gespräch getroffen haben, wollte Buzz erläutern, warum nach der Landung ein Countdown simuliert wurde.
Aldrin: Es gibt eine Frage, die ich den anderen Besatzungen nie gestellt habe. Jack (Schmitt) und ich waren an einigen Besprechungen über den Zeitplan beteiligt – mag sein ein Jahr, vielleicht weniger (vor Apollo 11) – in denen es darum ging, was unmittelbar nach der Landung zu tun wäre. Zu dem Zeitpunkt, dachte ich, wäre das letzte Training im Simulator schon einige Tage her und der größte Teil davon wohl auf die kritische Phase der Landung ausgerichtet gewesen. Es hätte nicht sehr viel (Training der) Startvorbereitungen gegeben. Also kam mir der Gedanke – und alle anderen hielten es auch für eine gute Idee – als Erstes (nach der Landung) müssen wir die Gelegenheit nutzen, um sich in Erinnerung zu rufen, was nachher unter Umständen sehr schnell passieren muss. Denn es war durchaus möglich, dass man eine RevREV oder RevRevolution später mit dem Countdown für einen Start beschäftigt ist. Warum also nicht genau das, was man ein, zwei oder später sowieso tun musste, schon einmal durchgehen und einen Countdown simulieren. So habe ich dafür gesorgt, dass es im Flugplan stand. Vielleicht waren die zwei Stunden auf dem Mond verschwendet, aber ich hielt es durchaus für sinnvoll. Deshalb habe ich mich auch etwas gewundert – aber ich will hier nicht den Richter spielen – als die anderen Besatzungen diese Gelegenheit verstreichen ließen. Sie hatten mehr Zeit auf dem Mond als wir und haben nichts gemacht. Ich habe mir dann gedacht:
Na ja, es war nicht ihre Idee. Warum sollten sie also dasselbe tun wie Aldrin und Armstrong?
Armstrong: Nur um etwas hinzuzufügen. Diese Abläufe – nennen wir sie Startvorbereitungen – hatte man bis zu dem Zeitpunkt noch nie getestet. Da wir aber einen Orbit (des Kommandomoduls) später diese Möglichkeit zum Abbruch hatten und auch weil wir einen Tag später den Mond sowieso wieder verlassen mussten, hat Buzz vorgeschlagen – und ich fand es einen ausgezeichneten Vorschlag – diese Gelegenheit zu nutzen, um alles einmal unter realen Bedingungen durchzugehen. Erstens, um bereit zu sein, falls es nötig wurde. Zweitens, um es zu proben und sicher zu sein, dass alles so auch in Wirklichkeit richtig funktionierte bzw. dass alles in Ordnung war. Sie (die anderen Besatzungen) haben das dann vorausgesetzt und brauchten sich offensichtlich nicht mehr davon zu überzeugen.
Aldrin: Aber der Grund (für den simulierten Countdown) war nicht nur, um zu sehen, ob die Abläufe funktionierten oder nicht. Es ging auch darum, sich sicher zu fühlen, weil man alle Vorbereitungen für einen Start gerade erst noch einmal rekapituliert hatte. Okay, dann legt man es beiseite und kann sich auf alle anderen Sachen konzentrieren, egal wie lange man dort ist. Man hat aber immer im Hinterkopf, was auch passiert,
Ja, ich bin die Startvorbereitungen gerade erst durchgegangen. Ich bin damit vertraut.
Wenn man also aus irgendeinem Grund eilig wieder starten muss, weiß man genau, was zu tun ist, anstatt hastig die Checkliste abarbeiten zu müssen. Jedenfalls denke ich, es war eine gute Sache und es wurde ignoriert und ich habe nicht verstanden warum.
Armstrong: Vielleicht interessiert es euch, dass wir keinerlei Schwierigkeiten haben, uns an die 1/6 g anzupassen. Sich unter diesen Bedingungen zu bewegen, kommt einem von Anfang an ganz natürlich vor.
Duke: Verstanden, Tranquility. Ist notiert. Ende.
Wahrscheinlich haben sie gerade das Haltesystem ausgehakt. Die Kabelzüge wurden an der Hüfte befestigt, um die Astronauten bei Schwerelosigkeit und während des Landemanövers sicher an ihrem Platz zu fixieren.
Aldrin: Ich kann mich nicht mehr erinnern, ob wir die die Kabel eingehakt haben, bevor wir (vom Mond) gestartet sind.
Armstrong: Ich weiß noch, dass ich sie angelegt habe, aber nicht mehr, wann das war.
Der entsprechende Schritt steht in der zweiten Zeile auf Seite SUR-58 der Checkliste für den Aufenthalt auf der Mondoberfläche bei Apollo 11 (Apollo 11 LM Lunar Surface Checklist): Anlegen des Haltesystems.
Aldrin: Du erinnerst dich, dass du sie angelegt hast. Ich erinnere mich nicht daran, meine angelegt zu haben. Aber ich bin auch nicht umhergeschwebt, als wir wieder im Orbit waren.
Während des Landmanövers hatten sie auch die Handschuhe angezogen und ihre Helme aufgesetzt. Ich habe gefragt, ob die Anzüge dabei komplett geschlossen waren. Der Druck darin durfte bestimmt nicht zu hoch sein, da das die Beweglichkeit in den Handschuhen eingeschränkt hätte.
Aldrin: Wahrscheinlich war es gerade genug, um einen (mit Sauerstoff) zu versorgen. Der Anzug war nicht so hart bzw. steif, dass die Bewegungsfreiheit eingeschränkt war. Etwas mehr Druck wäre vielleicht sogar besser gewesen, weil sich der Anzug dann selbst getragen hätte.
Aus dem Flugplan für Apollo 11 (Apollo 11 Flight Plan) geht hervor, dass die Besatzung im LMLMLunar Module beim Abkoppeln, bei der Stufentrennung, während der Landung, beim Start und beim Rendezvous die Raumanzüge vollständig angelegt hatte. Vor dem Abkoppeln haben Neil und Buzz zunächst die Anzüge angelegt und an das Lebenserhaltungssystem (ECSECSEnvironmental Control System) des LMLMLunar Module angeschlossen. Später haben sie auch die Handschuhe angezogen, ihren Helm aufgesetzt und eine Überprüfung durchgeführt, ob alles druckdicht verschlossen war. Das Verteilerventil für Anzugsauerstoffversorgung wurde auf Aussteigen gestellt, was die Anzüge von der Kabine separierte und den Innendruck bei 3,8 psi (0,262 bar) hielt. Weil auch die Kabine weiterhin unter Druck stand, waren die Raumanzüge nicht annähernd so , wie es im Vakuum der Fall gewesen wäre.
Armstrong: Die Gegend, die man aus dem linken Fenster überschauen kann, ist eine relativ flache Ebene mit verhältnismäßig vielen Kratern verschiedener Größen von 5 bis 50 Fuß (1,5 bis 15 m) und ein paar kleineren Erhebungen von schätzungsweise 20, 30 Fuß Höhe (6 bis 9 m). Kleinere 1- bis 2-Fuß-Krater (30 bis 60 cm) gibt es buchstäblich Tausende um uns herum. Vor uns sehen wir in mehreren Hundert Fuß Entfernung einige Brocken, vielleicht 2 Fuß (60 cm) groß und sehr kantig. Direkt voraus in Richtung unserer Flugbahn ist weiter hinten ein Hügel zu erkennen. Schwierig zu schätzen, möglicherweise eine halbe oder ganze Meile (0,8 oder 1,6 km) entfernt.
Duke: Verstanden, Tranquility. Wir notieren es. Ende.
Den Hügel
sieht man direkt links neben der Kante vom Rumpf des LMLMLunar Module auf Foto AS11-37-5451, das Neil vor der EVAEVAExtravehicular Activity aus seinem Fenster aufgenommen hat. Und neben anderen Erhebungen auch auf AS11-37-5454 und AS11-37-5455, die Buzz aus seinem Fenster gemacht hat. Im Abschnitt 4.5.4 des Artikels von Wladislaw Pustinski Photogrammetrische Analyse der Bilder von Apollo 11 (Photogrammetric Analysis Of Apollo 11 Imagery) wird ausführlich auf diese Hügel eingegangen. Sie gehören zum Randwall eines Kraters von circa 200 Metern Durchmesser und sind etwa 200 Meter entfernt.
Collins: Klingt, als ob es einen besseren Eindruck macht, als gestern …
Armstrong: (Nicht zu verstehen, da Mike gerade spricht.)
Collins: … mit der tief stehenden Sonne. Da sah es ziemlich rau aus.
Bei tiefem Sonnenstand werfen die Kraterränder lange Schatten und selbst in flachen Kratern ohne Rand ist es stockdunkel.
Armstrong: Es war wirklich sehr rau, Mike. Die (vom Computer) angesteuerte Landestelle war extrem uneben, übersät mit Kratern und mit vielen Gesteinsbrocken, von denen manche – sehr viele – größer als 5 oder 10 Fuß (1,5 oder 3 m) waren.
Collins: Wenn du nicht sicher bist, mach eine lange Landung.
Armstrong: Armstrong: Genau das haben wir getan. (lange Pause)
Duke: Tranquility, Houston. Wenn ihr mit P-57 fertig seid, möchten wir einen E-Dump.
Aldrin: Verstanden. Nach dem ersten P-57 möchtet ihr einen E-Dump.
Duke: Bestätigt. (Pause) Columbia, Houston. Wir haben neuere Zahlen für P-22, wenn du bereit bist, sie zu notieren. Ende.
Collins: Zu ihren Diensten, Sir.
Aldrin: Sein P-22 war etwas anderes als unser P-22. Er hat versucht, uns mit dem Sextanten zu finden.
Armstrong: Ich nehme an, es waren die Winkel zum Ausrichten des Sextanten, die sie ihm geben wollten.
(Richtig)
Beim LMLMLunar Module ist P-22 das Programm, welches mit dem Rendezvousradar (Rendezvousradarantenne am LM-9) das Kommandomodul erfasst, während es die Landestelle überfliegt.
Duke: Verstanden, Mike. Diese Angaben basieren auf der geplanten Landestelle: T-1 , T-2 . Und es ist 4 Meilen (7,4 km) südlich.
4 Meilen südlich
heißt, Houston vermutet die Landestelle 4 Meilen südlich des Pfades, über dem Mikes Flugbahn verläuft. Abbildung 5-14 im Missionsbericht zu Apollo 11 (Apollo 11 Mission Report) zeigt die Gebiete, in denen Mike während der verschiedenen Überflüge versucht hat, die Landestelle auszumachen. Die Gitternetzlinien entsprechen einem Abstand von 1 Kilometer und die Kreise repräsentieren in etwa das Sichtfeld des Sextanten, mit einem Durchmesser von ungefähr 3,2 Kilometern (2 Meilen). Überraschenderweise ist der erste Zielkreis der Einzige, der die tatsächliche Landestelle erfasst. Laut Missionsbericht hat das LMLMLunar Module die Koordinaten 0° 41′ 15″ Nord und 23° 26′ 00″ Ost. Bei , ungefähr vor dem Start des LMLMLunar Module, wird Mike von CAPCOMCAPCOMSpacecraft (Capsule) Communicator Ron Evans zum letzten Mal eine Position mitgeteilt, bei der man die Landestelle vermutet. Die Koordinaten sind J,5/7,7 auf LAM 2 an Bord von Columbia und die Stelle ist nur etwa 200 Meter von der tatsächlichen Landestelle bei J,65/7,52 entfernt. Diese letzte Vermutung zur Position ist in Abbildung 5-14 nicht verzeichnet, wurde aber von Mike auf LAM 2 mit einer Bemerkung Last Bst Pos Prior L/O
(Last Best Position Prior Liftoff bzw. Letzte und genaueste Vermutung der Position vor dem Start) eingetragen.
Collins: Okay. Habe verstanden. Basierend auf der geplanten Landestelle: T-1 , T-2 , und 4 Meilen (7,4 km) südlich.
Duke: Richtig.
Collins: Kannst du mir sagen, ob sie links oder rechts von der Mittellinie gelandet sind? Ist alles, was wir wissen, dass sie etwas zu weit geflogen sind?
Duke: Wie es aussieht, ist das alles, was wir sagen können. Ende.
Collins: Okay. Danke. (lange Pause)
Duke: Tranquility, Houston …
Armstrong: Und, Houston, unsere Missionsuhr zeigt jetzt 902:34:47 an und steht.
Die Uhr zeigt Unsinn an.
Duke: Verstanden. Die Missionsuhr steht. Es … Die Zeit bitte wiederholen.
Armstrong: 902:34:47.
Duke: Verstanden. Ist notiert, Tranquility. Das Ausrichten (der Trägheitsplattform) am Gravitationsfeld sieht gut aus. Wir sehen euren zweiten Durchlauf.
Aldrin: Aldrin: Nein. Ich wollte mit (Verb) 16 (Noun) 65 die Zeit auslesen und irgendwie hat es dann das 06 22 ausgeführt, ehe ich Verb 32 Eingabe (ENTRENTREnter (DSKY-Taste)) eingeben konnte. Ich möchte einen bestimmten Zeitpunkt festschreiben, und dann von euch wissen, ob ich mit diesen Stellwinkeln weitermachen soll, oder ob ich zurückgehen und alles noch einmal eingeben soll, bevor ich die Winkel einstelle.
David Woods sagt, dass Buzz sich mit Verb 16 (Anzeige in dezimaler Form) und Noun 65 (Ausgabe der Zeit) die aktuelle Zeit in GETGETGround Elapsed Time anzeigen lassen wollte. Er ist dabei, mit P-57 die Plattform am Gravitationsfeld des Mondes auszurichten (siehe Checkliste auf Seite SUR-2), was den Schritt (Verb) 06 (Noun) 22
beinhaltet, der die Winkel der Kardanrahmen anzeigt. Hier wollte Buzz offenbar P-57 mit Verb 32 anweisen, noch einmal von vorn zu beginnen, damit er mit 16 65
die Zeit auslesen kann. Der Computer hat aber 06 22
ausgeführt.
Duke: Verstanden, Buzz. Einen Moment bitte.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Armstrong: Wir mussten die Trägheitsplattform in eine bestimmte Ausgangsstellung bringen. Für das Ausrichten der vertikalen Achse haben wir die Schwerkraft genutzt und für den Gierwinkel einen Stern.
Jones: Mit anderen Worten, die absolute Orientierung der Plattform muss bekannt sein, damit das Raumschiff beim Start weiß, wohin es fliegen soll.
Armstrong: Genau
Duke: Tranquility, Houston. Wir möchten, dass ihr P-57 wieder aufruft und noch einmal die Ausrichtung an der Schwerkraft durchführt. Ende.
Aldrin: Verstanden. Bin auch der Meinung.
Armstrong: Diese Art der Ausrichtung wurde bis dahin noch nie durchgeführt und weil es vor dem Start erfolgen musste, wollten wir das Verfahren möglichst bald auszuprobieren. Es konnte ja sein, dass es bereits nach der ersten Umrundung (des Kommandomoduls) nötig war. Und wenn nicht, sind wir es wenigstens schon einmal durchgegangen, bevor wir es am nächsten Tag sowieso machen mussten.
Aldrin: Falls es Probleme gegeben hätte, war es besser, sie tauchen auf, wenn man noch Zeit hatte.
Duke: Verstanden, Tranquility. Was die Missionsuhr betrifft, zwei Vorschläge. Überprüft den Sicherungsschalter auf Paneel 11 oder setzt ihn zurück und versucht wieder zu starten. Diese 9 an der ersten Stelle hat vielleicht etwas damit zu tun. Ende.
Paneel 11 befindet sich auf Schulterhöhe links von Neil, während Paneel 16, ebenfalls in Höhe der Schulter, rechts von Buzz angebracht ist.
Armstrong: Okay. Wir haben beides versucht. Wenn der Sicherungsschalter drin ist und ich ihn zurücksetze, bekomme ich 902:04:40. Wenn ich jetzt loslasse, bekomme ich 902:04:49. Ich nehme die Sicherung noch mal raus und dann wieder rein.
Duke: Verstanden.
Armstrong: Ich habe die Sicherung geschaltet und bekomme alles Neunen. (Pause) Und die Neunen lassen sich jetzt nicht mehr zurücksetzen.
Duke: Verstanden. (lange Pause)
Frank O’Brien schreibt: Das Schalten der Sicherung hat sicher deswegen funktioniert, weil die Ursache höchstwahrscheinlich eine schwache Lötverbindung war. Diese Lötverbindung hat sich aufgrund der Wärme ausgedehnt, ist gebrochen und der Stromkreis wurde unterbrochen. Durch das Ziehen der Sicherung konnte das System abkühlen, die Lötstelle zog sich zusammen und der Bruch hat sich wieder geschlossen.
Duke: Tranquility, Houston. Wir werden das Problem mit dem Kurzzeitmesser (DETDETDigital Event Timer) – Korrektur – der Missionsuhr untersuchen und sind sofort wieder bei euch.
Armstrong: Okay. (lange Pause)
Armstrong: Die Farbe der Oberfläche hier ist durchaus vergleichbar mit unseren Beobachtungen aus dem Orbit bei diesem Sonnenstand – einem Sonnenstand von ungefähr 10 Grad. Eigentlich ist es ziemlich farblos. Es ist grau, ein sehr helles, kalkiges Grau, wenn man in die Nullphasenrichtung sieht. Und es ist deutlich dunkler, mehr aschgrau, wenn man im 90-Grad-Winkel zur Sonne schaut. Einige der Gesteinsbrocken in der Nähe, die durch den Triebwerksstrahl zerbrochen oder umgedreht wurden, sind mit dem hellgrauen Material bedeckt, zeigen aber an den Bruchstellen innen ein sehr dunkles Grau. Es sieht aus, als ob es Country-Basalt sein könnte.
Neils Wortwahl bei dieser Beschreibung hat mich zu der Frage veranlasst, ob sie erwartet hatten, Basalte zu finden.
Armstrong: Wir haben nicht erwartet, irgendwelchen Kalkstein zu finden.
Aldrin: Was auch immer zu sehen war, ich war nicht enttäuscht. Ich glaube weder heute noch damals hatte ich bestimmte Erwartungen daran oder Vermutungen, was wir finden würden. Was immer es war, für mich war es okay.
Armstrong: Wir haben beide versucht, wann immer wir einen Moment Zeit hatten, zu beschreiben, was wir sahen. Möglichst alles, was für die Wissenschaftler auf der Erde wichtig war. Immerhin hatten sie sehr lange auf solche Informationen warten müssen.
Leider habe ich Neil nicht gefragt, was er mit Country-Basalt meinte. Larry Turoski macht auf einen Wikipedia-Artikel über Country-Rock aufmerksam. Dort heißt es: Country-Rock ist ein Begriff aus der Geologie und beschreibt die natürlich vorkommende Gesteinsart in einem bestimmten Gebiet. Er ist verwandt und in vielen Fällen gleichbedeutend mit den Begriffen Grundgebirge oder Wandgestein. Verwendet wird er, um die vorherrschenden Schichten einer Region zu bezeichnen im Zusammenhang mit einem Gesteinsfragment, das gerade untersucht wird.
Wichtig an dieser Stelle ist jedoch, dass Neil sagt, es würde nur aussehen wie Basalt.
Ich erinnerte daran, dass sie über die Jahre auch an mehreren geologischen Exkursionen teilgenommen hatten und fragte, ob es in den Monaten unmittelbar vor Apollo 11 noch mehr davon gab.
Armstrong: Ich bin nicht sicher, ob welche unternommen wurden, nachdem wir nominiert waren für diese Mission. Vielleicht gab es noch eine, aber erinnern kann ich mich nicht. Ich glaube, die meiste Arbeit auf diesem Gebiet wurde getan, bevor wir mit unseren Missionen beschäftigt waren.
Tatsächlich hatten Neil und Buzz nur noch eine Exkursion, nachdem sie für Apollo 11 benannt waren. Sie dauerte einen Tag und fand am in der Sierra Blanca, Texas statt. Daran teilgenommen haben auch Jim Lovell und Fred Haise, die Ersatzmannschaft. Dass die Unterweisung in geologischer Feldforschung relativ kurz kam, darf aber nicht überraschen. Immerhin lag der Fokus für diese Mission hauptsächlich auf der erfolgreichen und sicheren Landung, weshalb der überwiegende Teil des Trainings auch darauf ausgerichtet war.Foto S69-25944 zeigt Neil und Buzz in der Nähe der Ruinen von Fort Quitman beim Untersuchen eines Steins. Bill Muehlberger, Leiter des geologischen Teams von Apollo 16, schreibt: Sie gingen in diese großen trockenen Täler, um zu lernen, wie man aus den verschiedenen Steinen die richtigen auswählt. Bei dieser Exkursion (in die Sierra Blanca) war ich nicht dabei, aber Gordon Swann, Dale Jackson und Uel Clanton haben mir davon erzählt.
Foto S67-33609, gescannt von Ken Glover aus On the Moon with Apollo 16 – A Guidebook to the Descartes Region von Gene Simmons, zeigt Neil (rechts) mit Ken Mattingly während einer geologischen Exkursion auf Island 1967.
Foto S64-23847 zeigt eine Gruppe von zwanzig Astronauten auf der Philmont Scout Ranch während einer Exkursion vom bis . Von links nach rechts: Pete Conrad, Buzz Aldrin, Dick Gordon, Ted Freeman, Charlie Bassett, Walt Cunningham, Neil Armstrong, Donn Eisele, Rusty Schweikhart, Jim Lovell, Mike Collins, Elliot See, Gene Cernan (hinter See), Ed White, Roger Chaffee, Gordon Cooper, C.C. Williams (hinter Cooper), Bill Anders, Dave Scott, Al Bean. In seinem Buch To a Rocky Moon – A Geologist’s History of Lunar Exploration schreibt Don Wilhelms zu diesem Bild: Als sie sich für dieses Foto aufgestellt hatten, bemerkten alle die Ähnlichkeit mit einem Gesangsverein und haben spontan den Ton zum Einstimmen gesummt.
Duke: Verstanden. Tranquility, wir sehen das Noun 93 (Pause) Verb 34.
Aldrin: Verstanden. Ich nehme an, ihr wollt, dass wir … (hört
Verb 34
) Verstanden. (lange Pause)
Buzz ist unten auf SUR-2. David Woods schreibt: Noun 93 zeigt die Delta-Werte der Gyroskopwinkel an, also die Differenzen zwischen der jeweiligen Orientierung der Plattform vor und nach der Ausrichtung. Dadurch wird ermittelt, wie weit die Plattform nachgstellt werden muss, um wieder korrekt ausgerichtet zu sein.
Der griechische Buchstabe Delta ( Δ / δ ), Vorläufer des heutigen D bzw. d, wird in der Mathematik als Symbol für die Differenz verwendet. Hier also die Differenz der Gyroskopwinkel.
Duke: Tranquility, Houston. Bitte noch einmal bei Treibstoff und OXOXOxidizer den Druck ablassen. Ende. Er steigt wieder an.
Siehe auch den Kommentar etwas weiter unten bei 103:16:41.
Armstrong: Okay. OXOXOxidizer geht jetzt auf. (Pause)
Duke: Tranquility, Houston. Ihr könnt jetzt beide, Treibstoff und OXOXOxidizer, öffnen. Ende.
Armstrong: Okay.
Aldrin: Houston, Tranquility wartet auf die Freigabe, um das AGSAGSAbort Guidance System am PGNSPGNSPrimary Guidance and Navigation System auszurichten und für eine Ausrichtung an der Schwerkraft. Ende.
Duke: Einen Moment bitte. (Pause) Tranquility, Houston. Ihr habt die Freigabe, um das AGSAGSAbort Guidance System am PGNSPGNSPrimary Guidance and Navigation System auszurichten und danach für das Ausrichten an der Schwerkraft. Ende.
Aldrin: Verstanden. (lange Pause)
Buzz ist am Ende des obersten Abschnitts auf SUR-3. Houston wird die ermittelten Ausrichtungswerte überprüfen, bevor sie geladen werden.
Aldrin: Wir hatten die bisherige Ausrichtung noch im AGSAGSAbort Guidance System und wir haben gerade das PGNSPGNSPrimary Guidance and Navigation System neu ausgerichtet. Falls sie (die neue Ausrichtung des PGNSPGNSPrimary Guidance and Navigation System) ungenau ist, will man die Ausrichtung des AGSAGSAbort Guidance System damit nicht verderben. Wenn alles gut ist, dann speichert man sie im AGSAGSAbort Guidance System.
Duke: Tranquility, Houston. Bitte den Treibstofftank entlüften. Der Druck steigt sehr schnell an. Ende.
Armstrong: Wir sehen 30 psi (2,06 bar) beim Brennstoff und 30 beim Oxitationsmittel (was normale Werte sind).
Duke: Verstanden. Wir sehen hier etwas anderes. Einen Moment bitte.
Armstrong: Die Brennstofftemperatur in der Landestufe ist 64 (°F bzw. 17,8 °C) und die Oxidationsmittel … (präzisiert das eben Gesagte) Das ist Landestufe(ntank) 2. Und die Oxidationsmitteltemperatur ist zu niedrig für die Anzeige. Tank 1 der Landestufe zeigt 61 (°F bzw. 16,1 °C) beim Brennstoff und 65 (°F bzw. 18,3 °C) für das Oxidationsmittel.
Duke: Verstanden. Bitte kurz warten. (Pause) Tranquility, Houston. Nehmt bitte den Schalter zum Druckablassen beim Treibstoff und haltet ihn offen. Ende.
Armstrong: Dieser Schalter war gerade in der Position Entlüften deshalb konnte man ihn nicht einfach offen lassen.
Armstrong: Okay. Wir halten ihn offen. Anzeige an Bord bei 24 psi (1,65 bar).
Duke: Verstanden. (lange Pause)
Armstrong: Jetzt werden beim Treibstoff 20 psi (1,38 bar) angezeigt.
Duke: Verstanden.
Armstrong: Und 22 (1,52 bar) im Ox(idationsmitteltank).
Duke: Verstanden.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Armstrong: Jetzt werden für beide Tanks 15 psi (1,03 bar) angezeigt.
Duke: Verstanden. (lange Pause)
Duke: Tranquility, Houston. Falls ihr es nicht schon getan habt, ihr könnt den Schalter zum Entlüften beim Treibstoff jetzt loslassen. Ende.
Armstrong: Verstanden.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Aldrin (amüsiert): Du hast den Schalter die ganze Zeit festgehalten?
Armstrong: Ja.
Duke: Tranquility, Houston. Wir vermuten, dass der Heliumwärmetauscher für den Treibstoff in der Landestufe eingefroren ist – ebenso etwas Treibstoff zwischen dem Wärmetauscher und den Ventilen … Und wir sehen den Druck ansteigen. Ende.
Armstrong: Ich habe verstanden. (lange Pause)
Der PAOPAOPublic Affairs Officer im MOCRMOCRMission Operations Control Room teilte den Medien später mit, dass in einer Leitung etwas Flüssigkeit blockiert wurde. Weiter hieß es: Sollte der Druck noch weiter angesteigen, kommt es im schlimmsten Fall zu einem kleinen Leck und der Druck verringert sich wieder. Ausführlicher wird die Situation in diesem Artikel behandelt.
Duke: Basis Tranquility, Houston. Wenn ihr es nicht bereits getan habt, bitte schließt jetzt beide Entlüftungsschalter für Treibstoff und OXOXOxidizer. Ende.
Armstrong: Sind geschlossen.
Duke: Vielen Dank, Sir. (lange Pause)
Armstrong: Hier auf der Oberfläche können wir aus dem Fenster keinen einzigen Stern sehen, aber aus der oberen Luke (meint das Rendezvous-Fenster über ihm) schaue ich auf die Erde. Sie ist groß und hell und wunderschön. Buzz versucht gerade, durch die Optik ein paar Sterne zu sehen.
Duke: Verstanden, Tranquility. Das können wir uns vorstellen. Muss ein toller Anblick sein. Ende.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Gene Cernan sagte, dass er ein paar Sterne sehen konnte, als er draußen im Schatten des LMsLMLunar Module von Apollo 17 stand,. Ich habe Neil und Buzz gefragt, ob sie auch etwas Ähnliches versucht haben.
Armstrong: Ich erinnere mich nicht, dass wir es versucht haben, als wir draußen waren. Wir haben es aber durchaus versucht, als wir in der Kabine waren.
Aldrin: Ich glaube, es war in jedem Fall aussichtslos.
Armstrong: Es gab die Vermutung, dass man eventuell Sterne sehen könnte, wenn man durch eine Röhre schaut. Ich erinnere mich nicht, dass wir das versucht haben.
Aldrin: Durch das AOTAOTAlignment Optical Telescope, was ja so etwas Ähnliches ist, konnte man sie sehen.
Armstrong: Es hatte nur einfache Stärke (meint, dass es ein Teleskop ohne Vergrößerung war).
Eine verwandte Frage ist, ob es während des Aufenthalts auf der Mondoberfläche möglich war, Sterne zu fotografieren. Dazu ein Beitrag von Dennis di Ciccio, Mitherausgeber des Magazins Sky & Telescope.
Buzz ist dabei, die Trägheitsplattform auszurichten und benutzt dazu das Optische Teleskop für das Ausrichten (AOTAOTAlignment Optical Telescope), um die Sterne anzupeilen.
Aldrin:Das Ideal war, eine Richtung durch die Schwerkraft zu bestimmen und danach eine Ausrichtung mit zwei Sternen durchzuführen. Nach diesem 2-Sterne-Check hätte uns ein Blick auf die Stellwinkel gezeigt, wie weit die Trägheitsplattform seit der letzten Ausrichtung agbewichen ist. Die zuerst erfolgte Ausrichtung an der Schwerkraft zusammen mit der 2-Sterne-Ausrichtung würde eine neue Bestimmung der genauen Landeposition ergeben. (Siehe nächsten Absatz.) Falls wir geradeaus gelandet wären (anstatt 13 Grad nach links verdreht), wollte ich Rigel in Stellung 6 links (hinten) und Capella in der rechten (hinteren) Stellung (Stellung 4) benutzen. Durch die um 13 Grad seitlich verdrehte Position war Capella jedoch außerhalb der hinteren rechten Stellung, aber Rigel war gut zu sehen (in Stellung 6). Ich habe diesen Stern zuerst angepeilt. In Stellung 4, hinten rechts, habe ich dann Navi genommen, was aber nicht besonders gut funktioniert hat. Der Stern war schlecht zu erkennen und es dauerte deutlich länger, als ich gedacht hatte, um die Winkel zu bestimmen.
Entgegen dieser Aussage von Buzz, geben die Werte der Plattformausrichtungen keine Auskunft über die Position der Landestelle. Frank O’Brien fügt hinzu: Die Ausrichtung an der Schwerkraft und die stellaren Ausrichtungen hatten jeweils dieselbe Funktion, nämlich die IMUIMUInertial Measurement Unit an einer bekannten Raumorientierung des LMLMLunar Module auszurichten. In beiden Fällen wurde die Raumorientierung in Bezug auf zwei Vektoren bestimmt: Entweder zwei Sterne (eine stellare Ausrichtung) oder ein Stern und die, durch die Schwerkraft bestimmte, lokale Vertikale (eine Ausrichtung an der Schwerkraft). Keins dieser Verfahren wurde verwendet, um die Position zu bestimmen. Dafür wurde der Statusvektor gebraucht.
Weitere Informationen finden sich im Artikel Navigationssterne für das AOT.
Duke: Columbia, Houston. bis LOSLOSLoss of Signal. Alles sieht gut aus, wenn du um die Ecke gehst. Ende. (Pause)
Collins: Okay. Danke. Freut mich zu hören, dass alle Systeme gut laufen. Schlagt ihr eine bestimmte Fluglage vor? Die Gegenwärtige scheint mir in Ordnung zu sein.
Duke: Einen Moment bitte. (Pause)
Collins: Könnt ihr Bescheid sagen, wenn es Zeit fürs Mittagessen ist, bitte?
Duke: Bitte wiederholen.
Collins: Ach, nicht so wichtig.
Duke: Columbia, Houston. Deine momentane Fluglage ist gut so.
Collins: Okay. Danke.
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Der PAOPAOPublic Affairs Officer im MOCRMOCRMission Operations Control Room teilt mit, dass Neils Puls zum Zeitpunkt von PDIPDIPowered Descent Initiation bei 110 lag, während der Landung auf 150 angestiegen war und jetzt in den 90ern liegt. Im LMLMLunar Module konnte nur einer der beiden Astronauten medizinisch überwacht werden und natürlich war das beim Landen immer der Kommandant. Von allen Kommandanten der Missionen, die auf dem Mond gelandet sind, hatte Neil die höchste Herzschlagrate beim Aufsetzen. Siehe Abbildung 12-1 im Missionsbericht zu Apollo 11 (Apollo 11 Mission Report).
Armstrong: Das ist nicht überraschend.
Pete Conrads Puls, während der Landung von Apollo 12, wurde nicht aufgezeichnet. Von den verbleibenden Kommandanten hält John Young den Rekord mit dem niedrigsten Puls von 89, als Apollo 16 gelandet ist, während er bei den anderen drei im mittleren oder höheren Bereich der 90er lag.
Duke: Basis Tranquility, Houston. Wenn ihr wollt, kann ich euch alle die Zeit ansagen. Ende. (lange Pause) Tranquility, Houston. Ich zähle runter bis zum Zeitpunkt für T-3. Wenn ihr wollt, können wir auf euer Zeichen den Kurzzeitmesser (DETDETDigital Event Timer) einstellen. Ende.
T-3 ist die nächste vorprogrammierte Möglichkeit zum Start. In diesem Fall die Chance, Mike zu erreichen, wenn er nach der Landung zum zweiten Mal die Landstelle überfliegt.
Aldrin: Okay. Wie wär’s mit hochzählen?
Duke: Verstanden. Ihr wollt, dass ich hochzähle? Einen Moment bitte.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Während Buzz dabei war, die Sterne anzupeilen, waren die Fenster abgedeckt. Deshalb gab es von Neil keine Beschreibungen der Aussicht.
Duke: Tranquility, Houston. Auf mein Zeichen, . Jetzt. nach PDIPDIPowered Descent Initiation. (Pause)
Armstrong: Wir möchten, Charlie, dass wir die Zeit hochzählen, bis bei T-2 … (korrigiert sich) bzw. T-3, gleich bei T-3.
Duke: Verstanden. Wir haben es gleich für euch. (lange Pause)
Auf der Instrumentenkonsole gibt es neben der Missionsuhr einen Kurzzeitmesser (DETDETDigital Event Timer) – im Prinzip eine Stoppuhr – und sie wollen ihn so einstellen, dass zum Zeitpunkt von T-3 die Anzeige auf 60:00 steht. Falls die Kommunikationsverbindung mit Houston unterbrochen wird, wissen sie dann trotzdem, wann sie im Notfall starten müssen, um das Rendezvous mit Mike ohne größere Schwierigkeiten durchführen zu können.
Duke: Basis Tranquility, Houston. Bitte den Kurzzeitmesser (DETDETDigital Event Timer) auf null zurücksetzen. Bei geben wir euch ein Zeichen, dann ist es (vor T-3). Ende.
Armstrong: Verstanden.
Duke: Und es sind noch fast bis dahin, Neil. Ende.
Armstrong: Okay.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Duke: Basis Tranquility, bereit machen für den Kurzzeitmesser (DETDETDigital Event Timer). (Pause) Basis Tranquility, Houston. Auf mein Zeichen den Kurzzeitmesser starten. (Pause)
Duke: 5, 4, 3, 2, 1. Jetzt.
Armstrong: Verstanden. Wir haben es, danke.
Duke: Verstanden, Neil.
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Houston vermutet die Landestelle bei 0,799° Nord und 23,46° Ost, bzw. ungefähr 4 Meilen (7,4 km) weiter westlich als geplant. Diese Information bekommt Mike von Charlie bei . Die tatsächliche Position lag bei 0,674° Nord und 23,473° Ost. Auf der Landestellenkarte LAM 2, die Mike im Kommandomodul dabei hatte und auf der er seine handschriftlichen Einträge gemacht hat, entspricht der Abstand der Gitternetzlinien einem Kilometer. Der Zielpunkt in der Mitte der Landegebietsellipse hat auf dieser Karte die Koordinaten L,0/14,0 und die tatsächliche Landstelle liegt bei J,65/7,52 (etwa zwei Drittel des Abstands von der horizontalen J-Linie in Richtung K-Linie und geringfügig mehr als die Hälfte zwischen der vertikalen 7er-Linie zur 8er-Linie). Die Stelle 4 Meilen weiter
entspricht den Kartenkoordinaten L,0/7,6. Dies ist auch der Mittelpunkt des Gebiets, dass laut Abbildung 5-14 im Missionsbericht zu Apollo 11 (Apollo 11 Mission Report) zuerst mit dem Sextanten abgesucht wurde.
Audiodatei (, MP3-Format, 51 MB) Die Aufnahme der Kommunikation mit dem Raumschiff beginnt bei . Mit freundlicher Genehmigung von John Stoll, leitender ACRACRAudio Control Room-Techniker im Johnson Raumfahrtzentrum der NASANASANational Aeronautics and Space Administration.
Duke: Tranquility, Houston. Wir sehen die Winkeldifferenz bei den Sternen. Sieht gut aus.
Aldrin: Okay. Der letzte Stern war Navi und er war nicht besonders gut zu erkennen. Ich kann mir denken, woher diese Abweichung kommt. Für das Ausrichten an der Schwerkraft und einem Stern wird Rigel gut sein, denke ich.
Duke: Verstanden. Bereit für Noun 93. (lange Pause) Hallo Basis Tranquility, Houston. Wir möchten, dass ihr das nachstellt. Ende.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Sie sind jetzt im unteren Drittel auf Seite SUR-5 der Checkliste für den Aufenthalt auf der Mondoberfläche.
Aldrin: Houston, hier ist Tranquility. Sollen wir diese Position akzeptieren? Ende.
Duke: Tranquility, Houston. Wir überprüfen es noch. Einen Moment bitte. Wir möchten, dass ihr den Sicherungsschalter für die Missionsuhr auf Paneel 11 herauszieht. Ende.
Armstrong: Verstanden. Das habe ich schon getan, Charlie.
Duke: Okay. (lange Pause)
Der Sicherungsschalter soll gezogen werden, damit die gebrochene Lötverbindung abkühlt, sich wieder zusammenzieht und beim Start bzw. Wiederaufstieg geschlossen bleibt. Das hat auch funktioniert.
Duke: Tranquility, Houston. Diesen RLSRLSRadius of Landing Site bitte verwerfen. Ende.
Aldrin: Verstanden.
Duke: Und, Basis Tranquility, Houston. Wir möchten, dass ihr … Danach ruft P-00P-00Program Zero-Zero auf und gebt uns den E-Dump. (lange Pause)
Aldrin: Okay. Hier kommt der E-Dump.
Duke: In Ordnung. (lange Pause)
Sie sind unten auf SUR-5. Wenn sie fertig sind, werden sie den Lichtschutz an den Fenstern wieder öffnen und einige Fotos machen. Neil wird aus seinem Fenster in Richtung Süden fotografieren und Buzz aus seinem nach Norden.
Aldrin: Und wir haben 1106.
Frank O’Brien: Programmalarm 1106 bedeutet, dass beim Übertragen des E-Memory ein Fehler aufgetreten ist.
Duke: Verstanden. (lange Pause) Hallo Basis Tranquility, Houston. Habe ich von euch gerade die Meldung
Programmalarm 1106
bekommen? Ende.
Aldrin: Ja. Bestätigt.
Duke: Okay. Einen Moment.
Aldrin: Könnte es vielleicht damit zusammenhängen, dass ich den Schalter für die Datenverbindung auf Daten umgestellt habe, als die Übertragung noch lief? Ende.
Duke: Einen Moment bitte. (Pause) Hallo Basis Tranquility, Houston. Das ist möglich, meinen die SPANSPANSpacecraft Analysis (Room)-Jungs. Moment bitte. Ich glaube, wir wollen noch ein Verb 74.
Aldrin: Okay. Sag Bescheid. (Pause)
Duke: Hallo Basis Tranquility, Houston. Wir möchten noch ein Verb 74. Ende.
Aldrin: Verstanden. Hier kommt es. (lange Pause)
Duke: Basis Tranquility, Houston. Auf mein Zeichen haben wir .
Das bedeutet nach dem Start auf der Erde. Er meint aber eigentlich .
Duke: Jetzt. 53 … Korrektur, 54.
Aldrin: Verstanden.
Duke: Hallo Tranquility, Houston. Wir haben ein PadPAD oder PadPreliminary Advisory Data für den LMLMLunar Module-Start, wenn ihr bereit seid. Ende.
Armstrong: Einen Moment bitte.
Aldrin: In Ordnung. Bereit, das LMLMLunar Module-Start-PadPAD oder PadPreliminary Advisory Data zu notieren.
Duke: Verstanden, Tranquility. TIGTIG oder TigTime of Ignition , 55358, 00322, plus 0022. DEDADEDAData Entry and Display Assembly 47, plus 37130, minus 70615, plus 58620, plus 56936. Ende.
Als Nächstes wiederholt Buzz alles noch einmal, um sicher zu sein, dass er sich nicht verschrieben hat.
Aldrin: Verstanden. LMLMLunar Module-Start-PadPAD oder PadPreliminary Advisory Data: , 55358, 00322, plus 0022, plus 37130, minus 70615, plus 58620, plus 56936. Ende.
Duke: Verstanden, Tranquility. Die Wiederholung war in Ordnung. Wir haben auch ein CSICSICoeliptic Sequence Initiation-PadPAD oder PadPreliminary Advisory Data, wenn ihr dafür bereit seid. (Pause)
Armstrong: Okay. Wir können weiterzumachen.
Duke: Komme mit dem CSICSICoeliptic Sequence Initiation: Noun 11 , , 0538, minus alles Nullen. FDAIFDAIFlight Director Attitude Indicator NANA oder N/ANot Applicable, 0937 … Korrektur, 09356, 10315, plus 0538, minus alles Nullen, plus 0012. Ende.
Armstrong: Verstanden. Bitte R-1R-1, R-2 und R-3Register und Noun 86 wiederholen.
Duke: Verstanden. R-1R-1, R-2 und R-3Register ist plus 0538, und wir haben einen Datensatz für euch. Könnt ihr uns bitte P-00P-00Program Zero-Zero geben und den Schalter auf Daten stellen? Ende.
Aldrin: Verstanden. Vorher möchte ich gern das Rendezvousradar auf plus-X stellen.
Duke: Verstanden. (lange Pause)
Durch das Aktivieren von Programm 00 und die Stellung des Schalters auf Daten können sie das Laden von Daten zulassen, die von Houston gesendet werden. Indem Buzz das Rendezvousradar auf plus-X
stellt, richtet er es auf den Zenit.
Armstrong: Okay. Wiederhole CSICSICoeliptic Sequence Initiation: Noun 11 , , 0538, minus alles Nullen, NANA oder N/ANot Applicable, 09356, 10315. Noun 86 plus 0538, plus alles Nullen, und das Letzte war 0012. Und welches Vorzeichen hatte es, bitte? (lange Pause)
Duke: Tranquility, Houston. ΔVYΔV (Delta-V)Change in Velocity (Y-Achse) ist minus alles Nullen. ΔVZΔV (Delta-V)Change in Velocity (Z-Achse) ist plus 0012. Ende.
Armstrong: Verstanden. Plus 0012.
Duke: Verstanden. Die Wiederholung war in Ordnung. (lange Pause)
Aldrin: Houston, Basis Tranquility. Das DSKYDSKYDisplay and Keyboard gehört euch und der Schalter für Datenverbindung steht auf Daten.
Duke: Verstanden. Danke, Tranquility.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Buzz teilt Houston mit, dass im Computer P-00 läuft und der Schalter auf Daten steht. Neil und Buzz fotografieren jetzt aus ihren Fenstern. Der Artikel Hasselblad‑Kameras und Filmmagazine im LM bei Apollo 11 (Apollo 11 Lunar Module – Hasselblad Cameras and Magazines) beschäftigt sich eingehender mit den Kameras, den Magazinen und wie sie verwendet wurden.
Ich habe gefragt, warum Houston gerade zwei PadsPAD oder PadPreliminary Advisory Data durchgegeben hat und jetzt dabei ist, noch mehr Daten in den Computer zu laden.
Aldrin: Wir haben die Daten eingetragen, die wir für kommende Manöver brauchen würden. CSICSICoeliptic Sequence Initiation (zum Beispiel) war ein Manöver, das wir nach dem Start durchführen mussten. Was wir aufgeschrieben haben, war etwas anderes als das, was in den Computer geladen wurde.
Armstrong: Wir notierten Daten für Manöver – Zeitpunkt der Triebwerkszündung usw. – und wir wollten diese Informationen immer ganz aktuell, damit wir im Fall einer unterbrochenen Kommunikationsverbindung trotzdem eine Basis an Informationen hatten. Wir wollten wissen, was wir tun und nicht ausschließlich davon abhängig sein, dass der Computer richtig rechnete. Wir wollten eine Ahnung davon haben, was als Nächstes passieren sollte. Die Zahlen (die Charlie durchgegeben hatte) waren Zeiten und, wie es aussieht, Positionen und Geschwindigkeiten in Bezug auf die drei Achsen.
Ich wollte wissen, ob sie auch die Möglichkeit eines Totalausfalls beim Computer umfassend trainiert haben.
Armstrong: Wir wollten in der Lage sein auch ohne Kommunikation, entweder mit dem PGNSPGNSPrimary Guidance and Navigation System oder dem AGSAGSAbort Guidance System (vom Mond) zu starten, falls es notwendig war.
Aldrin: Wir waren in der Lage, falls das PGNSPGNSPrimary Guidance and Navigation System funktionierte, das Rendezvousmanöver durchzuführen und dasselbe genauso mit dem AGSAGSAbort Guidance System. Und natürlich auch, wenn nur noch das Radar funktionierte. Er (Collins) konnte die Manöver durchführen, oder unsere Bahn verfolgen und uns Angaben zu unseren Manövern durchgeben. Es war abhängig von der Art der Kommunikationsstörung – nur mit der Erde oder totaler Ausfall der Kommunikation.
Armstrong: Wir hatten ein reines Steuerungsprogramm (ohne Regelung), um ohne PGNSPGNSPrimary Guidance and Navigation System, ohne AGSAGSAbort Guidance System oder ohne beide in den Orbit zu kommen. Wir waren uns jedoch nicht besonders sicher, was unsere Fähigkeiten anging, damit einen sicheren Orbit erreichen. Es gab allerdings keinen Grund, es nicht zu versuchen, wenn das alles war, was man noch hatte.
Die Philosophie der NASANASANational Aeronautics and Space Administration sah prinzipiell nicht vor, Mehrfachausfälle – wie zum Beispiel den Verlust von beiden Computern oder den Verlust der Kommunikationsverbindung und einem oder beiden Computern – abzudecken.
Duke: Hallo Basis Tranquility, Houston. Auf mein Zeichen sind es noch bis T-3. Ende.
Armstrong: Okay.
Duke: Bereithalten. Jetzt. bis T-3.
Armstrong: Okay, danke. (lange Pause)
Duke: Tranquility, hier ist Houston. Der Computer gehört euch. Die Daten sind drin. Ihr könnt euer P-57 starten.
Armstrong: Verstanden, danke.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Sie sind dabei, ein weiteres Mal die Trägheitsplattform auszurichten. In den vergangenen Minuten haben sie nach den Anweisungen auf Seite SUR-6 der Checkliste fotografiert. Die Aufnahmen aus den beiden Fenstern des LMLMLunar Module sind eine Serie von Schwarz-Weiß-Fotos (AS11-39-5737 bis AS11-39-5791) und eine Serie von Aufnahmen in Farbe (AS11-37-5449 bis AS11-37-5458). Dabei sind 5449 bis 5453 aus Neils Fenster und 5454 bis 5458 aus dem Fenster von Buzz aufgenommen worden. Generell sind auf den Schwarz-Weiß-Bildern die Details besser zu erkennen als auf den Farbaufnahmen. An Bord des LMLMLunar Module waren insgesamt drei Magazine: zwei mit Farbfilm (HCEX) 37/R und 40/S sowie Magazin 39/Q für Schwarz‑Weiß‑Aufnahmen.
Charlies Jetzt
bei kam um . Zu diesem Zeitpunkt betrug die Elevation der Sonne 11,37 Grad bei einem Azimut von 88,81 Grad.
AS11-37-5454 wurde von Buzz aufgenommen. Es zeigt den Schatten des LMLMLunar Module und den Horizont. Von den Landefüßen bis zur Spitze des Rendezvousradars misst die Landefähre 7,04 Meter, was bei einem Sonnenstand von 11,37 Grad über dem Horizont eine Schattenlänge von 35 Metern auf ebener Fläche ergibt. Juri Krasilnikow hat aus den Aufnahmen AS11-37-5454 und AS11-37-5477 eine animierte Gif-Datei (0.3 MB oder 2.7 MB) erstellt. AS11-37-5477 wurde nach der EVAEVAExtravehicular Activity am aufgenommen, als die Länge des Schattens nur noch circa 25 Meter betrug.
Es befanden sich zwei Hasselblad-Kameras in der Kabine: eine EVAEVAExtravehicular Activity-Kamera mit Réseaugitterplatte und eine IVAIVAIntravehicular Activity-Kamera ohne die Platte. Die Bilder der beiden eben angesprochenen Serien weisen Réseaukreuze auf, was nahelegt, dass sie mit der EVAEVAExtravehicular Activity-Kamera aufgenommen wurden. Siehe auch die Kommentare nach .
Bei der technischen Nachbesprechung der Mission am beschrieben Neil und Buzz, was sie aus ihren Fenstern sehen konnten.
Armstrong:Erwähnenswert wären hier Beobachtungen, die wir vor dem Aussteigen aus dem Fenster machen konnten. Wir befanden uns auf einem relativ ebenen Gelände mit Kratern von 1 bis 100 Fuß (0,3 bis 30 m) Durchmesser in der näheren Umgebung, wobei die Häufigkeit umgekehrt proportional zur Größe war. Je kleiner sie waren, umso mehr gab es (in einem bestimmten Bereich). Die Oberfläche war mit sehr feinkörnigem Material bedeckt und es gab viele Steine aller Arten, Formen und Größen. Die unmittelbare Umgebung war frei von großen Gesteinsbrocken (weshalb Neil dort gelandet ist). Allerdings gab es einige Hundert Fuß rechts (nördlich) von uns entfernt ein Gesteinsfeld – einen Bereich mit vielen Brocken, die größer waren als 1 oder 2 Fuß (30 oder 60 cm). Die Stelle zu erreichen und diese Steine näher zu untersuchen, war uns jedoch nicht möglich.
Aldrin:Die Entfernungen täuschen. Als wir dieses ziemlich große Gesteinsfeld rechts von uns sahen, kam es uns gar nicht so weit weg vor. Der Eindruck änderte sich jedoch, als wir draußen waren. Wir entfernten uns so weit, wie wir es verantworten konnten, sind aber nicht einmal in die Nähe dieser Gesteinsbrocken gekommen. Diese Diskrepanz bei der Wahrnehmung von Entfernungen hat mich wirklich überrascht. Als wir wieder in der Kabine waren, sah es so aus, als würden sich die Flagge, die Fernsehkamera und die Experimente direkt vor dem Fenster befinden. In Wirklichkeit hatten wir sie aber durchaus in einiger Entfernung zum LMLMLunar Module aufgestellt. Mit dem Einschätzen von Entfernungen tut man sich am Anfang ziemlich schwer. Tendenziell denkt man immer, alles ist ein gutes Stück näher, als es tatsächlich der Fall ist. Das bedeutet auch, sie (die Gesteinsbrocken) waren wahrscheinlich viel größer als angenommen.
Der interessierte Leser möchte vielleicht AS11-40-5952 mit AS11-37-5551 vergleichen. AS11-40-5952 zeigt den Laserreflektor (LRRRLRRRLaser Ranging Retro-Reflector oder LR-cubed) mit dem Landemodul im Hintergrund und wurde während der EVAEVAExtravehicular Activity aufgenommen. AS11-37-5551 zeigt ebenfalls den LRRRLRRRLaser Ranging Retro-Reflector und wurde nach dem Mondspaziergang aus dem Fenster von Neil aufgenommen.
Jack Schmitt, LMPLMPLunar Module Pilot von Apollo 17, schien weniger Probleme mit dem Abschätzen von Entfernungen zu haben, als die anderen. In unserem Gespräch über die Mission meinte er, dass es nicht nur an den fehlenden bekannten Objekten lag, die beim Schätzen der Entfernung als Orientierung gedient hätten, auch das absolute Fehlen von Dunst war ein maßgeblicher Faktor. Auf der Erde sind weiter entfernte Objekte durch den Dunst undeutlicher zu erkennen als näherliegende, was bei der Entfernungsschätzung hilft. Auf dem Mond gibt es keine Atmosphäre und keinen Dunst, alles ist klar zu erkennen und scheint deshalb näher als es ist. Jemand, der sich eine Zeit lang in trockenem Klima – wie z. B. in den Bergen im Westen der Vereinigten Staaten – und in feuchtem Klima – z. B. Florida – aufgehalten hat, wird einen ähnlichen Effekt beobachtet haben. Die trockene Luft im Westen ist klarer, weswegen entfernte Objekte näher erscheinen als im feuchten Klima im Osten. Gene Cernan äußerte während der zweiten EVAEVAExtravehicular Activity bei Apollo 17, dass die nur sehr geringen Farbunterschiede in einer bestimmten Blickrichtung ebenfalls zu diesem Problem beigetrugen.
Ken Glover fügt hinzu: Diese Erläuterungen zum Abschätzen von Entfernungen auf dem Mond erinnern mich an meine Reise in die Arktis nach Baffin Island. Wir stiegen auf einen Berg und unser Begleiter dort hat mir gezeigt, wie man Entfernungen auch anhand der unterschiedlichen Farben einschätzen kann. Das heißt, man kann durch die verschiedenen Schattierungen von Blau und Grau (Was näher und was weiter weg war, weiß ich nicht mehr genau.) auf die Entfernung schließen, wenn es sonst keinerlei Anhaltspunkte gibt. Ich fand, es war immer noch schwierig genug, aber mit etwas Übung würde man diese Methode bestimmt besser beherrschen. Das hat mich beeindruckt.
Armstrong:Was mich wahrscheinlich am meisten überrascht hat, obwohl wir uns eigentlich darauf eingestellt hatten, waren die Lichtverhältnisse und die Farbeindrücke auf der Oberfläche. Wenn man die Sonne im Rücken hatte, war alles extrem hell und erschien in einem hellbraunen Farbton. Man konnte verhältnismäßig gut bis in die Entfernung sehen, in der die Kontraste anfingen, undeutlicher zu werden. Dadurch wurde es schwierig, Details zu erkennen, aber nicht völlig unmöglich. Je mehr man den Blick quer zu Sonne richtete, verringerte sich die Helligkeit. Die (hellbraune) Farbe wurde immer blasser und sah grauer aus. Als wir, soweit es uns aus den Fenstern des LMLMLunar Module möglich war, nach hinten schauten, wurde der graue Farbton dunkler. Ich würde nicht sagen, dass die Oberfläche vollkommen farblos war, aber das Braun war in dieser Blickrichtung kaum noch wahrzunehmen, wir sahen ein relativ dunkles Grau. Im Schatten (des LMLMLunar Module) war es sehr dunkel. Wir konnten im Schatten etwas erkennen, aber es war schwierig.
Aldrin:Wir konnten sehr feine Abstufungen in den Farben (und der Helligkeit) wahrnehmen, die auf geringe topografische Unterschiede zurückzuführen waren.
Armstrong:Natürlich, wenn man das Material, speziell das feinpulvrige Oberflächenmaterial, sehr nah betrachtete, sah es wirklich grau aus. Ähnlich wie Holzkohle oder bei einem Bleistift. Es ist nicht ganz einfach, diese Eindrücke von Farbe und Lichtverhältnissen wiederzugeben.
Aldrin:Angestrahlt sah alles grau aus, ein sehr helles Grau.
Aldrin: Houston, Basis Tranquility. Hat irgendjemand bei euch das Mikro offen? Ende.
Hier fragt Buzz, ob jemand mit Zugang zur direkten Funkverbindung mit den Astronauten sein Mikrofon dauerhaft eingeschaltet hat. Eigentlich spricht ausschließlich der CAPCOMCAPCOMSpacecraft (Capsule) Communicator direkt mit den Astronauten. Trotzdem gibt es Einige, die auch diese Möglichkeit haben, falls nötig. Das betrifft u. a. den Flugleiter und bestimmte Personen in den drei Bodenstationen. Ein Beispiel dafür ist John Saxon bei seinem Gespräch mit Apollo 16, als die Kommunikationsverbindung zwischen Houston und der Bodenstation in Honeysuckle Creek kurz nach dem Wecken für EVAEVA-2Extravehicular Activity ausfiel. Will jemand der berechtigten Personen mit den Astronauten sprechen, schaltet er die Verbindung zuerst ein und nach Ende des Gesprächs wieder aus.
Duke: Einen Moment bitte, ich frage mal nach. (lange Pause) Tranquility, Houston. Hört ihr es jetzt noch? Ende.
Aldrin: Ich höre es immer noch. Es klingt, als ob jemand im Raum Stühle hin- und herrückt.
Duke: Verstanden. Das ist das VOGAAVOGAAVoice Gain Adjusting Amplifier für die Nebengeräuschunterdrückung in der Verbindung zum CSMCSMCommand and Service Module(s). Möglicherweise ist die MSFNMSFNManned Space Flight Network‑Relaisverbindung eingerichtet oder irgendwas anderes. Einen Moment bitte.
Aldrin: Okay. (lange Pause)
Duke: Tranquility, Houston. Wir haben die MSFNMSFNManned Space Flight Network‑Relaisverbindung eingerichtet. Ihr hört das VOGAAVOGAAVoice Gain Adjusting Amplifier, ein System zur Unterdrückung von Nebengeräuschen. Wir versuchen, es abzustellen. Ende.
Aldrin: In Ordnung, danke.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Duke: Tranquility, Houston. Es sollte bei euch jetzt etwas leiser sein. Wir haben die Relaisverbindung abgeschaltet.
Aldrin: Okay. Ich glaube, das Geräusch ist weg. Danke, Charlie.
Duke: Verstanden.
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Duke: Basis Tranquility, Houston. Auf mein Zeichen sind es bis T-3. Bereithalten. Jetzt. bis T-3.
Armstrong: Verstanden. Danke, Charlie. (Pause)
Collins: Houston, Columbia. Wie läuft’s?
Duke: Columbia, Houston. Wir hören dich nur mit 3/3. Ende.
Collins: Verstanden. Ich komme über Omni Charlie. Wie läuft es?
Das Kommandomodul hat vier Rundstrahlantennen: A (Alpha), B (Bravo), C (Charlie) und D (Delta).
Duke: In Ordnung. Verstanden. Omni Charlie. Mike, wir haben neue Daten zu P-22 für das LM. Wir vermuten, er ist 4 Meilen (7,4 km) weiter westlich gelandet als geplant. Deine Zeiten für T-1 und T-2 sind neu, wenn du bereit bist, sie zu notieren. Ende.
Etwa zwei Minuten später wird Charlie zu Mike sagen, dass er ihm den Punkt auf der Karte angeben kann, es dann aber nicht tun. Auf der Landestellenkarte LAM 2, die Mike im Kommandomodul dabei hatte und auf er seine handschriftlichen Einträge gemacht hat, entspricht der Abstand der Gitternetzlinien einem Kilometer. Der Zielpunkt in der Mitte der Landegebietsellipse hat auf dieser Karte die Koordinaten L,0/14,0 und die tatsächliche Landstelle liegt bei J,65/7,52 (etwa zwei Drittel des Abstands von der horizontalen J-Linie in Richtung K-Linie und geringfügig mehr als die Hälfte zwischen der vertikalen 7er-Linie zur 8er-Linie). Die Stelle 4 Meilen weiter
entspricht den Kartenkoordinaten L,0/7,6. Dies ist auch der Mittelpunkt des Gebiets, dass laut Abbildung 5-14 im Missionsbericht zu Apollo 11 (Apollo 11 Mission Report) zuerst mit dem Sextanten abgesucht wurde. Diesen Punkt hat Mike nicht auf der Karte markiert.
Collins: Ich schreibe mit.
Duke: Okay. Verstanden, Columbia. T-1 , , 2 Meilen südlich. Zeitpunkt der dichtesten Annäherung ist . (Pause)
Duke: Hallo Basis Tranquility, Houston. Wir sehen das Noun 93. Ihr könnt sie (die Winkel) nachstellen. Ende.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Sie sind jetzt wahrscheinlich auf Seite SUR-10 der Checkliste, im Abschnitt direkt über der Box.
Collins: Ihr sagtet
4 Meilen (7,4 km) zu weit
, ist das korrekt, Houston?
Duke: Das ist korrekt, …
Aldrin: Houston, habt ihr das aktuelle LMLMLunar Module-Gewicht für uns? Ende.
Duke: … Columbia. Es sind etwa 4 Meilen (7,4 km) weiter westlich. Einen Moment bitte. Wir haben gleich die Koordinaten auf der Karte für dich. Ende. (lange Pause)
Aldrin: Houston, Basis Tranquility. Habt ihr das aktuelle LMLMLunar Module-Gewicht für uns? Ende.
Duke: Ja, haben wir. Bereithalten für DAPDAPDigital Autopilot. Unser DAPDAPDigital Autopilot-PadPAD oder PadPreliminary Advisory Data für euch lautet: LMLMLunar Module-Gewicht 10906 (terrestrische amerikanische Pfund bzw. 4947 kg). Ende.
Aldrin: Verstanden. 10906.
Duke: Verstanden. (lange Pause)
Frank O’Brien: Eine der vielen Aufgaben des digitalen Autopiloten war es, das Zünden der Manövrierdüsen für bestimmte Rotationsraten zu berechnen. Da sich mit dem Gewicht auch das Trägheitsmoment des LMLMLunar Module signifikant ändert, benötigt der DAPDAPDigital Autopilot immer den aktuellsten Wert, um optimal zu steuern.
Neil und Buzz sind mit dem simulierten Countdown oben auf SUR-11.
Duke: Columbia, Houston. Es gibt neue Angaben zu Breitengrad und Länge-durch-Zwei für die LMLMLunar Module-Position. Ende. (Pause) Columbia, Houston. Ende.
Neil meinte, dass der tatsächliche Längengrad vielleicht deshalb durch zwei dividiert wurde, um mehr Stellen zu erhalten.
Armstrong: Warum? Ich weiß es nicht.
Frank O’Brien: Man wählte Längengrad-geteilt-durch-zwei als Methode, um die Anzeige von drei Nachkommastellen zu realisieren. Weil das DSKYDSKYDisplay and Keyboard pro Zeile (Register) nur fünf Ziffern anzeigte, konnte nicht der gesamte Längengradbereich (180° nach Osten bzw. Westen) mit drei Dezimalstellen dargestellt werden. Die Division des Längengrads durch zwei ermöglichte immerhin eine Genauigkeit von ±0,002°.
Für Breitengradangaben, jeweils 90° nach Norden bzw. Süden, braucht man diesen Kunstgriff nicht.
Breiten- und Längengrad der Landestelle werden im Missionsbericht zu Apollo 11 (Apollo 11 Mission Report) mit 0,688° Nord und 23,433° Süd angegeben. Im Artikel Die Koordinaten der Landestellen (Landing Site Coordinates) sind weitere Informationen zu lesen.
Collins: Bitte kommen, Houston.
Duke: Verstanden, Mike. Wir haben ein Koordinaten für Breiten- und Längengrad der LMLMLunar Module-Position, wenn du bereit bist. Ende.
Collins: Schieß los. Schieß los.
Duke: Verstanden, Columbia. Es sind plus 7 – Korrektur – plus 0,799 für Breite, plus 11,730 für Länge-durch-Zwei. Ende.
Die Differenz zwischen den Längengraden 23,46° (2 × 11,730°) und 23,433° beträgt 0,027° oder 0,6 Kilometer. Die Differenz beim Breitengrad entspricht einer Distanz von 2,8 Kilometern. Gegenüber den richtigen Koordinaten von J,65/7,52 auf LAM 2, bezeichnen die Breiten- und Längenangaben, die Charlie gerade an Mike weitergegeben hat, auf derselben Karte die Koordinaten M,5/8,0. Siehe auch den Kommentar nach 104:42:48
Collins: Danke. Die Höhe bleibt unverändert?
Duke: Bitte wiederholen. Ende.
Collins: Bleibt die Höhe unverändert? Ich denke, ja.
Duke: Ist bestätigt. (lange Pause) Hallo Basis Tranquility, Houston. Euer Status für T-3 ist Bleiben. Wir haben Blockdaten für den Oberflächenaufenthalt, wenn ihr zum Mitschreiben bereit seid. Ende.
Armstrong: In Ordnung. Verstanden: Bleiben für T-3. Einen Moment bitte. (lange Pause) Okay, Houston. Macht weiter mit den Blockdaten.
Es folgen vorausberechnete Startzeiten für die nächsten Überflüge der Landestelle durch das Kommandomodul.
Duke: Verstanden, Tranquility. T-4 , T-5 , T-6 , T-7 . Ende.
Armstrong: Notiert. T-4 (sic), T-5 , T-6 , T-7 .
Duke: Verstanden, Tranquility. Moment bitte. (Pause) Tranquility, Houston. Bitte wiederholen, was ihr für T-4 notiert habt. Ende.
Armstrong: T-4 .
Duke: Korrektur bei T-4: . Ende.
Armstrong: Habe T-4: .
Duke: In Ordnung.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Duke: Hallo Columbia. Houston. Wir kommen nicht mehr über die MSFNMSFNManned Space Flight Network‑Relaisverbindung. Wir möchten, dass du auf Paneel 9 VHFVHFVery High Frequency auf TRTR oder T/RTransmit/Receive schaltest. Ende.
Collins: (kaum zu hören) Okay. Ich bin bei Paneel 9. Ist empfangsbereit. Ihr wollt aus einem bestimmten Grund, dass ich damit sende?
Duke: Bitte wiederholen, Mike. …
Aldrin: Houston, Basis Tranquility. Ich habe … (hört zu) Ich warte. Sprecht weiter.
Duke: … Du bist nur mit 2/2 zu empfangen.
Collins: Verstanden. Paneel 9 Konfiguration ist VHFVHFVery High Frequency Empfang. Aus einem bestimmten Grund wollt ihr, dass ich über VHFVHFVery High Frequency sende? Warum wollt ihr (Modus) TRTR oder T/RTransmit/Receive?
Duke: Columbia, hier spricht Houston. Wir wollen nicht, dass du sendest, Mike. Wir wollen dich nur in diesem Modus, falls du mit Tranquility sprechen möchtest. Ende. Tranquility, Houston. Bitte wiederholen. Ende.
Aldrin: Verstanden. Ich habe hier eine ziemliche Spannungsdifferenz zwischen den Batterien 5 und 6. 6 zeigt 33,5 (Volt) und 5 zeigt 36,5 (Volt). Ist das in Ordnung? Ende.
Duke: Verstanden. Einen Moment bitte. (Pause) Tranquility, Houston. Die Spannung wird bei beiden noch ansteigen. Kein Problem. Es ist immer noch alles in Ordnung. Ende.
Aldrin: Verstanden.
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Buzz ist jetzt fast am Ende der Box auf Seite SUR-16. Die Batterien 5 und 6 gehören zur Aufstiegsstufe.
Duke: Hallo Basis Tranquility, Houston. Könnt ihr uns jetzt bitte die Druckanzeigen von allen Tanks der Landestufe durchsagen? Ende.
Armstrong: Okay, Houston. Bei Landestufentank 1 werden für Brennstoff und Oxidationsmittel 10 psi (0,69 bar) angezeigt, und bei Landestufentank 2 werden 10 psi für Brennstoff bzw. 11 psi (0,76 bar) für das Oxidationsmittel angezeigt.
Duke: Verstanden, Tranquility. Vielen Dank. Ende.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Aldrin: Houston, Basis Tranquility ist bereit zum Abschalten und Beenden des simulierten Countdowns.
Duke: Verstanden. Bitte wartet kurz. (lange Pause) Hallo Basis Tranquility, Houston. Ihr könnt jetzt mit dem Abschalten beginnen. Ende.
Aldrin: Verstanden. Wir haben begonnen.
Sie sind jetzt oben auf Seite SUR-18 der Checkliste.
Im folgenden Auszug aus der technische Nachbesprechung beschreibt Buzz die Schritte bis zur Entscheidung, den simulierten Countdown zu beenden.
Aldrin:Wir haben Houston den E-Memory geschickt, bekamen ein aktuelles Start-PadPAD oder PadPreliminary Advisory Data bzw. CSICSICoeliptic Sequence Initiation-PadPAD oder PadPreliminary Advisory Data für T-3 und dann haben wir mit der Ausrichtung Option 3 weitergemacht. Was die Checkliste betrifft, nachdem die Schalterstellungen und Sicherungen überprüft waren, hatten wir noch zu tun und befanden uns auch ziemlich genau an der Stelle, wo wir zu diesem Zeitpunkt sein sollten. Im Fall eines Starts hätten wir jetzt das APSAPSAscent Propulsion System unter Druck setzten müssen. Also haben wir den Rest des simulierten Countdowns durchgesprochen und entschieden, es dabei zu belassen. Wir beendeten den simulierten Countdown und begannen mit den ersten Schritten der Abschaltsequenz.
Duke: Und, Basis Tranquility, das White Team hat jetzt Feierabend und lässt das Maroon Team übernehmen. Wir danken euch für die großartige Leistung. Das war außerordentlich gute Arbeit, Jungs.
Aldrin: Verstanden. Die Unterstützung von euch da unten hätte größer nicht sein können.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Armstrong: Houston, Tranquility.
Duke: Kommen, Tranquility. Ende.
Armstrong: Verstanden. Unser Vorschlag an dieser Stelle wäre, mit der EVAEVAExtravehicular Activity gegen Houston-Zeit zu beginnen, falls ihr einverstanden seid. Das wäre in etwa ab jetzt.
Duke: Einen Moment bitte.
Armstrong: Ihr könnt euch Zeit nehmen, darüber nachzudenken.
Duke: Basis Tranquility, Houston. Wir haben uns das schon gedacht und sind einverstanden. Im Moment ist soweit alles in Ordnung. Ende.
Armstrong: Verstanden.
Aldrin:Wir hatten beide besprochen, in den ersten zu sehen, wie sich die Situation entwickelt und dann zu entscheiden, entweder die geplante Ruhephase (ab ) einzuhalten oder mit den Vorbereitungen für die EVAEVAExtravehicular Activity zu beginnen. Ich glaube, wir sind uns noch vor Ende des simulierten Countdowns einig gewesen, mit der EVAEVAExtravehicular Activity weiterzumachen und Neil hat es der Bodenstation dann mitgeteilt.
Armstrong:Für uns waren zwei Faktoren bei dieser Entscheidung wichtig. Zum Ersten die Systeme des Raumschiffs und eventuelle Anomalien, um die wir uns kümmern mussten. Zum Zweiten die Anpassung an die 1/6 g und ob es an der Stelle von Vorteil oder Nachteil wäre, mit der EVAEVAExtravehicular Activity noch länger zu warten. Ich persönlich fand, dass die Anpassung an die 1/6 g sehr schnell und angenehm verlief. Es war kein Problem, unter diesen Schwerkraftbedingungen zu arbeiten. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich, dass wir bereit waren, direkt mit der Arbeit auf der Oberfläche weiterzumachen und habe es vorgeschlagen.
Duke: So bekommt ihr die beste Sendezeit, Jungs.
Armstrong: Hoffentlich funktioniert diese kleine Fernsehkamera. Wir werden sehen.
Duke: Verstanden. (lange Pause)
Ich fragte, warum sie eine Schwarz-Weiß-Fernsehkamera dabei hatten und nicht eine für Farbe wie bei 10 und später bei 12 und 14.
Armstrong: Diese Kamera war sehr viel kleiner.
Aldrin: Bei 10 war man sehr viel flexibler. Ein paar kleinere Störungen hätten nicht so große Probleme verursacht.
Armstrong: Wir hatten auch eine Farbfernsehkamera dabei, im Kommandomodul. Ich kann die Frage nicht ganz genau beantworten, aber mit so einer Image-Orthikon-Kamera hatten wir trainiert und sie auch bei vielen Simulationen verwendet. Wir waren etwas besorgt, weil wir auf der Erde nie ein gutes Bild gesehen hatten. Die Techniker haben uns aber versichert, dass es unter den realistischen Bedingungen während der Mission funktioniert. Daher meine kleine Bemerkung:
Wir werden sehen.
Duke: Hallo Basis Tranquility, Houston. Meint ihr, dass um Houston-Zeit die Luke geöffnet wird oder den Beginn der Vorbereitungen für die EVAEVAExtravehicular Activity? Ende.
Armstrong: Das Öffnen der Luke.
Duke: Das war unsere Vermutung. Vielen Dank.
Armstrong: Es könnte auch etwas später werden. Anders gesagt, wir beginnen mit den Vorbereitungen in etwa einer Stunde.
Aldrin:Wir dachten, gegen würde die EVAEVAExtravehicular Activity beginnen. Aber das war wohl etwas zu optimistisch. Die Bodenstation hat das erkannt und nachgefragt:
Meint ihr den Beginn der Vorbereitungen oder das Öffnen der Luke?
Für die Vorbereitung der EVAEVAExtravehicular Activity waren normalerweise etwa angesetzt. Tatsächlich hat es nachher gedauert, bis sie damit angefangen haben und weitere , bis die Luke offen war. Da die EVAEVAExtravehicular Activity aber nicht sehr lange dauern sollte und man mehrere Zeitpolster eingeplant hatte, spielte die Verspätung keine Rolle. Ausgenommen für das Publikum auf der Erde, das gespannt auf den historischen Moment wartete.
Armstrong: Wir hatten es von vornherein so geplant (zu diesem Zeitpunkt mit den EVAEVAExtravehicular Activity-Vorbereitungen zu beginnen), wenn nicht irgendwelche Umstände dazwischenkommen würden. Es wurde nur nicht veröffentlicht.
Aldrin: Wir wollten, dass jede Änderung eine positive Änderung war. Deshalb wurde der Aufenthalt auf der Oberfläche so geplant, dass wir immer einen oder zwei Orbits warten konnten und auch eine Erholungspause hatten, falls wir tatsächlich müde waren – womit wir aber niemals gerechnet haben! Wenn alles gut lief, waren wir also etwas voraus und wenn wir unter Druck kamen, würde es keiner merken. Wir hätten einfach den Flugplan eingehalten.
Armstrong: Einfach um ungerechtfertigte Kritik in den Medien zu vermeiden, falls irgendwas länger dauerte, als erwartet. Wir wollten nicht den Eindruck erwecken, dass etwas schiefgegangen ist.
Collins: Houston, Columbia. Habt ihr das Noun 49 registriert?
Duke: Einen Moment, Columbia. Basis Tranquility, Houston. Das ist in Ordnung. Wir stehen euch jeder Zeit zur Verfügung, Neil. Ende.
Armstrong: Verstanden.
Duke: Jetzt, Columbia, wir sehen das Noun 49. Einen Moment bitte. (lange Pause) Columbia, Houston. Wir haben die Daten. Wir hätten gern ein Verb 34. Ende.
Collins: Verstanden. Bitte bereithalten, Charlie, für das nächste (nicht zu verstehen).
Duke: Verstanden, Columbia. Wie sieht Tranquility von oben aus? Ende.
Collins: Also, die Gegend sieht eben aus, allerdings konnte ich ihn nicht entdecken. Ich habe mir einen markanten Krater in der Nähe gesucht und angepeilt.
Duke: Verstanden. (Pause)
Collins: Aber die Gegend an sich sieht ganz gut aus. (Pause)
Duke: Hallo Columbia, Houston. Ich verstehe, du konntest Tranquility nicht finden. Was hast du angepeilt? Ende.
Collins: Houston, Columbia. Ich wiederhole, ich konnte ihn nicht entdecken. Die AUTOAUTOAutomatic-Optik hat auf einen Punkt sehr dicht bei den Koordinaten, die ihr mir gegeben habt, gezeigt. Deshalb habe ich dort einen kleinen Krater ausgesucht und angepeilt, damit ich reproduzierbare Daten habe. Aber entdecken konnte ich ihn nicht.
Duke: Verstanden.
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Bei bekam Mike von Charlie Längen- und Breitengrade für die Position, an der das LMLMLunar Module vermutet wurde. Diese Angaben entsprechen den Koordinaten M,5/8,0 auf LAM 2. Dicht bei dieser Stelle hat Mike mit Bleistift einen kleinen Kreis gezeichnet und einen Pfeil, der darauf zeigt. In der Mitte des Kreises ist ein sehr kleiner Krater zu sehen. Diesen Krater könnte Mike gemeint haben, als er eben von einem kleinen Krater
gesprochen hat. Möglich ist aber auch, dass die eingekreiste Stelle mit der ersten und der letzten von drei Positionen zusammenhängt, die Mike mit dem Sextanten während des Überfluges der Landestelle bei überprüft hat: M,8/8,2 – P,2/6,3 – M,7/8,0. Wie Abbildung 5-14 im Missionsbericht zu Apollo 11 (Apollo 11 Mission Report) zeigt, entspricht das Sichtfeld des Sextanten auf der Oberfläche einem Kreis von 3,2 km Durchmesser, deshalb sind die Unterschiede zwischen den Positionen M,5/8,0 – M,8/8,2 – M,7/8,0 eher unbedeutend. Ich denke daher, dass Mike während des gerade stattgefundenen Überfluges den kleinen Krater
eingekreist hat.
Aldrin:Die ganze Zeit über, kann man sagen, war Mike bei jedem Überflug mit P-22-Peilungen beschäftigt und versuchte herauszufinden, wo wir waren.
Duke: Hallo Basis Tranquility, Houston. Was das Problem beim Entlüften des DPSDPSDescent Propulsion System und mit dem Treibstoff betrifft, der Wärmetauscher ist frei. Das Eis scheint geschmolzen zu sein und jetzt ist wieder alles in Ordnung. Ende.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Die Treibstoffleitung der Landestufe steht nicht mehr unter Druck.
Aldrin: Houston. Tranquility stellt jetzt den Ausrichtungsmodus auf Schwenken.
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Sie sind jetzt in der Mitte auf Seite SUR-23 der Checkliste. Schwenken ist der manuelle Modus der beweglichen S-Band-Antenne, in welchem die Antenne solange in einer bestimmten Position bleibt, bis die Besatzung eine andere Richtung einstellt. Dieser Schritt ist der Checkliste handschriftlich hinzugefügt worden und Aldrin bestätigt, dass sie ihn ausgeführt haben
Astronaut Owen Garriott übernimmt jetzt als CAPCOMCAPCOMSpacecraft (Capsule) Communicator.
Audiodatei (, MP3-Format, 24 MB) Die Aufnahme der Kommunikation mit dem Raumschiff beginnt mit dem Abspielen einer Tonbandaufnahme des Funkverkehrs, der während der Pressekonferenz zur Landung auf dem Mond stattgefunden hat. Mit freundlicher Genehmigung von John Stoll, leitender ACRACRAudio Control Room-Techniker im Johnson Raumfahrtzentrum der NASANASANational Aeronautics and Space Administration.
Garriott: Columbia, Houston. Ende.
Collins: Columbia. Kommen.
Garriott: Columbia, Houston. Wir haben gesehen, dass du sehr dicht an der Kardanringkopplung manövrierst. Ich schlage vor, du gehst wieder ein Stück zurück. Ende.
Collins: Ja. Die vermeide ich mit dem CMCCMCCommand Module Computer-AUTOAUTOAutomatic-Manöver entsprechend der PadPAD oder PadPreliminary Advisory Data-Werte: Rollwinkel 270, Neigung 101, Gierwinkel 45.
Garriott: In Ordnung, Columbia. (lange Pause)
Collins: (leise, scherzhaft) Wie wär’s mit einem vierten (Kardan-)Ring zu Weihnachten.
Armstrong: Das ist Mike in Bestform. Bei Gemini hatten wir eine Trägheitsplattform mit vier Ringen.
Eine Kardanringkopplung zu erklären, ist nicht ganz einfach – zumindest nicht für mich – und die folgenden Erläuterungen sind hauptsächlich Henry Spencer, Paul Fjeld und vor allem Neil Armstrong zu verdanken. Das Trägheitsnavigationssystem teilt dem Computer mit, welche Orientierung das Raumschiff im Raum hat und besteht aus drei Rahmen in einer ineinander verschachtelten kardanischen Aufhängung. Der äußere Rahmen ist fest mit dem Raumschiff verbunden und die ganze Einheit ist um die Achse dieses äußeren Rahmens beweglich. Der mittlere Rahmen ist im äußeren Rahmen an den beiden Punkten montiert, die sich im rechten Winkel zur Achse des äußeren Rahmens befinden. Entsprechend ist der innere Rahmen, der die Plattform trägt, an den beiden Punkten im mittleren Rahmen befestigt, die sich senkrecht zu dessen Achse befinden.
Wenn das Raumschiff manövriert, drehen sich die Rahmen auf eine Weise um ihre Achsen, dass die Plattform immer ihre absolute Ausrichtung im Raum beibehält. Für unseren Fall setzen wir voraus, dass dieses System so, wie in der Abbildung dargestellt, konfiguriert ist und stellen uns vor, das Raumschiff dreht sich um die Achse des äußeren Rahmens (hier die X-Achse). Ganz klar, es gibt kein Problem, die Plattform in der Ausrichtung zu halten und natürlich bleiben die Achsen aller Rahmen senkrecht zueinander, egal wie weit die Rotation erfolgt.
Wir gehen zurück zur Ausgangsposition und schauen, was passiert, wenn der Pilot das Raumschiff um die Achse des inneren Rahmens (hier die Y-Achse) dreht. Wieder bleiben alle Achsen senkrecht zueinander und die Plattform behält ihre Ausrichtung, unabhängig von der Lageänderung des Raumschiffs.
Wieder ausgehend von der Einstellung zu Anfang beobachten wir dieses Mal eine Drehung des Raumschiffs um die Achse des mittleren Rahmens (hier die Z-Achse) und zwar in der Weise, dass die obere Hälfte des äußeren Rahmens sich nach hinten von uns weg bewegt, während uns die untere Hälfte nach vorn entgegenkommt. Jetzt bleiben nicht mehr alle drei Achsen senkrecht zueinander und wenn der Pilot nach einer Drehung um 90 Grad stoppt, haben wir eine Kardanringkopplung: Die Achse des äußeren Rahmens (X-Achse) und die des inneren Rahmens (Y-Achse) bilden eine Linie. Wir haben nun ein System mit nur noch zwei Achsen anstatt drei. Erfolgt mit dieser Anordnung der Rahmen eine Rotation um eine imaginäre Achse senkrecht zur horizontalen Ebene, die alle drei Rahmenachsen einschließt, ändert sich die Ausrichtung der Plattform. Die kardanische Aufhängung der Plattform wäre in dieser Richtung an den äußeren Rahmen gekoppelt und würde der Bewegung des Raumschiffs folgen. Daher der Begriff Kardanringkopplung.
David Woods fügt hinzu: Man sollte wissen, die Apollo-Raumschiffe (sowohl CMCMCommand Module als auch LMLMLunar Module) konnten jederzeit in eine Kardanringkopplung fliegen. Daher mussten schon während der Vorbereitung einer Mission alle Fluglagen bekannt sein, die ein Raumschiff einzunehmen hatte. Die Trägheitsplattform, raumfest in Bezug auf die Sterne, konnte daraufhin immer so ausgerichtet werden, dass eine Kardanringkopplung vermieden wurde. Den Datensatz für eine solche Plattformausrichtung bezeichnete man als REFSMMATREFSMMATReference (to) Stable Member Matrix – im Grunde ein Satz Winkel in Bezug auf die Sterne. Bei Apollo 8 gab es insgesamt drei REFSMMATsREFSMMATReference (to) Stable Member Matrix. Die späteren J-Missionen benötigten schon bis zu acht verschiedene Ausrichtungsreferenzen, um allen Fluglagen Rechnung zu tragen, die für den Erfolg einer solchen Mission erforderlich waren.
Der Artikel Kardanwinkel, Kardanringkopplung und ein vierter Ring zu Weihnachten (Gimbal Angles, Gimbal Lock, and a Fourth Gimbal for Christmas) erläutert die Vor- und Nachteile eines vierten Kardanrings.
Garriott: Columbia, Houston. Du warst nicht zu verstehen. Bitte wiederholen.
Collins: Nicht so wichtig. (lange Pause)
Garriott: Columbia, Houston. Hier sind ein paar Aufgaben für dich. Ende.
Collins: Ich schreibe mit.
Garriott: Columbia, Houston. Zuerst möchten wir, dass du den Abwassertank bis auf 10 Prozent entleerst, wenn du auf der Rückseite bist. Zweitens, bis jetzt sieht es nicht so aus, als ob ein Wechsel der Flugbahnebene nötig ist, deshalb bekommst du kein neues REFSMMATREFSMMATReference (to) Stable Member Matrix. Als Drittes hätte ich gern alle Heizelemente der Kryogentanks auf AUTOAUTOAutomatic und wir sind so weit, die Batterie – Batterie Bravo – wieder aufzuladen. Das wird etwa dauern. Falls du schlafen gehen möchtest, werden wir abbrechen, aber im Moment können wir mit dem Aufladen von BATBATBattery-Bravo beginnen. Zuletzt noch die SMSMService Module-RCSRCSReaction Control System-Konfiguration für die Ruhephase. Register 1 für den DAPDAPDigital Autopilot lautet 11111 und DAPDAPDigital Autopilot-Register 2 ist 01100. Die Auswahlschalter für AUTOAUTOAutomatic-RCSRCSReaction Control System: Gruppe Alpha – nur die Düsen für Neigung an, Gruppe Bravo – alle an, Gruppe Charlie und Gruppe Delta – alle aus. Ende.
Collins: Verstanden. Auf der Rückseite Abwassertank bis auf 10 Prozent leeren. Bisheriges REFSMMATREFSMMATReference (to) Stable Member Matrix bleibt gültig, Heizelemente der Kryogentanks auf AUTOAUTOAutomatic, laden von Batterie Bravo, bis ich schlafen gehe. DAPDAPDigital Autopilot ist 11111, 01100. Auswahl für Gruppen: A nur Neigung an, C und D alle nach oben. Ende.
Garriott: Columbia, Houston. Verstanden. (lange Pause)
Garriott: Columbia, Houston. Im Moment sind wir noch nicht so weit, aber nachher haben wir einen neuen Statusvektor für dich. Und weiter, Basis Tranquility wird die EVAEVAExtravehicular Activity vorzuziehen. Sie rechnen mit dem Beginn der Dekompression in etwa bei 108 … ungefähr bei . Ende.
Collins: Klingt gut. Sag ihnen, sie sollen noch was essen, bevor sie rausgehen.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Die vordere Luke wird bei geöffnet.
Garriott: Columbia, Houston. Wir möchten gern wissen, was dein PRDPRDPersonal Radiation Dosimeter anzeigt, und wir haben den heruntergeladenen EMEMErasable Memory geprüft. Ist alles okay. (Pause)
Garriott: Basis Tranquility, Houston. Ende.
Aldrin: Kommen, Houston.
Garriott: Tranquility, Houston. Wir möchten gern wissen, was eure PRDsPRDPersonal Radiation Dosimeter anzeigen, und wir haben euren E-Dump überprüft. Es sieht alles gut aus. Ende.
Armstrong: Verstanden. Unser E-Dump war in Ordnung. Beim CDRCDRCommander zeigt das Dosimeter 11014 an. (Pause)
Aldrin: Beim LMPLMPLunar Module Pilot lautet die Anzeige 09011.
Garriott: Verstanden, Tranquility. Ende. Columbia, wir möchten, dass du die Verbindung über die Richtantenne wiederherstellst. Versuch es bitte mit der manuellen Signalerfassung. Ende.
Collins: Ist in Arbeit.
Aldrin: Houston, hier Tranquility. Die Anzeige (des PRDPRDPersonal Radiation Dosimeter) beim LMPLMPLunar Module Pilot könnte auch 09017 sein. Ende.
Garriott: Tranquility, Houston. Verstanden. Deine Anzeige lautet jetzt 09017.
Collins: Columbia sendet über die Richtantenne.
Aldrin: Ich lasse euch auf jeden Fall wissen, wenn es entweder auf 12 oder auf 18 geht.
Garriott: Tranquility, Houston. Die Ärzte sagen, deine letzte Angabe,
17
, scheint die richtige zu sein. Ende.
Aldrin: Verstanden. (Pause)
Collins: Columbia sendet über die Richtantenne.
Garriott: Verstanden, Columbia. Du bist jetzt viel besser zu verstehen. (lange Pause)
Garriott: Columbia, Houston. Wir bitten um P-00P-00Program Zero-Zero und Akzeptieren und senden dir einen anderen Statusvektor. Ende.
Collins: Verstanden. Gehe auf P-00P-00Program Zero-Zero und Akzeptieren.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Garriott: Columbia, Houston. Wir schlagen vor, du schaltest BATBATBattery A auf deinen BATBATBattery Relais Bus. Ende.
Collins: Okay.
Garriott: Columbia, Houston. Wir sind durch mit deinem Computer. Du kannst auf Blockiert gehen.
Collins: Verstanden. Blockiert.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Garriott: Basis Tranquility, Houston. Ende.
Aldrin: Bitte kommen, Houston. Basis Tranquility.
Garriott: Basis Tranquility, Houston. Wir sind noch einmal die Checkliste durchgegangen und haben nur eine Änderung gefunden, die durch das Vorverlegen der EVAEVAExtravehicular Activity nötig wird: Ihr werdet das Lithiumhydroxid erst nach der EVAEVAExtravehicular Activity austauschen anstatt davor. Ende.
Aldrin: Verstanden. Wir ändern das gleich und werfen dann die verbrauchte Kartusche raus. Ende.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Als wir 1991 über die Mission sprachen, hat mich dieser letzte Dialog etwas irritiert. Beide hatten mir erklärt, dass sie bereits geplant hatten, die EVAEVAExtravehicular Activity vorzuverlegen, falls alles gut lief.
Aldrin: Ich weiß nicht, ob alle (Leute im Kontrollzentrum) in unseren Plan eingeweiht waren.
Armstrong: Sie haben sich wohl eher am Flugplan orientiert.
Teil des Lebenserhaltungssystems (ECSECSEnvironmental Control System) waren zwei Lithiumhydroxidkartuschen, durch die das Kohlendioxid aus der Atemluft gefiltert wurde. Die primäre Kartusche hatte eine Kapazität von 41 Mannstunden Die sekundäre Kartusche, identisch mit denen, die im PLSSPLSSPortable Life Support System verwendet wurden, war auf 18 Mannstunden ausgelegt. Siehe auch Seite EC-7 der Grumman Lunar Module News Reference. Im Flugplan war der Austausch der primären Kartusche nach der ersten Ruhephase bei etwa , oder nach einem Verbrauch von ungefähr 20 Mannstunden, vorgesehen. Die Austauschkartusche – welche vor dem Start hinter der Triebwerksabdeckung in der Kabine verstaut worden war – sollte dann bis zum Rendezvous und Andocken bei etwa reichen. Wenn man etwa 6 Mannstunden für die EVAEVAExtravehicular Activity subtrahiert, heißt das, für die zweite primäre Kartusche waren 31 Mannstunden eingeplant. Beide Kartuschen boten also einen sehr großen Spielraum und zusätzlich gab es noch die sekundäre Kartusche mit 18 Mannstunden als Absicherung.
Garriott: Basis Tranquility, Houston. Wir möchten den Austausch der (primären) LiOHLiOHLithiumhydroxid‑Kartusche verschieben und erst nach der EVAEVAExtravehicular Activity vornehmen. Ihr könnt die Kartusche später zusammen mit den PLSSPLSSPortable Life Support System rauswerfen. Ende.
Aldrin: In Ordnung. Dann planen wir es so. Ende.
Garriott: Verstanden, Tranquility.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Garriott: Columbia, Houston. Ende.
Collins: Houston, Columbia.
Garriott: Columbia, Houston. Wir sehen, dass die Temperatur am Auslass von deinem EVAPEVAPEvaporator zu niedrig ist. Bitte schalte auf manuelle Temperaturkontrolle, damit sie wieder ansteigt. Du kannst die Vorgehensweise bei ECSECSEnvironmental Control System MALMALMalfunction 17 nachlesen. Ende.
Collins: Verstanden, Houston.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Garriott: Columbia, Houston. Ich habe neue Daten zum P-22 für dich.
Collins: Columbia. Bitte kommen.
Garriott: Columbia, Houston. Deine P-22 AUTOAUTOAutomatic… AUTOAUTOAutomatic Optik Landmarken-ID für das LMLMLunar Module: T-1 , T-2 , 2 nautische Meilen südlich (3,7 km). Dein TCATCATime of Closest Approach ist bei . Winkel für Schaft 357,9 und Winkel für Zapfen 44,3. Ende.
Collins: Verstanden. Danke. (lange Pause)
Garriott: Columbia, Houston. Dein LOSLOSLoss of Signal ist in . AOSAOSAcquisition of Signal ist bei . Ende.
Collins: Collins: Verstanden.
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Aldrin: Houston, Tranquility. Ende.
Garriott: Tranquility, Houston. Bitte kommen.
Aldrin: Verstanden. Hier spricht der LMLMLunar Module-Pilot. Ich möchte die Gelegenheit nutzen und alle Menschen bitten, wer immer und wo immer sie sind, einen Moment innezuhalten, über die Ereignisse der letzten Stunden nachzudenken und dafür zu danken – jeder auf seine persönliche Weise. Ende.
Garriott: Verstanden, Basis Tranquility.
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
In seinem Buch Return to Earth schreibt Buzz, dass er hier Kommunion feiert.
Aldrin: Es war wichtig, negative Reaktionen durch Leute wie Madalyn Murray O’Hair zu vermeiden. Ich denke aber, dass seitdem genügend Zeit vergangen ist. Ich glaube, es zeichnet eher ein positives Bild, obwohl ich es aus heutiger Sicht wahrscheinlich nicht mehr tun würde.
Madalyn Murray O’Hair, eine prominente Aktivistin, gründete die Organisation American Atheists (Amerikanische Atheisten). Unter anderem verklagte O’Hair die NASANASANational Aeronautics and Space Administration, weil die Astronauten von Apollo 8 an Heiligabend aus der Genesis vorgelesen hatten. Die Klage wurde vom Obersten Gerichtshof der USA jedoch abgewiesen.
Die beiden folgenden Zeilen verdanken wir dem unabsichtlichen Offenlassen der Mikrofone. Die Besatzung ist im Kommunikationsmodus Push to Talk (PTTPTTPush-to-Talk) und jeder hat seine Snoopy-Kappe mit den Mikrofonen auf. Um zu sprechen, muss entweder ein Knopf an dem Kabel, dass sie jeweils mit der Kommunikationskonsole verbindet, gedrückt werden oder ein Auslöser am Griff der Handsteuerung. Der Knopf am Kabel ist mit Klettband an ihrem Oberschenkel befestigt und wenn sie sich vorbeugen, kann er versehentlich gedrückt werden.
Aldrin: Das fällt gleich ab.
Armstrong: Tatsächlich. Sieht nicht so aus, als ob es ganz reingegangen ist.
Armstrong: Ich glaube, wir wollten gerade etwas essen. Auf jeden Fall haben wir in dem Moment nur unter uns über irgendetwas gesprochen. Was es genau war, kann ich nicht sagen. Der Zusammenhang fehlt.
Sehr lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Der nächste Funkspruch von Owen Garriott kommt etwa zu dem Zeitpunkt, von dem Armstrong ursprünglich annahm, dass sie mit den Vorbereitungen auf die EVAEVAExtravehicular Activity beginnen würden.
Garriott: Basis Tranquility, Houston. Wir würden gern wissen, wie weit ihr mit dem Essen seid und wann ihr mit den Vorbereitungen auf die EVAEVAExtravehicular Activity anfangen wollt. Ende. (Pause)
Armstrong: Ich denke, in ungefähr einer halben Stunde beginnen wir mit den Vorbereitungen auf die EVAEVAExtravehicular Activity.
Garriott: Verstanden, Tranquility.
Sehr lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Astronaut Bruce McCandless übernimmt jetzt als CAPCOMCAPCOMSpacecraft (Capsule) Communicator für die EVAEVAExtravehicular Activity. Ich habe gefragt, ob eine Besatzung Einfluss darauf hatte, wer im Team der Bodenkontrolle dabei war.
Aldrin (zu Neil): Du hast um Charlie (Duke als CAPCOMCAPCOMSpacecraft (Capsule) Communicator für das Landemanöver) gebeten. Warum eigentlich? Ich glaube, wir saßen im MOCRMOCRMission Operations Control Room als (Apollo 10) …
Armstrong: Ich weiß es nicht mehr. Höchstwahrscheinlich wollten wir immer jemanden, der an einer kompletten Missionssimulation teilgenommen hatte und jeweils bei den entsprechenden Phasen dabei war.
Aldrin: 10 ist im geflogen und vorher hatten wir nicht allzu viele Simulationen. Bis dahin war es also nicht wirklich notwendig, einen bestimmten CAPCOMCAPCOMSpacecraft (Capsule) Communicator zu haben. So wie ich mich erinnere, hatten wir keine besonderen Präferenzen. Bis auf eine Ausnahme. Wir waren uns beide einig, dass Charlie seine Arbeit wirklich hervorragend gemacht hat. Wir haben beobachtet, wie gut er bei der Kommunikation mit Apollo 10 war.
Dann wollte ich wissen, wie sich eine Simulation der kompletten Mission gestaltete.
Armstrong: Es konnte auch nur das Landemanöver im LMLMLunar Module sein, aber jeder, der auch unter realen Bedingungen dabei war, war auf seiner Position daran beteiligt. Alle in der Bodenstation, die Leute in den Nebenräumen und die CAPCOMsCAPCOMSpacecraft (Capsule) Communicator. Die Besatzung war im Simulator, manchmal auch jeweils auf Kommando- und Landemodulsimulator verteilt.
Mike Dinn, während des Apollo‑Programms Stellvertretender Direktor der Bodenstation in Honeysuckle Creek, Australien, schreibt: Im Rückblick staune ich über unser Selbstvertrauen, auch wenn wir (die Beteiligten des Apollo-Projekts) alles getan haben, um auf jede denkbare und undenkbare Situation vorbereitet zu sein.
Die Möglichkeiten unserer Bodenstation in Honeysuckle, selbst Simulationen durchzuführen, waren das Resultat meines Besuches in Houston, als ich im MOCRMOCRMission Operations Control Room an einigen Simulationen mit dem Netzwerk
teilgenommen habe. Ich musste feststellen, dass wir in unserer Station nicht im selben Maße in der Lage waren, wie die Mitarbeiter der Flugüberwachung dort, auf mehr oder weniger unvorhergesehene Ereignisse zu reagieren. Als ich nach Honeysuckle zurückkam, haben wir mit Unterstützung von Tom Reid (HSKHSKHoneysuckle Creek Tracking Station-Direktor) entschieden, unsere Möglichkeiten in diese Richtung zu erweitern. Wir nahmen überschüssige Konsolen aus dem Schiff der Flugüberwachung CSQCSQCoastal Sentry Quebec – die ich in Fremantle zusammengesucht habe – und weitere Ausrüstungsgegenstände, um das ganze Spektrum der Frequenzen für Apollo zusammenstellen zu können. Ich bin sogar an Howard Kyle in Houston herangetreten, um an einen PSPPSPPre‑Signal Processor, der im CSMCSMCommand and Service Module(s) die verschiedenen Signale mischt, heranzukommen – allerdings ohne Erfolg. Das Einzige, was wir nicht simulieren konnten, war der amerikanische Akzent bei Astronauten und CAPCOMCAPCOMSpacecraft (Capsule) Communicator. Also sprachen da ein paar einsilbige Australier und taten, als ob sie auf dem Mond landen und darauf herumlaufen würden. Darunter hat das Ganze etwas gelitten.
Diese Simulationen trugen sehr dazu bei, Sicherheit zu gewinnen und Selbstvertrauen aufzubauen. Ich sage immer, dass beim Projekt Apollo die Möglichkeiten der Unterstützung durch die Bodenstation während einer normal verlaufenden Mission höchstens zu 5 Prozent genutzt wurden, bei 13 waren es dann allerdings 95 Prozent. Das war DIE Mission, bei der alle, die an den Empfängern arbeiteten – um die LMLMLunar Module-Signale von den Signalen der S-IVB auf derselben Frequenz zu trennen – ihr Geld wirklich verdient haben. Wir hatten vier Empfänger in HSKHSKHoneysuckle Creek Tracking Station, vier in Tidbinbilla und zwei in Parks, die alle daran beteiligt waren.
Audiodatei (, MP3-Format, 24 MB) Die Aufnahme der Kommunikation mit dem Raumschiff beginnt bei . Mit freundlicher Genehmigung von John Stoll, leitender ACRACRAudio Control Room-Techniker im Johnson Raumfahrtzentrum der NASANASANational Aeronautics and Space Administration.
Collins: Houston, Columbia. Wie ist die Verständigung?
McCandless: Columbia, Columbia, hier ist Houston …
Armstrong: Houston, hier ist Basis Tranquility. Wir beginnen jetzt mit den Vorbereitungen auf die EVAEVAExtravehicular Activity.
McCandless: Basis Tranquility, hier ist Houston. Verstanden. Ihr beginnt jetzt mit den Vorbereitungen auf die EVAEVAExtravehicular Activity. Ende. Columbia, Columbia, hier ist Houston. Wir hören dich laut und deutlich. Ende.
Collins: Höre euch laut und deutlich. Der Abwassertank ist bis auf 10 Prozent leer. Ich habe eine Frage zum P-22. Wollt ihr, dass ich ein weiteres P-22 ausführe, oder sind diese ganzen Informationen nur für mich, um das LMLMLunar Module zu finden und zu fotografieren?
McCandless: Columbia, hier ist Houston. Wir bitten dich, ein weiteres P-22 auszuführen. Wir möchten, dass du die Nachführung der AUTOAUTOAutomatic-Optik überlässt und dich voll darauf konzentrierst, das LMLMLunar Module auf der Oberfläche (visuell) zu finden. Und falls du es tatsächlich entdeckst, hätten wir natürlich gern die Peildaten. Peildaten von geografischen Merkmalen sind für uns weniger wichtig.
Collins: Okay. Schön. Dann mach ich das.
Die Einstellungen für die AUTOAUTOAutomatic-Optik hat Mike bei von Owen Garriott bekommen.
Armstrong: Es gab eine Reihe von Gründen, zu versuchen, das LMLMLunar Module auf der Oberfläche auszumachen. Als Erstes, würde ich sagen, wollte man herausfinden, ob man es überhaupt vom Kommandomodul aus sehen kann. Zweitens, man wollte versuchen, dadurch die Position zu bestimmen. Eine Menge Leute wollten wissen, wo genau wir gelandet waren, speziell die, die mit der Kontrolle und Steuerung der Flugbahn für das Landemanöver zu tun hatten. Dann war es für uns wichtig, so viele Informationen wie möglich zu bekommen, um Methoden für eine präzisere Flugbahn zu entwickeln, da spätere Landungen genau an bestimmten Stellen erfolgen sollten. Wie auch immer, wenn man diese Niederschrift liest, entsteht nicht der Eindruck, irgendjemand hätte sich ernsthaft Sorgen gemacht. Für unseren Part war es kein so großes Problem und niemand in der Bodenstation hielt es für eine katastrophale Situation. Aber Tatsache war, man wusste nicht genau, wo wir waren und man wollte es nach Möglichkeit herausfinden.
Aldrin: Also, ich meine, dass es sich eventuell auf das Rendezvousmanöver ausgewirkt haben könnte. Allerdings kommt man nach dem Start ohnehin erst mal nur in die Nähe (des CSMCSMCommand and Service Module(s)). Wenn man dann die Daten (vom Rendezvousradar) bekommt, nähert man sich nach und nach weiter an. Es sei denn, man ist so weit weg, dass es (das CSMCSMCommand and Service Module(s)) nicht erfasst werden kann.
Armstrong: Man sollte vielleicht auch erwähnen, dass die Störungen durch die Massekonzentrationen immer noch ein Unsicherheitsfaktor waren. Die Abweichungen sollten so weit wie möglich reduziert werden, um sich möglichst sicher zu sein, auf dem Mond genau an bestimmten Stellen landen zu können.
MasconsMasconmass concentration oder Massekonzentrationen sind lokale Unterschiede in der Dichte der Mondkruste und erzeugen Unregelmäßigkeiten im Gravitationsfeld des Mondes, was sich wiederum störend auf die orbitale Flugbahn eines Raumschiffs auswirkt. Sie stehen hauptsächlich im Zusammenhang mit den Maria. Das erste Mal wurden sie entdeckt, als man feststellte, dass die Orbits der Mondsonden Lunar Orbiter auf zunächst unvorhersehbare Weise variierten. Bei Apollo 11 begannen die Experten, diese Störungen zumindest im äquatorialen Bereich zu verstehen und damit umgehen zu können. Darüber hinaus hatte man aber zu wenig Daten, um sie genau zu berechnen, sodass die störenden Einflüsse auf die Kommandomodule von Apollo 15 und 17, den Missionen deren Landegebiete jeweils ein gutes Stück vom Äquator entfernt lagen, kaum vorhersagbar waren.
Collins: Und was das Problem mit dem ECSECSEnvironmental Control System betrifft, was immer es war, es scheint sich gelöst zu haben, ohne dass ich bei den J-52-Sensoren oder sonst irgendwo etwas ändern musste. Die Auslasstemperatur am Glykolevaporator ist jetzt über 50 (°F/10 °C) und im Cockpit ist es angenehm. Wir besprechen das später ausführlicher.
McCandless: Verstanden, Columbia. Hast du auf manuelle Kontrolle umgestellt, oder hat sich das Problem unter automatischer Kontrolle von selbst gelöst? Ende.
Collins: Das Problem ist unter (der Einstellung) AUTOAUTOAutomatic verschwunden.
McCandless: Verstanden. So ist es am besten. Ende.
Collins: Ich habe von AUTOAUTOAutomatic auf Manuell geschaltet und wieder zurück auf AUTOAUTOAutomatic.
McCandless: Houston. Verstanden. Ende.
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Audiodatei (, MP3-Format, 43 MB) Die Aufnahme der Kommunikation mit dem Raumschiff beginnt bei . Mit freundlicher Genehmigung von John Stoll, leitender ACRACRAudio Control Room-Techniker im Johnson Raumfahrtzentrum der NASANASANational Aeronautics and Space Administration.
McCandless: Basis Tranquility, Basis Tranquility, hier ist Houston. Ende.
Armstrong: Bitte kommen, Houston.
McCandless: Wir brauchen einen zweiten Satz PRDPRDPersonal Radiation Dosimeter‑Anzeigen, um die Veränderungsrate zu ermitteln. Ende.
Armstrong: Okay. Einen Moment bitte. (Pause) Die Anzeige beim CDRCDRCommander ist 11014. (Pause)
Aldrin: Die Anzeige beim LMPLMPLunar Module Pilot ist 09017 und ¾.
McCandless: (lacht wegen der
¾
) Tranquility, hier ist Houston. Wir notieren eure Werte. Ende.
Die Anzeigen haben sich seit der Landung nicht verändert.
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Collins: Houston, Columbia. Wie ist die Verständigung über Omni D – Dog?
McCandless: Columbia, hier ist Houston. Über Omni D hören wir dich laut mit Hintergrundgeräuschen. Ende.
Collins: Okay. Für eine Weile bleibe ich auf D. Ich werde gleich das P-22 ausführen.
P-22 ist das Programm für die Nachführung des Sextanten, damit dieser während des Überflugs auf das vorgegebene Gebiet ausgerichtet bleibt.
McCandless: Verstanden. Ende.
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Collins: Houston, Columbia. Ich fliege gleich über die Landestelle und kann zum ersten Mal vielleicht das LMLMLunar Module finden. Habt ihr irgendwelche topografischen Anhaltspunkte, die hilfreich sein könnten? Die AUTOAUTOAutomatic-Optik zeigt auf ein Gebiet zwischen zwei Kratern. Der eine wäre etwas weiter entfernt auf der 11-Uhr-Position, falls er vom LMLMLunar Module aus zu sehen ist. Der andere etwas näher und hinter ihnen auf 5 Uhr. (Pause) Es sind sehr große alte Krater (oder) Senken.
McCandless: Einen Moment bitte. (lange Pause) Columbia, hier ist Houston. Der beste Tipp, den wir dir hinsichtlich topografischer Merkmale geben können, ist, dass du westlich des unregelmäßig geformten Kraters anfängst und das Gebiet bis in die Gegend südwestlich davon absuchst. Ende. (Pause) Columbia, Houston. Eine weitere Möglichkeit ist der südliche Rand des südlicheren der beiden alten Krater. Ende.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Im Gegensatz zu den Kommandomodulpiloten nach ihm versucht Mike hier nicht, vom Orbit aus geologische Beobachtungen im eigentlichen Sinn zu machen. Den Grund dafür hat mir Neil 1991 bei unserem Gespräch erläutert.
Armstrong: Ich glaube in Mikes Augen – und ich teile diese Sichtweise – war es seine Aufgabe, zum ersten Mal zu zeigen, dass das Kommando-und-Servicemodul – ein wirklich komplexes Gerät – von nur einer Person geflogen und überwacht werden kann, auch über einen längeren Zeitraum und in Verbindung mit einem Raumschiff auf der Mondoberfläche. Unter anderem sollte er z. B. die verschiedenen Kommunikationsverfahren demonstrieren. Worin er bei diesem Flug seinen Verantwortungsbereich gesehen hat, war genau richtig und es hat ihn voll ausgelastet.
Abbildung 5-14 aus dem Missionsbericht zu Apollo 11 (Apollo 11 Mission Report) zeigt die Gebiete, in denen Mike während der verschiedenen Überflüge versucht hat, das LMLMLunar Module zu finden. Die Abstände der Gitternetzlinien entsprechen einem Kilometer und die Kreise, die das Sichtfeld des Sextanten darstellen, haben einen Durchmesser von 3,2 km (2 Meilen). Bei dieser zweiten Passage seit der Landung sollte Mike das LMLMLunar Module in einem Gebiet etwa 2,5 km nördlich der Stelle, die er beim ersten Mal untersucht hat, suchen. Die Mitte von Kreis 2 liegt etwa bei N,5/7,5, aber wie Niederschrift und Kommentar bei zeigen, hat Mike ein Gebiet abgesucht, dass von ihm auf LAM 2 mit einer Ellipse bei etwa M,8/6,9 markiert wurde.
Collins: In Ordnung. Houston, Columbia. Nichts gefunden. Ich habe mit den Augen förmlich am Sextanten geklebt und gehofft, wenigstens ein paar Lichtreflexe vom LMLMLunar Module zu sehen, aber in diesem Suchgebiet war nichts auszumachen.
McCandless: Verstanden. Der südliche der beiden alten Krater hat an seinem südlichen Rand einen kleinen hellen Krater. Eine Möglichkeit wäre, dass sie sich etwas westlich dieses kleinen hellen Kraters befinden, ungefähr 500 bis 1000 Fuß (152 bis 305 m). Kannst du dort etwas erkennen? Ende.
Collins: Ich bin schon zu weit, Bruce, aber diese Gegend habe ich sehr genau abgesucht und nein, ich habe nichts gesehen.
McCandless: Verstanden. Ende. (lange Pause) Columbia, hier ist Houston. Ende.
Collins: Bitte kommen.
McCandless: Columbia, hier ist Houston. Wir möchten gern noch einmal ganz genau wissen, welches Gebiet du eben abgesucht hast. Wie wir dich verstanden haben, war es die Gegend zwischen Papa 7 und November 8 auf der Karte LAM 2. Ist das korrekt? Ende.
Collins: Einen Moment bitte.
McCandless: Verstanden.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Papa 7 ist der Schnittpunkt der horizontalen P-Linie mit der vertikalen 7er-Linie. Die tatsächliche Landestelle ist in der Nähe von J,7 und 7,4. Das heißt, 7/10 der Strecke von der J-Linie in Richtung K-Linie und 4/10 von der 7er-Linie in Richtung 8er-Linie. Der Abstand zwischen den Linien entspricht einem Kilometer.
Collins: Houston, Columbia.
McCandless: Bitte kommen, Columbia.
Collins: Einer der Krater, die ich gemeint habe, befindet sich exakt bei Mike 6,7 (auf LAM 2).
Gemeint ist der Krater im südwestlichen Bereich der mit Bleistift eingezeichneten Ellipse.
McCandless: Verstanden. Wir haben ihn.
Collins: Der andere liegt bei 7 … (hört Bruce McCandless sprechen) Der andere liegt bei 7,2 und 2/3 der Strecke von Mike zu Nan.
Gemeint ist der Krater im nordöstlichen Bereich der mit Bleistift eingezeichneten Ellipse.
McCandless: Verstanden. Wir glauben, du hast etwas zu weit westlich und südlich gesucht. Ende. (lange Pause)
Collins: Verstehe. Eigentlich habe ich dort gesucht, wo die AUTOAUTOAutomatic-Optik hingezeigt hat und (ich) verstehe, es hätte etwas weiter nördlich und westlich sein sollen – eigentlich etwas außerhalb des Sichtfelds, he?
McCandless: Etwas weiter nördlich und leicht östlich. Was ich dir beschrieben habe – der kleine helle Krater am Rand des ziemlich alten Kraters – befindet sich bei Mike,8 und 8,2. Ende.
Hier ist der Krater gemeint, der sich ungefähr 200 Meter östlich des kleinen Kraters
befindet, den Mike bei M,7/8,0 eingekreist hat.
Collins: Gebt mir einfach die wahrscheinlichste Position in diesem Koordinatensystem. Ich trage es dann in meine Karte ein und werde von dort aus anfangen.
McCandless: Verstanden.
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
McCandless: Basis Tranquility, hier ist Houston. Könnt ihr uns sagen, an welcher Stelle der Checkliste für die Mondoberfläche ihr zurzeit seid? Ende.
Aldrin: Okay. Wir sind oben auf Seite 27.
McCandless: Verstanden. Ende.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Auf Seite SUR-25 der Checkliste steht BTHBTHBoth für Beide und die UCTAUCTAUrine Collection and Transfer Assembly ist die Sammel- und Entsorgungseinheit für den Urin. Beide Astronauten tragen kondomartige Manschetten, die über einen kurzen Schlauch mit dem Urinsammelbeutel verbunden sind. Dieser kann wiederum über ein Anschlussventil am rechten Oberschenkel des Anzugs und einen Schlauch mit dem externen Sammelbeutel verbunden werden. An dieser Stelle der Checkliste werden die Urinbeutel im Anzug entleert. Der externe Sammelbeutel kommt später in einen Müllsack und wird entsorgt. PGAPGAPressure Garment Assembly ist die druckdichte Bekleidungseinheit oder einfach der Raumanzug. Das an der Brust angebrachte Verteilerventil des PGAPGAPressure Garment Assembly erlaubt es den Astronauten, den Sauerstoff entweder ausschließlich über eine Öffnung am Helmverschlussring (Stellung auf Vertikal) in den Anzug einzuleiten oder auf die Öffnungen am Hals und am Rumpf (Stellung auf Horizontal) zu verteilen. In der letzten Zeile des Abschnitts Crew Status kontrollieren sie kleine Schnappverschlüsse an den Hauptreißverschlüssen der Anzüge – buchstäblich die Verschlüsse der Verschlüsse.
Die Stichwortkarte für die Umstellung auf Ein-Mann-EVAEVAExtravehicular Activity wird benötigt, falls sich vor dem Ablassen des Kabinendrucks herausstellt, dass eins der beiden PLSSPLSSPortable Life Support System (das tragbare Lebenserhaltungssystem oder der Tornister) nicht richtig funktioniert. Die Karten für die endgültige EVAEVAExtravehicular Activity-Konfiguration zeigen die gewünschten Einstellungen der Sicherungsschalter, bevor mit dem Druckablassen, beschrieben auf EVAEVAExtravehicular Activity-Karte Nr. 1, begonnen werden soll. Um die Hände freizuhaben, befestigen sie diese Stichwortkarten mit etwas Klebeband oder Klammern an der Konsole vor ihnen. Das AOTAOTAlignment Optical Telescope ist oben dicht vor der Hauptkonsole angebracht. Da es in die Kabine hineinragt, hat es einen Schutzrahmen, um Beschädigungen durch versehentliche Stöße von einem PLSSPLSSPortable Life Support System, Helm oder Kopf zu vermeiden.
Bei der Kamera, die ein paar Zeilen vor Ende von Seite SUR-25 erwähnt wird, handelt es sich um die 16mm‑Filmkamera. Auf Seite SUR-26 wird sie am Fenster von Buzz montiert, um die ersten Momente der EVAEVAExtravehicular Activity zu filmen. LHSSCLHSSCLeft-Hand Side Stowage Compartment ist das Regal auf der linken Seite an der Kabinenwand unter Neils Sicherungsschalterkonsole [CB(11)CB(11)Circuit Breaker (Panel 11)]. In der Mitte der Seite soll die Hasselblad-Kamera (HBLADHBLADHasselblad (camera)) vorbereitet werden, mit der sie auf der Mondoberfläche fotografieren wollen und ebenso eine Hasselblad-Kamera, die in der Kabine bleibt (siehe auch die Kommentare nach und nach ). HCEXHCEXHigh-Speed Color Exterior steht für Farbfilm mit hoher Empfindlichkeit der Marke Ektachrome. LECLECLunar Equipment Conveyor ist die Transportleine, im Grunde eine Seilschleife, mit der Gegenstände auf die Mondoberfläche oder wieder zurück in die Kabine befördert werden können. ISAISAInterim Stowage Assembly bezeichnet Taschen zur vorläufigen Aufbewahrung, bestehend aus Gewebematerial und von einem Rahmen gehalten, der an der Wand über Neils PLSSPLSSPortable Life Support System eingepasst ist. Auf KSC-69PC-319 vom Training ist die ISAISAInterim Stowage Assembly links hinter Neils Rücken zu sehen. TTHRTTHRTether ist eine von zwei Sicherungsleinen, die mit der LECLECLunar Equipment Conveyor in derselben Tasche verpackt waren. Buzz hat eine der beiden Leinen an das Geländer der Plattform gehängt, falls sie die Ersatzkamera aus der Kabine herunterlassen oder irgendetwas von unten heraufziehen müssen. Hier ein Ausschnitt von Foto S69-31114, das beim Training aufgenommen wurde, und ein Ausschnitt von AS11-40-5868, entstanden als Neil auf dem Mond den Ausstieg von Buzz fotografiert hat.
Auf Seite SUR-27 beginnen sie, die Tornister mit den Lebenserhaltungssystemen (PLSSPLSSPortable Life Support System) und die Sauerstoffversorgungssysteme für den Notfall (OPSOPSOxygen Purge System) anzulegen. Das OPSOPSOxygen Purge System sitzt oben auf dem PLSSPLSSPortable Life Support System und kann den Astronauten, falls nötig, entweder mit Sauerstoff oder mit Sauerstoff und Kühlung versorgen. Die Sauerstoffflasche im OPSOPSOxygen Purge System stand unter deutlich höherem Druck (7000 psia bzw. 482,6 bar) als die Flasche im PLSSPLSSPortable Life Support System (1400 psia bzw. 96,5 bar). Die RCURCURemote Control Unit ist die Fernbedienungs- und Kontrolleinheit für den Raumanzug. Sie ist vor der Brust angebracht und bietet eine Reihe von Anzeigen für z. B. Sauerstoffmenge oder Druck, verschiedene Schalter und Warnanzeigen, um das PLSSPLSSPortable Life Support System zu bedienen und zu überwachen.
Bei unserm Treffen 1991 fiel mir auf, dass die Checkliste für diesen Teil der Mission – das Anlegen der Anzüge etc. – verglichen mit den folgenden Missionen wesentlich detaillierter war.
Armstrong: Es ist eine reichlich komplizierte Angelegenheit und die Konsequenzen einer nicht ordentlich geschlossenen oder gesicherten Verbindung sind ziemlich drastisch. An dieser Stelle wollten wir uns wirklich sicher sein, alles richtig gemacht zu haben. Natürlich wurden diese Verfahrensweisen nicht von uns beiden allein entwickelt, sondern eine ganze Gruppe war damit beschäftigt. Wir haben uns aber bei allen Simulationen daran gehalten und sie für durchaus sinnvoll erachtet. Was unsere Arbeit auf der Oberfläche betrifft, es stimmt, wir wollten ein angemessenes Tempo einhalten und sicherstellen, dass wir jeden Schritt richtig und genau der Reihe nach ausgeführt haben.
Aldrin: Mit der Zeit findet man immer Abkürzungen. Ich bin sicher, dass die Jungs später das Training für die EVAEVAExtravehicular Activity-Vorbereitungen viel besser überschaut haben und sich so immer sicherer fühlten. Hinzu kommt, wenn man so eine Checkliste zum ersten Mal zusammenstellt, ist sie schon deshalb viel ausführlicher, weil man lieber zu viele Details drin haben möchte als zu wenige.
Armstrong: Lassen Sie mich noch darauf hinweisen, dass unsere Anzüge im Grunde genommen dieselben waren, wie bei den vorangegangenen Flügen (von Apollo 7 bis 10). Deshalb (wegen des Trainings als Ersatzmannschaft von Apollo 8) hatten wir schon etwas Erfahrung und wussten, wie man damit umgeht. Das Anlegen der Anzüge im Mondlandemodul für eine EVAEVAExtravehicular Activity hat dann aber einige neue Anforderungen gestellt. Dafür waren neue Überlegungen und neue Vorgehensweisen erforderlich, bei deren Ausarbeitung wir geholfen haben. Wir waren die Ersatzmannschaft von Apollo 8, und obwohl wir dort auch Raumanzüge hatten, gab es keinerlei Training für die Vorbereitung auf eine EVAEVAExtravehicular Activity.
Collins: Houston, Columbia. Ende.
McCandless: Bitte kommen, Columbia.
Collins: Verstanden. Habe euch doch wieder über Omni D. Ich habe es nicht geschafft, euch über die Richtantenne zu bekommen, und ich bin über Kommando Zurücksetzen und Ausführen gegangen. Wie hört ihr mich jetzt?
McCandless: Verstanden. Wir hören dich laut mit Hintergrundrauschen. Habe ich Omni Delta oder Omni Bravo verstanden? Ende.
Collins: Omni Delta und du warst unterbrochen. Ich habe die Koordinaten der Position, auf der ihr das LMLMLunar Module vermutet, nicht bekommen. Ende.
McCandless: Columbia, hier ist Houston. Die vermutete Position des LMLMLunar Module ist bei Breitengrad plus 0,799 und Länge-durch-Zwei plus 11,730. Auf deiner Karte würden wir sagen bei … Warte kurz auf die Karten-Koordinaten und bestätige bitte die Längen- und Breitengrade.
Collins: Klar. Breite und Länge-durch-Zwei, 799 und 11730, sind dieselben, die ich für P-22 genommen habe. Was ich aber gern hätte, sind die Gitternetzkoordinaten für die Karte, die wir gerade verwenden.
McCandless: Verstanden. Du bekommst sie gleich.
Collins: Danke. (lange Pause) Houston, Columbia. Könnt ihr die S‑Band‑Relaisverbindung einrichten, zumindest in meine Richtung? Ich würde gern mithören, was passiert.
McCandless: Verstanden. Im Moment passiert nicht sehr viel, Columbia. Ich werde sehen, was ich wegen der Relaisverbindung tun kann. (Pause) Columbia, hier ist Houston. Weißt du schon, dass Eagle die EVAEVAExtravehicular Activity um vorverlegt hat? Ende.
Collins: Bestätigt. Wann etwa, in GETGETGround Elapsed Time, soll die Luke geöffnet werden?
McCandless: Verstanden. Etwa bei . Wir haben später sicher einen genaueren Zeitpunkt für dich.
Collins: Okay. Ich habe länger nichts gehört von den Jungs und dachte, dass ich über die Relaisverbindung etwas mitbekomme.
McCandless: Verstanden. Sie sind ungefähr bei Seite 27 der Checkliste und kommen gut voran.
Collins: Freut mich, zu hören. Ihr habt sicher ein schönes Gedränge im MCCMCCMission Control Center? (lange Pause)
McCandless: Das kannst du laut sagen, Columbia.
Collins: Verstanden. Ich nehme an, es sind mindestens 9 CAPCOMsCAPCOMSpacecraft (Capsule) Communicator und 11 Flugleiter und keiner kann sich irgendwo einstöpseln (an einer der Konsolen).
McCandless: (amüsiert) Verstanden. Ende.
Foto S69-39600 zeigt Pete Conrad und Al Bean, während sie verfolgen, wie es nach der Landung von Apollo 11 weitergeht. Dahinter ihre Ersatzleute Dave Scott (hinter Al) und Jim Irwin.
Collins: Vielleicht auch umgedreht. (lange Pause) Die Temperatur am Glykolevaporatorauslass ist 50 Grad (Fahrenheit/10 °C) und hier drin ist es ganz angenehm.
McCandless: Verstanden. Wir notieren: 50 Grad beim Glykol und der Komfortindex ist
Angenehm
. (lange Pause)
Collins: Und wenn ihr mich für eine Minute entschuldigen würdet, ich werde mal eine Tasse Kaffee trinken.
McCandless: Verstanden. (Pause) Apollo … (korrigiert sich) Columbia, hier ist Houston. Deine Kartenkoordinaten (für das LMLMLunar Module) sind Papa Komma 2 und 6 Komma 3 auf LAM 2. Ende. (keine Antwort, lange Pause) Columbia, hier ist Houston. Hast du die Koordinaten verstanden? Ende. (keine Antwort)
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Auf der Karte ist an dieser Stelle nichts eingezeichnet.
McCandless: Columbia, Columbia, hier ist Houston. Wenn du uns hörst, wir möchten für die Richtantenne Gierwinkel 180 und Neigung 0. Ich wiederhole, Gierwinkel 180, Neigung 0 für die Richtantenne. Ende. (keine Antwort)
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Audiodatei (, MP3-Format, 27 MB) Die Aufnahme der Kommunikation mit dem Raumschiff beginnt bei . Mit freundlicher Genehmigung von John Stoll, leitender ACRACRAudio Control Room-Techniker im Johnson Raumfahrtzentrum der NASANASANational Aeronautics and Space Administration.
McCandless: Columbia, Columbia, hier ist Houston. Hörst du uns? Ende.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
Collins: Houston, Columbia über die Richtantenne.
McCandless: Columbia, hier ist Houston. Wir hören dich laut und deutlich. Ende.
Collins: Höre dich laut und deutlich, Bruce.
McCandless: Verstanden, Mike. Ich habe die Koordinaten …
Collins: Was gibt’s Neues?
McCandless: Also, neu ist, dass wir noch ein paar Koordinaten zur LMLMLunar Module-Position für dich haben. Ende.
Collins: Ich höre.
McCandless: Verstanden, Mike. Papa Komma 2 und 6 Komma 3 auf deiner Karte LAM 2. Ende.
Collins: Verstanden. Papa Komma 2 und was Komma 3?
McCandless: 6 Komma 3. Ich wiederhole, 6 Komma 3. (Pause)
Collins: Danke. Papa Komma 2 und 6 Komma 3. Ich versuche es.
McCandless: Verstanden. (lange Pause)
Die tatsächliche Landestelle liegt etwa bei J,7 und 7,4 auf LAM 2. West-Krater befindet sich bei J,5 und 8,1. Die Abstände zwischen den Gitternetzlinien auf LAM 2 entsprechen einer Distanz von 1 km. Durch das nach Westen leicht ansteigende Gelände ist der Schatten des LMLMLunar Module, der noch am besten zu erkennende Anhaltspunkt, nur ungefähr 20 m lang.
Collins: Okay. Was ihr damit sagen wollt ist, wenn man auf Cat’s Paw schaut, dann ungefähr beim Mittelfinger, ein kleines bisschen … zwischen 1 und 2 Uhr vom Mittelfinger aus. Ist das richtig?
Die Koordinaten P,2/6,3 sind auf einem Ausschnitt von LAM 2G markiert. Diese Position ist so weit von der Landestellenellipse entfernt, dass der Sextant diesen Bereich nicht mehr erfasst, wie Abbildung 5-14 aus dem Missionsbericht zu Apollo 11 (Apollo 11 Mission Report) zeigt.
Cat’s Paw liegt direkt westlich der Landestellenellipse und mehr als 5 km südwestlich von P,2/6,3 entfernt. Siehe auch die Kommentare nach . Der letzte Dialog zwischen Mike und Houston legt nahe, dass er den Namen hier für eine Kraterformation zwischen den Linien M bis R und 6 bis 10 verwendet. Ich habe diesen Bereich auf dem Ausschnitt von LAM 2G markiert.
McCandless: Verstanden. Ungefähr zwischen 1 und 2 Uhr vom Mittelfinger aus gesehen, wenn 12 Uhr für dich im Westen liegt. Ende.
Collins: (scherzhaft) Das muss die Richtung sein, in die Katzen (auf dem Mond) schauen. Okay. Ich kann dir folgen.
Mike hat wohl den Mittelfinger erwähnt, um sicher zu sein, dass er und Bruce die Karte auf die gleiche Weise betrachten. Offensichtlich amüsiert er sich etwas darüber, wie sie versuchen, eine bestimmte Position anhand einer Kraterformation festzulegen, die eigentlich nur ziemlich entfernt an den Abdruck einer Katzenpfote erinnert.
Phil Stooke merkt an, dass die größeren Krater in dem Gebiet, über das Mike und Bruce gesprochen haben, und speziell der größte, etwas wie ein Halbmond geformte Krater, zu einer Formation gehören, die auf einer unbetitelten Karte mit Das Z bezeichnet ist. Diese Karte des Raumfahrtzentrums (MSCMSCManned Spacecraft Center) wurde nach dem Flug angefertigt und Phil Stooke hat sie in der Bibliothek des Lunar and Planetary Institute in Houston gefunden.
McCandless: Okay. Und ich habe die Zeiten von LOSLOSLoss of Signal und AOSAOSAcquisition of Signal für dich.
Collins: Kommen bitte. (Pause) Bitte kommen, Houston.
McCandless: Verstanden. Dein LOSLOSLoss of Signal ist bei . AOSAOSAcquisition of Signal bei . Der nächste Überflug für COASCOASCrewman Optical Alignment Sight-Peilung: Zeitpunkt der dichtesten Annäherung ist . Du musst 3 Meilen (5,6 km) südlich der Flugbahn suchen. Ende.
Armstrong: Ich glaube COASCOASCrewman Optical Alignment Sight bedeutet Optisches Ausrichtungsvisier oder so. (zu Buzz) Weißt du das noch?
Aldrin: Ich hatte keins.
(allgemeines Lachen)
Zusätzlich zum COASCOASCrewman Optical Alignment Sight im Kommandomodul gab es auch eins im LMLMLunar Module, montiert über Neils Fenster. Sehr gut zu sehen ist es in einem Ausschnitt von Foto 69-H-134, das vor dem Flug aufgenommen wurde. Marv Hein empfiehlt jedem, der an den Details in der LMLMLunar Module-Kabine interessiert ist, sich unbedingt den Film Apollo 13 anzuschauen.
Collins: Das habe ich alles verstanden, aber wollt ihr, dass ich mit diesen neuen Informationen ein P-22 versuche und an einer anderen Stelle nach ihnen suche?
McCandless: Einen Moment, bitte.
Collins: Okay. Weil ich beim letzten Mal an der falschen Stelle gesucht habe. Die AUTOAUTOAutomatic-Optik hat nicht auf die Koordinaten gezeigt, die ihr mir gegeben habt.
McCandless: Verstanden.
Unterbrechung des Funkverkehrs.
McCandless: Columbia, hier ist Houston. Ende.
Collins: Bitte kommen.
McCandless: Columbia, bei deinem nächsten Überflug möchten wir von dir kein P-22, sondern dass du die Umgebung der Koordinaten absuchst, die wir dir gegeben haben. Es ist unsere beste Vermutung basierend auf mathematischen und physikalischen Berechnungen sowie der Flugbahn. Und wir haben noch einen weiteren Satz Koordinaten zum Absuchen für dich, beruhend auf der Auswertung geologischer Merkmale, die von der Besatzung während des Landemanövers gesehen wurden. Die Koordinaten der zweiten Stelle sind Mike,7 und 8,0. Ich wiederhole, Mike,7 und 8… (nicht zu verstehen) Ich wiederhole, Mike,7 und 8,0. Ende.
Dieser Zielpunkt für den Sextanten liegt circa 3 km nördlich der tatsächlichen Landestelle bei Juliet,7 und 7,4. Siehe Abbildung 5-14 im Missionsbericht zu Apollo 11 (Apollo 11 Mission Report). Der Abstand der Gitternetzlinien entspricht 1 km und die Kreise, die in etwa das Sichtfeld des Sextanten darstellen, haben einen Durchmesser von 3,2 km (2 Meilen). Siehe auch die Karte LAM 2, die Mike an Bord von Columbia benutzt hat.
Collins: Verstanden. Ist notiert. Mike,7 und 8,0. Aber die Sache ist die, für die Suche eignet sich der Sextant am besten und während ich ihn einrichte, könnte man genauso gut auch P-22 laufen lassen, meint ihr nicht?
McCandless: Verstanden. Wenn du es so machen willst, dann nur zu. Danach kannst du ihn drehen und suchen, wo du möchtest.
Collins: Okay.
McCandless: Und falls du das LMLMLunar Module findest, dann auf jeden Fall verfolgen oder dir die Stelle notieren und wir können die Nachführung beim nächsten Umlauf machen. Falls du so weit bist, wir wollen dir ein neues REFSMMATREFSMMATReference (to) Stable Member Matrix hochschicken, wenn du uns P-00P-00Program Zero-Zero und Akzeptieren gibst. Ende. (Pause)
Indem Mike zu Programm 00 wechselt und den Schalter auf Akzeptieren stellt, erlaubt er Houston, über Funk auf seinen Computer zuzugreifen und neue Daten hochzuladen.
Collins: Okay. Ihr habt P-00P-00Program Zero-Zero und Akzeptieren. Und es ist ein neues REFSMMATREFSMMATReference (to) Stable Member Matrix der Landestelle. Wir sind nach wie vor der Meinung, dass eine Änderung der Bahnebene nicht erforderlich ist. Könnt ihr das bestätigen?
Collins: Das ist bestätigt, Columbia.
Collins: Sehr schön.
McCandless: Columbia, hier ist Houston. Wir sind fertig mit dem Hochladen. Der Computer gehört dir.
Collins: Verstanden. Danke.
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs.
Collins: Houston, Columbia.
McCandless: Bitte kommen, Columbia.
Collins: Verstanden. Wenn ich das nächste Mal wieder hinter dem Mond hervorkomme, würde ich mich über den Relaismodus beim S-Band freuen. Ende.
McCandless: Verstanden. Wir arbeiten daran. Seid wir das letzte Mal mit dir gesprochen haben, hat es von Basis Tranquility keine weiteren Funksprüche gegeben. Der volle S-Band-Relaismodus wird nicht möglich sein, da die Verbindung über die Richtantenne nicht immer gewährleistet ist. Wir arbeiten daran, dass du wenigstens teilweise etwas mitbekomst. Ende.
Collins: Okay. Verstehe, Bruce. Vielen Dank. (lange Pause)
McCandless: Columbia, hier ist Houston. Etwa bis LOSLOSLoss of Signal. Alle deine Systeme sehen gut aus von hier. Ende.
Collins: Sieht es für euch so aus, dass Steuereinheit 2.40 die Temperatur am Glykolevaporatorauslass richtig regelt? Hier oben scheint damit alles in Ordnung zu sein.
David Woods sagt, dass die Einheit mit der Bezeichnung 2.40 eine Steuereinheit für den Glykolevaporator ist. Seite 2.7-25 (PDF-Seite 25) im Block II Apollo Operations Handbook (Handbuch für das Block II Apollo-Raumschiff, PDF 7 MB) enthält eine schematische Darstellung, auf der diese Steuereinheit links etwas unterhalb der Mitte zu finden ist. David schreibt: Ich vermute, dieses Bauteil steuert das Ventil, mit dem der Dampfdruck in der Auslassöffnung des Evaporators kontrolliert wird. Über diesen Druck wird die Wärmeabgabe durch Verdunstung geregelt. Ob der Evaporator gebraucht wird,
das System dadurch, dass die Temperatur am Auslass ansteigt. Das Ventil öffnet sich, die Verdunstung nimmt zu und die Auslasstemperatur beim Kühlmittel (Glykol) sinkt wieder ab.
McCandless: Verstanden Columbia. Als du dieses Mal über die Vorderseite geflogen bist, war von uns aus alles in Ordnung.
Collins: Okay. Danke.
Lange Unterbrechung des Funkverkehrs.